Karin
Pagmar - Nur nicht aus Liebe weinen
Eine Hommage an Zarah Leander
Wunderbar!
Von Sabine Kaufmann
Würdiger geht es
kaum - die Aufnahmen der Sängerin Karin Pagmar mit Liedern der
legendären Zarah Leander (1907-1981),
ihrem einzigartigen Vorbild aus ihrer schwedischen Heimat, die bei einem Konzert mit der NDR
Radiophilharmonie am 12.9.2008 in Hannover entstanden, sind eine
respektvolle Verneigung der Künstlerin vor ihrer unvergessenen
Kollegin.
So empfinden es ganz offensichtlich die Zuhörer im Saal, deren Bravi
mitgeschnitten sind - und so empfinde auch ich es, völlig eingenommen
von der authentischen Ausstrahlung dieser Epigonin, die keine Kopie
ist, sondern zum Ruhm der Leander singt. Einst von allen geliebt, hatte
die große, souveräne Sängerin und brillante Schauspielerin, die
Deutschland liebte, hier im Film und auf der Bühne grandiose Erfolge
feierte, mitten in einer glänzenden
Karriere die Brücken abgebrochen,
weil sie die braunen Kretins verachtete, die sich zur Macht
aufgeschwungen hatten. Nach 1945
heftig geschmäht und erst spät rehabilitiert, wurde der Leander nie
mehr die öffentliche Anerkennung zuteil, die ihr gebührt hätte.
Karin Pagmar holt das mit der Unterstützung großer Orchester auf
Tourneen nach - und der Erfolg gibt ihr Recht. Welche Frau hätte Zarah
Leander, der die Männer zu Füßen lagen, nicht beneidet. Um ihre tiefe
Alt-Stimme, ihren schmelzenden Akzent, das Timbre ihrer Stimme und ihre
makellose Schönheit. Welcher Mann hätte sich nicht für sie zum Narren
gemacht (wir Frauen lieben das!), um einen ihrer Schlafzimmerblicke zu
erhaschen oder ihr perlendes Lachen zu ernten - mehr war ohnehin nicht
drin, zumindest für so grausame Witzfiguren wie z.B. Joseph Goebbels.
Den hat sie abblitzen lassen und die ganze Nomenklatura der Nazis dazu.
Unvergessen bleiben ihre Filme und die Lieder daraus: "Der Wind hat mir
ein Lied erzählt" von Lothar Brühne aus "La Habanera", "Yes, Sir!" von
Ralph Benatzky aus "Zu neuen Ufern", "Nur nicht aus Liebe weinen" von
Theo Mackeben aus "Es war eine rauschende Ballnacht", "Frauen sind
schwer zu durchschauen" von Peter Kreuder (der auch zu gerne bei ihr
gelandet wäre) aus "Madame Scandaleuse", "Davon geht die Welt nicht
unter", Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn" und "Mein Leben
für die Liebe" von Michael Jary aus "Die große Liebe". "Er heißt
Waldemar" von Michael Jary wurde ebenso ein Gassenhauer wie Cole
Porters "Wunderbar".
Karin Pagmar interpretiert alle diese grandiosen Erfolge von Zarah
Leander, als seien es ihre eigenen - stimmkräftig, voller Saft, mit
Schmelz und Timbre, ohne jedoch der Leander auch nur ein Jota vom Ruhm
abzuschneiden. Sie gibt sich ganz in den Dienst der Hommage und wir
berechtigt dafür gefeiert. Ein Album, das Freude macht.
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Karin Pagmar
Nur nicht aus Liebe weinen
Eine Hommage an Zarah Leander
Produziert vom NDR und duo-phon
© 2011 duo-phon Records
Titel:
1. Wunderbar 3:28
2. Der Wind hat mir ein Lied
erzählt 4:46
3. Mein Leben für die Liebe 3:07
4. Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gerschehn 4:17
5. Yes, Sir! 2:50
6. Nur nicht aus Liebe weinen 4:19
7. Heinrich der Achte 4:04
8. Daran zerbricht man doch nicht 4:18
9. Frauen sind schwer zu durchschauen 2:42
10. Ich kann ganz ohne Menschen sein 2:45
11. Davon geht die Welt nicht unter 4:34
12. Wo sind die Clowns 4:14
13. Münchner G´schichten 2:35
14. Er hieß Waldemar 2:25
15. Sag mir nicht Adieu 1:36
16. Berliner Luft 2:06
Gesamtzeit: 50:51
Weitere Informationen unter:
www.duo-phon-records.de
www.karin-pagmar.com
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