triotonic
meets lorenz raab
- the colour of four -
Paßt!
Von
Frank Becker
Sie mochten schon
immer Art Farmer und Clark Terry? Sie haben sich "Homecoming"
von triotonic gekauft, nachdem Sie die Kritik zur CD in den
Musenblättern oder im OMM gelesen hatten? Sie möchten nun die ganze
Packung? Voila! "triotonic meets lorenz raab" heißt der Code und "the
colour of four" Ihr Wunschziel.
Das Trio um den
Pianisten Volkhard Iglseder hat für das aktuelle Album aufgerüstet,
genauer: den Flügelhorn-Virtuosen Lorenz Raab dazugeholt und damit
einen großartigen Coup gelandet. In zehn Stücken aus gemeinschaftlicher
Produktion entrollt das Quartett für eine knappe Stunde einen weichen
Teppich, auf dem es sich vorzüglich wandeln läßt. "new beginning" heißt
der Opener beziehungsreich - und so ist es ja auch, man könnte sich
denken, daß hier aus einem Trio auf längere Sicht tatsächlich ein
Quartett werden könnte. Aber das ist lediglich der Wunsch des Hörers.
Lorenz Raab bringt sich sanft ein, sein Flügelhorn betreibt gekonnt
Understatement, Oliver Stegers Kontrabaß tritt in einen dezenten Dialog
auf "Ohrenhöhe" ein. Vielversprechend. Und was versprochen wird, wird
auch gehalten.
In
"three" (das ja eigentlich two ist) kann sich das Flügelhorn mit
begleitenden Akzenten von Iglseders Klavier an der Leitlinie des
kultivierten Schlagzeugs orientieren und herrliche Bögen entwickeln.
"flora" zeigt im zweiten Drittel erfrischendes Temperament, auch das
Klavier darf mal loslegen, der
Kontrabaß bremst die Tasten und das Drumset ein wenig ab. "flora" ist
wie "salbei" wieder die pure Kontemplation, die Titel
"on silent ways" und "staring at the moon" sprechen für sich. Bis knapp
vor Schluß halten die vier brillanten Musiker den Ball in wunderbaren
Spielzügen ganz flach, schenken Musik, die am besten in ganz stillen
Räumen und dazu noch mit Kopfhörer inhaliert werden sollte - doch in
der Schlußphase von "crane world" (drittes Viertel) legen sie mächtig
zu, holen weit aus und lassen in dem laut Display 6:01 Minuten langen
Stück bei 4:30 ihre Musik ausklingen.
Wer die
Scheibe nicht im PC hört, wie ich das beim Arbeiten tue, wird sie nun
aus dem Apparat nehmen - und verpassen, daß exakt bei 5:03 das
Flügelhorn Lorenz Raabs und Volkhard Iglseders Klavier noch einmal in
einen ganz kleinen Traumdialog eintreten - eine kostbare Minute. Das
ist so ein albernes Gimmick, das ich - auch bei anderen
Jazz-Produktionen kommt das vor - nie verstehen werde.
Ihre
Meinung
Schreiben Sie uns einen Leserbrief
(Veröffentlichung vorbehalten)
|
triotonic meets lorenz
raab
- the colour of four -
Volkhard Iglseder - Klavier
Oliver Steger -
Kontrabaß
Bernhard Wittgruber
- Schlagzeug
Lorenz Raab -
Flügelhorn
© 2008 cracked anegg records
(P) 2008 Volkhard Iglseder und
Bernhard Wittgruber
Titel:
1. new
beginning (play)
2.
three
(play)
3.
flora
(play)
4. salbei
5. on
silent ways
6. staring
at the moon
7. all i
need (play)
8. she
moves slow (play full
version)
9. little
story
10. crane
world
Gesamtzeit:
54:40
Weitere
Informationen unter:
www.triotonic.com
www.lorenzraab.at
www.myspace.com/triotonic
|