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Mozart in Egypt 2
Bulgarian Symphony Orchestra
& Ensemble du Caire

Mozart ägyptisch geht nicht? - Und wie das geht!

Von Frank Becker


Ein aufregendes, wahrhaft sinnenbetörendes Hörerlebnis steht dem Mutigen bevor, der es unternimmt, die bereits zweite Folge des monumental angelegten und üppig produzierten Projektes "Mozart in Egypt" (2) aufzulegen. Ich sage es gleich hier und deutlich: wenn sie es tun, liebe Leser, tun sie es bitte herzhaft laut. Das steigert den Genuß dieses ungewöhnlichen Albums, das ein genialer Brückenschlag zwischen den Kulturen ist, meßbar. Acht Jahre liegt der erste gelungene Ansatz zu diesem okzidental-orientalischen musikalischen Abenteuer zurück.  Produzent Hughes de Courson, bekannt für farbige Experimente, ist jemand, der nicht kleckert.

Für "Mozart in Egypt 2" hat er das Bulgarian Symphony Orchestra, ein A-Orchester unter Deyan Pavlov, das Ensemble du Caire unter Khaled Daher, ägyptische und bulgarische Chöre und Instrumentalgruppen sowie Gesangs- und Instrumentalsolisten beider Kulturen zusammengebracht - 202 ausführende Musiker, vermeldet das Booklet zur CD stolz. Für dieses gewaltige Ensemble hat er u.a. Auszüge aus Mozarts Opern "Cosi fan tutte", "Die Entführung aus dem Serail" und "Die Zauberflöte", sowie der "Kleinen Nachtmusik", der Sinfonie Nr. 40 und der D-moll-Fantasie neben traditionellen ägyptischen Liedern arrangiert.

Das Ergebnis ist (siehe oben) eine ganz köstliche Melange aus den Wohlgerüchen, Farben und der elementaren Sinnenfreude des Orients und dem Glanz, der Schönheit und dem Genie der Musik Wolfgang Amadé Mozarts, gerahmt von traditionellen ägyptischen Liedern und Gebeten. Die dramatische Legende "Al Bedaya" öffnet Ohr und Verstand für das Erlebnis, die Musik des Salzburgers mit veränderten Sinnen zu erfahren - Sheik Saïd el Mougys klagender Gesang zieht den Hörer tief in das Abenteuer hinein. Die Pracht und Wucht mitteleuropäischer sinfonischer Musik, der Glanz Mozartscher Oper  wechselt und paart sich mit der biegsamen Eleganz und dem Geheimnis einer mittelöstlichen Märchenwelt.

Daß Mozart selbst durchaus mit vielen seiner Kompositionen einen Blick auf das exotisch Fremde gerichtet hat, ist Legitimation genug, jetzt seine Musik dorthin zu tragen und mit authentischen Mitteln zu verwirklichen. Da kommen flottere Tempi, schwingender Rhythmus, der Einsatz von Instrumenten wie Oud, Kawala, Qanoun, Nay, Tabla, Dof, Argul, Sagat, Riqq und Rek dem musikalischen Kontext durchaus zugute. Das wirklich Verblüffende ist, daß sich "Cosi fan tutte" und das arabisch-andalusische "Ya ghosn naqa", die Messe in C-Dur und "Al Maghfera", das Finale der 40. Sinfonie und "Ya shadyal al han", die Arie "Martern aller Arten" und das Volkslied "Salle mouly ale" nicht im geringsten beißen. Die Arie "Der Hölle Rache" klingt auch auf arabisch und aus der Kehle Amira Selims gut - und der kleine orientalische Spaß mit der Kleinen Nachtmusik  ist eine amüsante Delikatesse. Ein vergnüglicher Ausflug in die Welt-Musik á la Mozart - einfach mal anhören.        


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Mozart in Egypt 2
Bulgarian Symphony Orchestra
& Ensemble du Caire

Bulgarian Symphony Orchestra, Conductor: Deyan Pavlov

Ensemble du Caire,
Conductor: Khaled Daher

Produced by Hughes de Courson & david White pou Ballon Noir

© + (P) 2005 Ballon Noir under exclusive license to EMI RecordsLtd./Virgin Classics

Track List:
1. Al Bedaya   1:56
2. Mozart in Egypt   6:49
3. Al Sahm Al Taéh   4:56
4. Alatul Concerto for Kaval & Flute 6:22
5. Al Sahara   6:18
6. Al Maghfera   7:43
7. Ninna Nam   1:20
8. Al Raqs   3:13
9. Ya Shady Symphony   5:37
10. Alexandria Quintet   3:49
11. The Queen Of The 1001 Nights  3:33
12. Egyptian March   3:26
13. Layla Misrya   5:27
14. The Quarrel In Seraglio   7:25
15.  Nubian Prayer (Mawal)   1:54

Total Time: 1:10:24


Weitere Informationen unter:
www.virginclassics.com
www.musicfromemi.com




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