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Shunsuke Mizuno
Slow Time



Asiatisch inspirierte Entspannungsübungen

Von Stefan Schmöe

Wer zu hart arbeitet, dem geht der Sinn für die kleinen Dinge des Lebens verloren – so diagnostiziert der japanische Bassist Shunsuke Mizuno ein Grundübel unserer Kultur. Asiatische Klänge sollen dem amerikanisch-/ westeuropäischen Workoholic Frieden und Erneuerung bringen, und programmatisch heißt Mizunos therapeutische CD-Einspielung Slow Time. Man möge sich Zeit nehmen für diese Einspielung, erbittet der Künstler, und verspricht nichts weniger als lebensverändernde Wirkung.

Nun, ganz so stark verändernd, das ergibt der schonungslos durchgeführte Selbstversuch, wirkt die CD dann doch nicht. Mizuno und seine von Stück zu Stück wechselnden Kollegen spielen japanisch inspirierte, aber durch die Bearbeitung europäisierte Weltmusik. Pentatonische Elemente werden sehr gefällig in westeuropäische Harmonik eingebettet. Originär japanische Instrumente geben der Musik eine eigene, auf japanische Volksmusik verweisende klangliche Aura wie etwa der scharfe, hauchige Klang einer Shakuhachi (einem Flöteninstrument). Im Gegensatz dazu stehen die „westliche“ Instrumente wie Klavier und Harmonika; letztere verleiht einem Stück wie „A Starry Night In Shanghai“ einen polyglotten Charakter. Oft wird eine längere Phrase mehrfach variiert wiederholt, sodass letztendlich ein (traditionell abendländisches) Variationsprinzip vorherrscht; und mitunter grüßt die Minimal-Music aus der Ferne.

Auch die bewegteren Stücke strahlen die von Mizuno propagierte Ruhe aus, und darin liegt zweifellos eine besondere Qualität dieser Musik. Die durchweg melodischen Stücke sind angenehm zu hören, auch wenn sie gelegentlich sehr leicht und allzu glatt daherkommen – ein paar Widerhaken hätte Mizuno, der fast alle Stücke selbst komponiert hat, ruhig einbauen dürfen. Mal mehr (das ist gut), häufiger weniger (dann wird es musikalisch schon mal dünn) fließen jazzige Elemente ein, von Mizunos gelassen und entspannt gezupftem und gestrichenem 5-saitigem „Wood-Bass“ aufgeworfen. Slow Time lässt sich nach einem anstrengen Arbeitstag gemütlich und unangestrengt im bequemen Sessel hören. Man darf dabei ruhig ein wenig vor sich hin träumen. Die gar nicht so langsam verstreichende Zeit dafür ist die CD wert.


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Shunsuke Mizuno:
Slow Time


Shunsuke Mizuno bass, tan-kin
Miwa Inaba 22-string koto
Masaki Yoshimi tabla
Keisuke Doi shakuhachi
Hiroki Miyano guitar
Itsuro Kai percussion
Ryo Watanabe percussion
Shigeru Sawamura piano
Aya Motohashi piano

© 2005 Ozella Music OZ 007

Track List:

1. Rain In The Distance 05:23
2. Midnight Sarasvati 02:50
3. Song Of The Birds 05:09
4. A Starry Night In Shanghai 05:25
5. Cosmos 07:25
6. Prologue 01:01
7. From Whrere? To Where? 03:17
8. Beyond The Blue 04:10
9. The Sound Of Rainy Day 05:50
10. Poem After The Rain 06:19
11. Beech Forest 07:06

Total: 54:43

Weitere Informationen unter:
www.ozellamusic.com




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