Roberta Gambarini
Easy To Love
To Ella, with respect - To Roberta, with love
Von
Frank Becker
Wer Jazz mag und die be- wie verzaubernde Italienerin Roberta Gambarini jetzt mit ihrem längst fälligen Debüt-Album "Easy To Love"
erlebt, hat ein neues Idol. Treffender als Paul Kuhn es getan hat, kann
man Robertas Performance, Stimme und warmes Timbre nicht beschreiben: "Während
meiner langen Karriere habe ich noch nie eine musikalischere Sängerin
begleiten dürfen als Roberta. Sie erinnert mich an die junge Ella
Fitzgerald." Paul Kuhn muß es wissen - seinem Urteil ist blind zu
vertrauen. Genau was den dienstältesten Jazzer Deutschlands, der auch Greetje Kauffeld,
Silvia Droste und andere Jazz-Ladies begleitet hat, für Roberta
Gambarini eingenommen hat, muß auch dem weniger routinierten Hörer
unmittelbar und mit ehrlicher Begeisterung widerfahren.
Roberta
hat den Swing, sie hat die ganze Seele des Jazz, eine Stimme, die mit
ihrer Spannweite vom Rotkehlchen über das klare Blau eines
Frühlingstages bis zum tiefen Alt der Jazz- Primadonna reicht und dazu
eine Präsenz und Performance, die Garantie für eine große Zukunft ist.
Für den Hörer auch eine Garantie: Genuß der obersten Liga,
Glücksgefühle und Gänsehaut permanent. So muß es sein! Das Label In+Out
Records hat sich nicht lumpen lassen und seinem kommenden Star (und der
dankbaren Hörerschaft) ein Startalbum von 77½ Minuten spendiert, das so
prall voll von erstklassigem Jazz ist, daß nur eine Auswahl beschrieben
werden kann. Beginnen wir mit Cole Porters Titelsong, der klug gewählt
auch
gleich Programm ist. Roberta Gambarini nicht zu lieben geht nicht. Den
Kick, der Ella Fitzgerald unsterblich gemacht hat und die Eleganz einer
Sarah Vaughan vereinigt Roberta Gambarini vom ersten Akkord an in ihren
Versionen der All Time Jazz Hits von George Gershwin, Sammy Cahn,
Thelonious Monk, Billy Strayhorn, Bill Evans und Tom Jobim und der
übrigen erlesenen Auswahl von ausschließlich großen Namen.
Damit
auch der instrumentale Unterbau solide ist, hat Roberta Gambarini eine
hervorragende Band zusammengestellt, die ihr mit Tamir Hendelman am
Klavier, Chuck Berghofer und John Clayton am Baß, den Drummern Willie
Jones III und Joe La Barbera als Sidemen eine gediegene Begleitung
sichert. Als Gast tritt Altmeister James Moody (77) in "Loverman" am Tenossaxophon und in "Centerpiece"
zusätzlich im Duett eindrucksvoll und mit viel Humor scattend hinzu,
ein Schmankerl. "Smoke Gets In Your Eyes/ All The Things You Are" als
Medley, Strayhorns melancholische Ballade "Multi-Colored Blue", der
"Lover Man" und das "Centerpiece" jeweils mit John Clayton am Baß und
Moody, "On The Sunny Side of The Street" (wunderschön das Scat), das
Ella nicht besser hinbekommen hätte und das Monk-Medley zum Schluß
gehören wohl zum schönsten dieses traumhaften Albums. Aber was heißt
schon "schön schöner, am schönsten", wenn jedes einzelne Stück schöner
und gelungener ist, als vieles Gelungene auf dem heiß umkämpften
Plattenmarkt. "Easy To Love" - bei Roberta Gambarini kein Problem.
Ihre
Meinung
Schreiben Sie uns einen Leserbrief
(Veröffentlichung vorbehalten)
|
Roberta Gambarini
Easy To Love
Roberta Gambarini - vocals
Tamir Hendelman - piano
Chuck Berghofer - bass John Clayton - bass Willie Jones III - drums
Joe La Barbera - drums
James Moody - tenor sax, vocals (3, 8)
Gerald Clayton - piano (2)
Produced by
© + (P) 2005
Track
List:
1. Easy To Love 4:48
2. Only Trust Your Heart 4:11
3. Lover Man 5:59
4. On The Sunny Side Of The
Street 5:39
5. Porgy I´s your Woman Now/I Loves
You, Porgy 7:25
6. Lover Come Back To Me 5:44
7. The Two Lonely People 6:12
8. Centerpiece 5:21
9. Guess I´ll Hang My Tears Out To
Dry 5:58
10. No More Blues 3:13
11. Smoke Gets In Your Eyes/All The
Things You Are 5:53
12. Too Late Now 5:09
13. Multi-Colored Blue 6:30
14. Monk´s Prayer/Looking Back 5:24
Total Time: 1:17:32
Weitere Informationen unter:
www.robertagambarini.com
www.inandout-records.com
|