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Music by Elliot Goldenthal Wenig wagemutige Musik zum Film Nach "Tomb Raider", Pokémon etc. ist wieder einmal ein bekanntes Computerspiel verfilmt worden. "Final Fantasy" unterscheidet sich aber insofern von den anderen Streifen, als dass er komplett im Computer entstanden ist. Dabei wurde nicht eine comichafte Realisierung a la "Shrek" angestrebt, sondern es sollte der Eindruck von Realität und echten Schauspielern erzeugt werden - was nach dem Trailer zu urteilen in noch nie da gewesener Manier gelungen ist. Die Story findet im Jahr 2065 auf einer weitgehend verwüsteten Erde statt. Dort versuchen die Wissenschaftlerin Aki Ross, ihr Mentor Dr.Sid und die Kampftruppe Deep Eyes sich gegen Aliens zu wehren, die die letzten Menschen auslöschen wollen. Jede Minute zählt, denn der militante Oppositionelle General Hein m–chte eine riesige Space-Kanone auf die Auşerirdischen abfeuern. Wer nun aber im Film die Musik von Nobuo Uematsu, der alle bisherigen neun Folgen des Computerspiels musikalisch betreut hat, erwartet, wird enttäuscht sein. Statt dem "John Williams der Computer-Games" tritt Elliot Goldenthal an. Goldenthal ("Interview With A Vampire", " Batman Forever", "Alien3"), zweifacher Oscargewinner, kapriziert sich in seinem Score auf
spätromantische Orchestermusik im Stile von Richard Strauss und Richard Wagner. Laut eigener Aussage haben auch Einflüsse der polnischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts Eingang in seine Stücke gefunden. Um diese Stimmung zu erreichen, stockte Goldenthal das London Symphony Orchestra mit Bläsern,
Perkussionisten und einem Chor auf. So kommt die Musik teilweise an Chorwerke von Penderecki oder Ligeti heran. Goldenthal - soviel wird aus der Musik und seinen eigenen Statements auf dem Cover klar - versteht sich als Handwerker im Dienste des Plots. Dabei muss - wie hier eindrucksvoll gezeigt - die Musik keineswegs innovativ sein. Die Musik unterstützt die Handlung und die Aktionen der Charaktere. Sie "untermalt" im klassischen Sinne der Hollywood-Musik, ohne den Zuschauer vom Filmgeschehen abzulenken. Somit ist sie wie der Film selbst - in der Handlung recht hausbacken, aber in der Technik, wahrscheinlich wegweisend für die Zukunft des Filmemachens. Es bleibt natürlich zu fragen, warum man keinen wagemutigeren Komponisten mit diesem Score beauftragt hat. Es wäre doch - angesichts der spektakulären neuen Computertechnik - auch mal angebracht, wieder einen neuen Sound, eine innovationsfreudigere Filmmusik komponieren zu lassen, als immer noch - wie schon seit Beginn des Tonfilms - in der Spätromantik hängen zu bleiben. Wie zur Zeit anscheinend üblich, sind auf der CD auch zwei Songs enthalten. Lara Fabian macht mit "The Dream Within" noch die beste Figur, obwohl der Titel in der Umsetzung haarscharf am Kitsch vorbei manövriert. Der Abspann des Films wird von der japanischen Pop-Gruppe L'Arc-en-Ciel untermalt. Im Großen und Ganzen eine CD, die in Ordnung geht. Wer sich angesichts des Films (Technik)-Neuerungen erhofft hatte wird allerdings enttäuscht. Von Andreas Höflich |
O.S.T.: "Final Fantasy" Label: Sony Classical ©2001 Sony Classical CD: SK 89697
Music by Elliot Goldenthal Track Listing:
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- Fine -