Online CDs
Musiktheater
Homepage  zurück  e-mail  Impressum



Olga Borodina: Arias

Von kunterbunt endlich zur Dalila -
Olga Borodina läßt sehr gemischtes Programm hören

Mit dem Recital stellt die russische Sängerin ihr reichhaltiges Repertoire vor. Sie präsentiert auf dieser CD erstmals eine Reihe von Arien und Szenen aus Partien, die sie in den letzten Jahren auf der Bühne gesungen hat. Die klare und große, dabei aber besonders wandlungsfähige Stimme der Borodina macht es möglich, daß sie mit dem ausgesprochen gemischten Programm ihre Vielseitigkeit zeigen kann. Sichere und geschmeidige Koloraturen läßt sie direkt zu Beginn aus Rossinis "Cenerentola" hören. Den folgenden Meyerbeer singt sie mit ausgezeichneter Stimme und dem richtigem Touch. Sie wird darin auch besonders unterstützt vom Orchester unter der Leitung von Carlo Rizzi. Überraschend folgen dann Arien von Purcell und Händel, kurz eingestreut vor dem nächsten Rossini. Diese Zusammenstellung ist dann doch etwas irritierend, so ist diese CD nicht zum Durchhören geeignet.

Die einzigartige Arie "When I am laid in earth" aus Purcells "Dido and Aeneas" trägt Borodina mit eindrucksvoller Ruhe vor, mit Spannung den großen Bogen nachzeichnend. Ihr Ton wird dann schließlich aber doch etwas weinerlich. Das paßt zwar zur Situation, da die Göttin Dido ja nun sterben wird, aber die abgeklärte, schon entrückte, völlig gefaßte Ruhe, die Jessye Norman in ihrer bekannten Interpretation der Arie entstehen ließ, fasziniert mehr und scheint einer Göttin gemäßer.

Die folgende Händel-Arie trägt Borodina stimmschön und gemessen vor. Der Charakter der Musik liegt ihr aber offenbar nicht ganz, es ist nicht recht ihr Metier, so daß es an innerer Spannung und Leuchtkraft der Händelschen Musik etwas fehlt. Nach einem nicht so mitreißenden weiteren Rossini ändert sich die Szene jedoch völlig. Die Sängerin wird endlich zur Dalila. Diese Partie ist ganz ihr Element. Sofort findet sich ein anderer Klang - wundervoll, unübertrefflich! Und so geht es weiter, denn ebenfalls vollauf dem Temperament der Solistin gemäß erklingen Stücke von Berlioz und Ponchielli. Die seltener auf solchen Sammlungen zu findenden Arien aus Opern von Tschaikowsky bilden den glanzvollen Abschluß der CD. Wer könnte diese Werke besser vortragen als die russische Sängerin mit ihrer vollen, sameten Stimme, in der soviel Melancholie aufscheinen kann? Der zweite Teil der CD ist unglaublich stark und unbedingt zu empfehlen!

Von Meike Nordmeyer



Olga Borodina: Arias
Olga Borodina - Mezzosopran
Orchestra of the Welsh National Opera
Carlo Rizzi

Rossini: "Nacqui all' affanno - La Cenerentola
Meyerbeer: "Nobles seigneurs, salut", "Une dame noble et sage" - Les Huguenots
Purcell: "Thy hand, Belinda", "When I am laid in earth" - Dido and Aeneas
Händel: "Frondi tenere", "Ombra mai fu" - Serse
Rossini: "Ah! quel giorno ognor rammento" - Semiramide
Saint-Saëns: "Printemps qui commence", "Samson, recherchant ma présence", "Amour! viens aider ma faiblesse", "Mon coeur s' ouvre à ta voix" - Samson et Dalila
Berlioz: "D'amour l'ardente flamme" - La damnation de Faust
Ponchielli: "Voce di donna o d'angelo - La Gioconda
Tschaikowsky: "Da, chas nastal!", "Prostite v'i" - Orleanskaya deva (Die Jungfrau von Orleans)
Tschaikowsky: "Uzh polnoch' blizitsya" - Pikovaya dama (Pique Dame)

Olga Borodina - Arias
Orchester of the Welsh National Opera - Carlo Rizzi
Philips 446 663-2

Homepage zur&uumlck e-mail Impressum
©1997 - Online Musik Magazin
http://www.bergnetz.de/omm
*****"