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Cologne Voices
a christmas dream



Die Weihnachts-CD der Cologne Voices

Von Christoph Kammertöns

Bekannte Weihnachtslieder zwischen Tannenbaumseligkeit und Swing – das ist das winterliche Erfolgsrezept des A-cappella-Vokalensembles Cologne Voices. Hatten diese vier Stimmen bereits im letzten Jahr mit ihrem Weihnachtsprogramm zwischen »O Tannenbaum« und »Rudolph the red nosed Reindeer« live on stage reüssiert, so läßt sich dieser Genuss nun endlich auch auf CD erleben.

Die 17 Titel von »a christmas dream« muten bekannt an, ihr Inhalt überrascht jedoch: Mit jedem neuen Track verdichtet sich die Gewissheit, daß hier vier Stimmen zusammengefunden haben, die nicht nur im Timbre perfekt zueinander passen, sondern auch blendend studiert sind. Und zu studieren gab es wohl einiges. Die Sätze sind abseits eines auch vorhandenen klassischen Tributs der Sorte »Es ist ein Ros' entsprungen« und »Maria durch ein Dornwald ging« von einer harmonischen und linearen, blue-note-geschwängerten Komplexität geprägt, dass es eine Freude ist. Dankenswerterweise ist dies eben auch den vier Gesangssolisten eine Freude, die jede(r) genau wissen, was sie singen. So verdichtet sich etwa »I'll be home for Christmas« zu einer Studie von irisierenden Reibungen benachbarter Töne, pulsiert ein »Jingle Bell Rock« geradewegs vom Ohr durch in die Füße und gerät ein »There is Christmas« zu einem Bekenntnisgospel vom Feinsten. Ein fetziges »Santa Claus is coming to Town« bereitet den echten Knaller der CD vor, »Rudolph the red nosed Reindeer«: Dieses Rentier hat nun wirklich allen unschuldigen Augenaufschlag abgelegt. Hier fegt ein stimmgewaltiges Rocker-Ren mit Vollgas und schlingerndem Schlitten über jede rote Ampel und hat für das unvermeidliche Verkehrschaos nur ein Grinsen der Marke »... du mich auch!« über.

»Stille Nacht« wiederum gibt sich in der ersten Strophe wohltönend bieder, um sogleich zu einem in jeder Hinsicht amerikanischen »Silent Night« zu wechseln. »Have yourself a merry little Christmas« zeigt schließlich den eben noch rücksichtslosen Tenor-Rentier-Rocker vom Dienst als Ohrenschmeichler, der verheißungsvoll die weißeste und amerikanischst denkbare Weihnacht in unsere Ohren schmelzen läßt. Wer sich nach diesem Ausklang nicht stante pede einen Tannenbaum und Lametta kaufen geht, hat einfach keine romantische Ader oder keine Ohren am Kopf.

Durfte man die – bereits zu einer Art Haus-Ensemble des WDR geadelten – Cologne Voices schon einmal live erleben, so versteht sich von selbst, dass der Toningenieur nicht allzuviel ›geradeziehen‹ musste. Dennoch sei auch der Tontechnik ein explizites Lob gezollt, denn der Klang ist wirklich perfekt ausbalanciert: homogen und durchhörbar zugleich, mit Druck und doch auch mit dem gewissen Verwöhnaroma, von dem hier ebenso die Teetrinker profitieren können ...

Fazit: Wer endlich auch wieder offensiv zu seinem Faible für das deutsche und amerikanische Weihnachtsliedgut stehen können will, sollte diese CD nicht missen. Durch peppigen Satz und perfekte Ausführung aufgewertet, präsentieren sich vermeintlich bekannte Weisen von Ihrer ansprechendsten Seite und nehmen jedem Weihnachtszweifler die Argumente.


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Cologne Voices:
a christmas dream


Cölnspass Musikproduktion GbR 1994 / ALIVE

www.cologne-voices.com



Da capo al Fine

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