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THE BAND OF THE GRENADIER GUARDS
SOUSA
MARCHES

Schöne und fröhliche Marschmusik auch für Pazifisten
„HANDS ACROSS THE SEA“ – Die Tuba im Gleichschritt geblasen
Sousa-Märsche gespielt von der legendären BAND OF THE GRENADIER GUARDS
– mit wunderbaren Innen- und Außenaufnahmen aus Blenheim Palace

Von Peter Bilsing

The BAND OF THE GRENADIER GUARDS ist eine der ältesten Militär-Kapellen der Welt. Chef-Dirigent ist der altehrwürdige Major Philip Hills; immerhin der 15.Chef des Regiments seit deren Gründung. Auch vielen Nicht-Engländern ist sie aus den unzähligen Fernsehübertragungen der alljährlichen Militärparade zu Ehren des Geburtstages der englischen Königin, genannt „Trooping the colours“, bekannt. Es sind die Jungs, die schon einmal (wenn die Hitze zu groß ist und sie nur stillstehen müssen) steif und würdig wie ein Baum umfallen, aber nie einen Mucks sagen. Gigantisch schwarze Bärenfellmützen zieren ihr Haupt sowie das rot-goldene Samtjacket, die schwarzen Hosen und das strahlendweiße Leder-Koppel repräsentiert seit hunderten von Jahren traditionell das Outfit dieses Ehrenregiment.

Die Truppe interpretiert 29 Sousa-Märsche in der Kulisse des prachtvollen Blenheim Palace, dem Geburts- und Herrenhaus von Winston Churchill; nebenbei noch der größte nicht-königliche Adelssitz in Großbritannien. Ausgiebige Kamerafahrten durch die prachtvolle Park- und Seenlandschaft, der sich heute im Besitz des elften Herzogs von Marlborough befindet, ergänzen optisch das Musikalische. Das erweckt regelrecht Reiselust, auch wenn man kein Marschmusik-Fan ist. Und wer bereit ist schlappe 44 englische Pfund für eine Tageskarte auszugeben, kann sich sogar schon von Deutschland aus in dieses UNESCO-Kulturerbe einbuchen (www.blenheimpalace.com)

John Philip Sousa (1854 – 1932), ein Mann dessen Name quasi zum Synonym für Militärmusik wurde, war ein Genie. Nicht nur öder Militärkapellmeister (er spielte neben Violine auch noch Flöte, Posaune, Kornett und Althorn) sondern auch vielschreibender Komponist. So hat er neben der unfassbaren Zahl von 136 Märschen auch 15 Operetten geschrieben. „Teddy and Alice“ (The Glass Blowers) eine Operette über Theodor Roosevelt und seine Kinder, wurde erst 1987 uraufgeführt. Ferner komponierte er 11 klassische Suiten und über 70 Lieder. Darüber hinaus zieren den Works-Index noch zahlreiche instrumentale Solostücke, Schauspielmusiken, sowie verschiedene Werke für Militärkapelle und Orchester.

Er erfand das Sousaphon (http://de.wikipedia.org/wiki/Sousaphon) - eine Basstuba, einen Vierventiler, mit einem kreisförmig gewundenen Rohr welches über der Schulter mit hindurch-gestecktem Kopf getragen und gepustet wird. Was hätte der alte Richard Wagner für eine Freude an dieser Maximus-Tröte gehabt…

Sousa Musik ist weltweit erheblich bekannter, als sein Name. Seine patriotische Komposition „The Stars and Stripes Forever“ von 1897 (natürlich auch auf dieser DCD) wurde am 11. Dezember 1987 von Ex-Westernstar und späterem US-Präsidenten Ronald Reagan auf Beschluss des Kongresses zum „amerikanischen Nationalmarsch“ erklärt und gilt als eine Art zweite Nationalhymne in den Staaten. Erstaunlich, daß sich wohl nie ein Amerikaner bei Procter & Gamble beschwerte, denn das Stück diente lange Jahre in der deutschen Fernsehwerbung als Erkennungsmelodie des Reinigungsmittels „Der General“. Achtung geheim! In amerikanischen Varietés und Zirkussen wird dieses Stück nie gespielt, da er der unauffälligen Alarmierung des Personals im Katastrophenfall dienen soll!

