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Dixie Dregs
California Screamin'



Da schreit nicht nur Kalifornien

Endlich - so könnte man sagen - haben sich die Jungs von den Dixie Dregs wieder zusammengerauft und eine Tour gemacht - und haben auch noch eine Platte aufgenommen. Steve Morse, Kopf der Band, hat fast alle Gründungsmitglieder wieder zusammenbekommen, und das Ergebnis ist "California Screamin'". Und da ist vom Zuhörer eine Bandbreite des Geschmacks gefragt, wie bei kaum einer Band. Wenn man die Musik der Dregs eh mag, so wird einen auch diese Platte vom Hocker hauen. Ohne irgendwelche Scheuklappen wird bei den Dregs wie eh und je Klassik, Rock, Country und Jazz miteinander vermischt. Und das alles natürlich in der gewohnten Virtuosität der Dixie Dregs. Musikalisch gelten die Dregs als Vorreiter/Vorbilder für Generationen von Bands, wie zum Beispiel Phish oder Dream Theatre. Aber auch diverse Jazzfreunde staunten nicht schlecht, als die Dregs 1979 auf dem Jazfestival in Montreux die Zuhörer begeisterten.

Die vorliegende Aufnahme stammt aus dem berühmten Roxy Theatre in Los Angeles. Mit von der Partie sind neben den Mitgliedern der Dregs noch Dweezil Zappa, der Bassist Dave LaRue, mit dem Morse in seiner eigenen Band spielt und der ehemalige "Mahavishnu Orchestra" Geiger Jerry Goodman. Einen Sänger gibt es nicht, der wird aber auch nicht vermisst, dafür ist der Ideenreichtum der Band was Melodienlinien angeht unendlich. Die meisten Stücke stammen aus der Feder von Steve Morse, der ja im Moment seine Brötchen als Gitarrist bei Deep Purple verdient. Aber hier kann er seine wahre Klasse zeigen. An der Gitarre kann er wirklich alles. Von Country Finger-Pickings, ultraschnellen und -brutalen Rockläufen, bis zu swingenden Jazz Einlagen reichen seine instrumentalen Fingerfertigkeiten. Auch die anderen Bandmitglieder stehen ihm an Virtuosität und Spielfreude in Nichts nach. Der Sound der Platte ist für eine Live-CD exzellent.

"Wages of Weirdness" ist als Opener der CD perfekt und gibt die Richtung für die folgenden Stücke vor, wobei Steve Morse ausgiebig gefeatured wird. Die Außergewöhnlichkeit dieser Formation besteht schon allein durch die ungewöhnliche Besetzung - mit Violine - einer Rockband. Was aus dieser Spannung gemacht wird, ist aber auch durch das fantastische Zusammenspiel, bei kaum einer anderen Band derzeit zu hören. Die Melodien der Dregs und Steve Morse's sind zugegebenermaßen nicht gerade alltäglich und vielleicht auch etwas gewöhnungsbedürftig. Dabei reichen sie von harten Heavy-Brettern wie bei "Aftershock", bis zu elegischen, vielleicht sogar leicht kitschigen, wie bei "Night meets Light". Die etwas andere Art des Country, ist mit "The Bash" auch noch vertreten. Dabei blasen die Dregs alle schnarchnasigen Country-Fans aus ihrem Sessel. Morse und Goodman zeigen jedem Country-Fan, was man aus dieser - oft zu Recht - verschmähten Musik machen kann. Im Eiltempo werden hier alle Country-Klischees bedient und ad absurdum geführt und das auch noch in atemberaubendem Unisono-Spiel. Als kleiner Gag wird auch "Jessica", leidlich bekannt in der "Allman Brothers Band"-Version zum Besten gegeben. Auch die weiteren Stück, die ich hier alle im Einzelnen besprechen könnte, sind vom Feinsten. Abschließend lässt sich also sagen, dass diese CD ein fantastisches Comeback der Dregs darstellt. Mit dieser Mischung und dem typisch amerikanischen Humor, sind die Dixie Dregs jetzt schon in dieser Kategorie (obwohl sie in keine gängige passen), als Platte des Jahres zu bezeichnen. Was sollte denn da noch kommen?





Von Andreas Höflich








Dixie Dregs: "California Screamin' "


Label: Metalimbo
©2001 EFA
EFA 06357-2
Produced by Steve Morse
Recorded live at the Roxy Theatre, L.A., August 26-28, 1999

Steve Morse: Guitar
Rod Morgenstern: Drums
T. Lavitz: Keyboards
Allen Sloan: Violin
Andy West: Bass
Dave LaRue: Bass
Jerry Goodman: Violin
Dweezil Zappa: Guitar on Peaches en Regalia






Track Listing:

1. Wages of Weirdness (Morse)
2. Peaches en Regalia (Frank Zappa)
3. Freefall (Morse)
4. Aftershock (Morse)
5. The Bash (Traditional/Dregs)
6. Night meets Light (Morse)
7. Refried Funky Chicken (Morse)
8. Jessica (Betts)
9. What if (Morse)
10. Sleeveness in Seattle (Morse)
11. Ionized (Morse)
12. The Great Spectacular (Morse)
13. Dixie (Traditional/Dregs)



Da capo al Fine

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