Das Spardosen-Terzett
Neues aus Vogelheim

Zum Einstieg präsentieren die Spardosen DEN Superhit, der in jeder ihrer Shows der Knaller ist und auf kaum einer ihrer vielen köstlichen CDs fehlt: "Vogelheim" - die wohl genialste Adaption des  Joe Zawinul-Hits "Birdland" seit Manhattan Transfer. Schon daran kann man sich kaum satt hören, denn Kai Struwe hat dem Stück einen urkomischen deutschen Text gegeben, den jeder nachempfinden kann, der je mit dem Auto in fremder Gegend herumgeirrt ist und blöde Leute am Straßenrand um Auskunft bitten mußte. Da das Album aber "Neues aus Vogelheim" heißt, kommt auch Neues, gemischt mit Bewährtem.

Immer haarscharf auf der imaginären Trennungslinie zwischen  Ball der einsamen Herzen-Tanzkapelle und Jazz Lounge Trio tänzelnd, liefern die Spardosen  wieder einmal musikalisch hochwertige sowie sprachlich-inhaltlich ergötzliche und bestens verdauliche deutsche Jazz- Schlager- Kost, gleichermaßen köstlich für Ohr und Gemüt. Spiritus rector Struwe hat den überwiegend eigenen eingängigen Kompositionen dem Alltag abgelauschte ironische deutsche Texte mitgegeben, beschreibt Situationen die man(n) kennt. Ob es die bekannten unsäglichen Wegbeschreibungen "hilfsbereiter" Passanten für den suchenden Autofahrer in "Vogelheim" sind, die unnötige blumenreiche "Entschuldigung", das Warten beim Rendezvous unter der Normaluhr oder die "Entscheidungsqualen", unter denen sie und ich auch leiden.

Immer wieder gern gehört ist auch die berechtigte Frage an Juliane: "Sag warum, spielen wir nicht den ganzen Tag an uns rum...", diesmal mit der wunderbaren gestopften Trompete von Till Brönner. Dichtauf folgt der stimmungsvolle Calypso "Am Steinhuder Meer", den die Spardosen von Ulrich Tukur und den Rhythmus Boys geliehen haben. Noch eine Große ist als Gast auf dem Album vertreten: Katharina Thalbach, die der "Geschichte des Rubio" ihre Stimme als Einleitung für die spanisch gesungene Flamenco- Ballade "El Rubio" gegeben hat. In "Mehr geht nicht" Setzt Kai Struwe neben seiner lasziven Stimme auch die chromatische Mundharmonika ein, wie übrigens auch im "Steinhuder Meer..." und ganz besonders unter die Haut gehend in "Ich will noch lange nicht nach Haus´". Haben sie auch das abgedroschene "Happy Birthday" satt, das allenthalben angestimmt wird, um ein Geburtstagskind zu feiern? Das Spardosen-Terzett hat die jazzige deutsche Alternative dazu: "Du hast Geburtstag". Könnt ich mich dran gewöhnen.  

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Das Spardosen-Terzett
Neues aus Vogelheim

Rainer Lipski  -  Pianos, Gitarre, Chorgesang, Rhythmusei   
Kai Struwe  -  Kontrabaß, Gitarre, Mundharmonika, Sologesang
Micky Neher  -  Schlagzeug, Percussion, Chorgesang
Gäste:
Till Brönner  -  Trompete (6)
Katharina Thalbach  -  Sprecherin (10)

Produced by Kai Struwe

© + (P) 2006 Roof Music GmbH

Weitere Informationen unter:
www.spardosen-terzett.de
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