Noch bekannter in unseren Gefilden ist nur noch „The Liberty Bell“, benannt nach der berühmten Glocke in Philadelphia, und das quasi Leitmotiv aller Monty Python Seriensequals und Filmstreifen. Zum Standartrepertoire weltweiter Militärkapellen zählt u.a. ein Dauerbrenner wie „Semper Fidelis“ (1989). „Semper Fi“ ist nicht nur das Leitmotiv des „United States Marine Corps“ und deren Hymne, sondern auch der Wahlspruch der Grenadiere der Schweizer Armee. Ausgiebig zu hören in dem 1992er Hollywood-Film „A few good men“ (Eine Frage der Ehre). „The Washington Post“ wurde einst im Auftrag der Zeitung Washington Post komponiert wurde und sie ähnlich berühmt machte, wie acht Jahrzehnte später die Aufdeckung der Watergate-Affaire.

Nach Sousas Tod 1932 schrieb im gleichen Monat der große italienische Komponist Ottorino Respighi (Pini di Roma…u.v.a) ein musikalisches Memoriam („Huntingtower Bailad“).

Auf der DVD sind die wichtigsten Märsche eingespielt. Das Ambiente wechselt ständig von Außen- zu Innenaufnahmen und zeigt auch den Alltag der Grenadiere und ihre teilweise wirklich skurrilen Exerzitien. Das paßt alles prächtig zu Sousas wirklich origineller und stets mit Pfiff bzw. einem nötigen Schuss Humor komponierter Musik. Wenn die Jungs im Gleichschritt durch Castle und Park marschieren frohlockt sicherlich nicht nur das Herz jedes Schlossgeistes und es ist schier unglaublich, daß bei dieser schwierigen Musik jede Note stimmt – haben Sie schon einmal eine Tuba, Trompete oder Horn im Laufen geblasen? Und noch den Gleichschritt gehalten? Das ist musikalische Disziplin und Qualität ersten Grades, welche vielen fest und sturmsicher im Orchester sitzende Berufskollegen zum Vorbild dienen sollte. Alle Achtung!

Die DVD hat zwar keinen modernen 5.1. Sound, sondern liegt (weil es eine Neuauflage einer alten vergriffenen VHS-Kassette ist) nur in PCM-Stereo vor, aber der Klang ist ordentlich und raumfüllend, sauber und transparent. Damit können Sie dem Klavierschüler, der unter Ihnen wohnt mächtig paroli bieten!

FAZIT

Ein ideales, weil prächtiges Weihnachtsgeschenk für 22 Euro, welches auch lange darüberhinaus allen Generation Ihrer Sippe noch viel Freude bereiten wird. Für Schlossgeister ein Muß!!


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DVD-Cover

THE BAND OF THE GRENADIER GUARDS:
SOUSA
MARCHES

Music by JOHN PHILIP SOUSA

Played by
THE BAND OF THE GRENADIER GUARDS

Director of Music
MAJOR PHILIP E. HILLS

With the participation of
THE 2ND BATTALION GRENADIER GUARDS

From
BLENHEIM
PALACE, OXFORDSHIRE
and
CATERHAM BARRACKS,
SURREY

Märsche:

Fanfare
IMPERIAL EDWARD
SABRE AND SPURS
THE
WASHINGTON POST
KING COTTON
THE THUNDERER
A CENTURY OF PROGRESS
POWER AND GLORY
THE DAUNTLESS BATTALION
THE WHITE PLUME

Bugle call Reveille
THE HIGH SCHOOL CADETS
THE
LIBERTY BELL
THE INVINCIBLE EAGLE
THE LEGIONNAIRES MARCH
THE BELLE OF
CHICAGO
DAUGHTERS OF
TEXAS
THE LAMBS MARCH
THE FAIREST OF THE FAIR

EL CAPITAN
THE GLADIATOR
HANDS ACROSS THE SEA
SEMPER FIDELIS

MANHATTAN BEACH
THE CRUSADER
THE REVIEW
Bugle call Last Post
THE STARS AND STRIPES FOREVER
FROM
MAINE TO OREGON

Sound: PCM stereo; Bild:4:3; Laufzeit 83 Minuten / Erscheinungsdatum 8.11.2007 / Warner Music

Weiteres Archivmaterial zeigt John Philip Sousa
mit seiner eigenen Band.





Da capo al Fine

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