Christof Sänger
Reflections on Art Tatum
Masterpieces
Von
Frank Becker
Über
den Pianisten Christof Sänger ist in letzter Zeit zu Recht viel Gutes
geschrieben und gesagt worden. In eigenen Formationen, als Begleiter und jetzt auch solo zeigt er herausragende Qualitäten. Mit seinem jüngsten Album "Reflections on Art Tatum" verneigt er sich von einem der großen Genies des Jazz-Pianos (1909-1956).
Es heißt, Charlie Parker soll sich in einem New Yorker Restaurant als
Tellerwäscher beworben haben, nur um Art Tatum, der dort regelmäßig
spielte, hören zu können. Fats Waller nannte sein Spiel göttlich und
Oscar Peterson gar bezeichnete Art Tatum als den größten Jazz-
Instrumentalisten aller Zeiten. Tatums solo eingespielten
"Masterpieces" und die "Group Masterpieces mit Benny Carter, Buddy de
Dranco, Roy Eldrige, Lionel Hampton und Ben Webster gehören zum Kanon
des Jazz.
Obwohl Art Tatum auf einem Auge blind, auf dem anderen
stark sehbeeinträchtigt war, ist er einer der bedeutendsten Klaviervirtuosen des Jazz geworden. Der Sohn einer musikalischen Familie hatte wohl das absolute Gehör und soll ein außergewöhnliches akustisches Erinnerungsvermögen gehabt haben. Bei Klavier-Wettbewerben mit anderen Jazzpianisten soll Tatum seinen Kontrahenten stets gestattet haben, vor ihm zu spielen, denn kaum einer wollte sich nach ihm blamieren.
Für kurze Zeit spielte er in der Speed Webb Band – 1932 folgte
Tatum der Sängerin Adelaide Hall als Begleiter nach New York.
Von Fats Wallers Stride Piano Stil, später vom Boogie Woogie
angeregt, entwickelte sich Tatum zum brillanten Arrangeur, der
mit Verzierungen, Variationen und genialen Extemporés Standards neue Tricks beibrachte. Häufig wird er als Wegbereiter des Bebop
und Neuerer mit Einfluss auf Coleman Hawkins, Don Byas,
Charlie Parker, Duke Ellington, Thelonious Monk, Bud Powell und John Coltrane genannt.
Christof Sänger hat Tempi, Anschlag und Rhythmus Art Tatums sehr
aufmerksam studiert und erweist dem Genie mit gefühlvollen eigenen
Arrangements von 20 Jazz-Klassikern aus den Federn von Gershwin, Arlen,
Warren, Rodgers, Ellington, Kahn u.a.m. artig Reverenz. Zwei Titel, den
"Blues for A" und den "Blues for T" hat er bruchlos hinzugefügt. Daß er
sich dabei nicht als Epigone versucht, sondern zu eigenen Wegen findet,
zeichnet den Pianisten ein weiteres Mal aus. Eine genußreiche und
höchst vergnügliche Reise zu den Höhen des Solo- Jazzklaviers.
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Christof Sänger
Reflections on Art Tatum
Christof Sänger - piano solo
Produced by Peter Cronemeyer
© + (P) 2006 Laika Records
Track
List:
1. These foolish things 2:17
2. Somebody loves me 1:58
3. Over the rainbow 3:44
4. If I had you 3:18
5. September in the rain 2:33
6. Body and soul 4:08
7. There´s a small hotel 3:43
8. I´m getting sentimental over you 2:10
9. Stars fell on Alabama 2:51
10. Loverman 3:52
11. Blues for A 2:12
12. Blue Moon 2:58
13. Crazy rhythm 2:05
14. In a sentimental mood 4:44
15. Tenderly 3:51
16. Blues for T 2:17
17. Fine and dandy 1:44
18. The man I love 3:29
19. Too marvelous for words 2:11
20. Someone to watch over me 3:24
Total Time: 1:00:12
Weitere Informationen unter:
www.laika-records.com
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