CD: Heinrich Schütz / Online Musik Magazin
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Ein Überblick über das Liedschaffen von Richard Strauss


Barbara Hendricks bleibt zu distanziert


Eine interessante Auswahl aus dem reichen Liedschaffen Richard Strauss' wird auf dieser CD vorgestellt. Geboten wird gleichsam ein chronologischer Abriß: Mit opus 10 liegen Werke des achtzehnjährigen Komponisten vor, stark vertreten sind die Lieder der mittleren Schaffensphase, und eingerahmt werden diese klavierbegleiteten Lieder von den späten Orchesterliedern des opus 68 und den bekannten "Vier letzten Liedern".

Die Besetzung dieser CD ist hervorragend: Barbara Hendricks machte sich bereits als Liedinterpretin einen Namen. Sie hat sich insbesondere um die Erschließung französischen Liedgutes verdient gemacht. Wolfgang Sawallisch wandte sich in seiner Dirigentenlaufbahn besonders dem Werke Richard Strauss zu und wurde auch für seine Klavierbegleitung von Liedern bekannt.

Wie kommt es dann also, daß diese CD trotzdem nicht begeistert? Hendricks singt wohltönend und ausgeglichen, souverän spielt Sawallisch die Begleitung. Beide bieten viele Rubati und setzten stark Dynamik ein, jedoch beziehen sie sich darin nicht immer aufeinander, sie entwickeln die Musik nicht gemeinsam. Trotz reicher Gestaltung der Sängerin bleiben die Lieder kühl und klingen insgesamt sehr gleich. Dies ändert sich etwas in den "Vier letzten Liedern", hier wird es spannender, was jedoch nicht zuletzt an der Musik selber liegt. Die ganze Aufnahme ist natürlich sehr gut gemacht. Gegen die Ausdruckstärke bekannter vorangegangener Aufnahmen der "Vier letzten Lieder" können Solistin und Orchester jedoch nicht bestehen.

Von Meike Nordmeyer.

(R. Strauss: Four last songs, etc. Hendricks.Sawallisch. EMI Nr. 743 5 55549 2 5)

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