Klassik
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Nun legt die Künstlerin ein erstes Recital vor, das ein sehr interessantes Programm aufweist: Mit den zwei Arien der Mimi ist die Partie vertreten, für die Gheorghiu bereits mehrmals engagiert wurde, und zwar schon in London, Wien, Zürich und New York. Neben Arien von Puccini, Verdi, Bellini und Donizetti als gewohnte Stücke solcher Sammlungen, finden sich auf dieser CD ebenso Werke von Boito und Catalani. Und Gheorghiu hat auch Französisches zu bieten: Sie singt die Margarethe aus Gounods "Faust", sowie Arien aus "Cherubin" und "Herodiade" von Massenet. Abgeschlossen wird das Programm mit einem rumänischen Stück - ein Gruß aus der Heimat der Sängerin.
Mit dieser vielfältigen Auswahl zeigt Gheorghiu, was sie kann, und sie kann einfach alles. Sie verfügt über eine große, reine Stimme, die des Schmelzes nicht entbehrt. Mit ausgezeichneter Technik singt sie mühelos und wohltuend natürlich. Sie musiziert empfindsam und folgt keinesfalls bloß den ausgetretenen Pfaden der Interpretation. Die berühmte Arie der Mimi beispielsweise beginnt sie zügig und fast kühl, um übliche Sentimentalitäten zu vermeiden, und sie spürt dann sehr behutsam manch zarte Wendung der Gesangslinie auf. Beeindruckend ist vor allem auch die Arie aus "Mefistofele" von Boito, in der Gheorghiu ihre reichen Ausdrucksqualitäten in allen Registern zeigt. Sehr aufmerksam wird außerdem das Orchester von John Mauceri geführt. Orchester und Solistin atmen zusammen die Musik.
Diese Sängerin ist unglaublich gut, darüber sind sich wohl alle einig. Von ihr wird noch viel zu erwarten sein, wenn sie sich mit so einer hervorragenden CD vorstellt.
Von Meike Nordmeyer.
(Angela Gheorghiu: Arias - Decca Nr. 452 417-2)