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Koop
Waltz for Koop



Jazz für den Sommer

Von Andreas Höflich

Das schwedische Duo um Oscar Simonsson und Magnus Zingmark hat mit "Waltz for Koop" gerademal ihr zweites Album veröffentlicht, da wird es auch schon von allen gnadenlos in den Himmel gelobt. Schon vor der Veröffentlichung war der Hype groß, und jetzt, da es endlich seinen Weg in den CD-Player des werten Rezensenten gefunden hat, weiß er gar nicht so recht, was er dazu sagen soll. Zu aller erst fällt die Länge auf - oder sollte man besser Kürze sagen? Mit 34 Minuten ist das Werk dann doch sehr knapp ausgefallen. Man könnte das, wie die Plattenfirma, mit einer Verweigerung vor Konventionen begründen. Trotzdem bleibt da bei mir ein schlechter Nachgeschmack. So viel aber erst mal zur rein materialtechnischen Seite. Die 34 Minuten die an Musik auf der CD drauf sind, sind aber dann wirklich sehr fein gelungen. Man wird den Eindruck nicht los, als wollte Koop jetzt schon das ultimative Sommeralbum oder das "ultimative Album des Jahres" (Gilles Peterson) vorlegen.

Die CD die auf Compost Records erschienen ist, ist wieder mal mit dem Label NuJazz behaftet, was - folgt man Jazzpuristen - natürlich nur sehr wenig mit Jazz zu tun hat. Ich sage nur "wo bleiben echte Instrumente". Aber siehe da, hier sind sie. Koop haben die Entwicklung, die der Jazz mit der "Bitches Brew" Phase von Miles Davis genommen hat, komplett ausgelassen. Bei ihnen werden 60er-Idiome genüsslich und ohne jegliche Ironie verwendet. Die Bläsersätze von Boland/Clarke und Burt Bacharach geben sich hier einen freudigen Einstand mit den unterschiedlichsten Sängern und Sängerinnen, die Koop für das Projekt angeheuert hat. Cecilia Stalin und Yukimi Nagano steuern dabei ätherische schwerelose Vocals bei, die gerade bei einem Stück wie Summer Sun verdammt glücklich machen. Der Reiz ergibt sich aber durch die Verbindung mit dem durchgängigen Walkin' Bass, der wie in guten Hardbop-Stücken den Rhythmus und die Harmonien transportiert. Hier muss man dem Bassisten Dan Berglund Respekt zollen; was er auf den Bass-Tracks so macht, ist schon aller erste Sahne. Auch das Gebläse ist von bester Sorte. Die Flöten zwitschern sich durch die Stücke, als wollten sie die Vocals ersetzten. Durch alle Stücke der Platte strömt der Geist der 60er-Jahre. Gerade zu der Zeit hatte sich der europäische Jazz eigenwillig weiterentwickelt. In allen europäischen Ländern hatten sich spezielle Ensembles gegründet, die ihr Note in die Annalen der Jazzgeschichte schreiben wollten. In Frankreich die Swingle Singers und Jacques Loussier, in Skandinavien die Szene um die Sängerin Monica Zetterlund, um nur einige zu nennen. Diese Mischung aus zuckersüß und rau vermittelt "Waltz for Koop"; neben diesen äußerst interessanten Nebenbemerkungen ist es aber auch ein sehr relaxtes, dahinplätscherndes (ich meine das jetzt mal im positiven Sinne) Album geworden. Wollen wir hoffen, dass der Sommer wettermäßig genauso wird.


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Cover



Koop : "Waltz for Koop"



©2001 jazzanova compost records
JCR 021-2

music written and produced by Koop:
Oscar Simonsson and Magnus Zingmark
Dan Berglund: Bass
Ola Bothzén: Bongos
Magnus Lindgren: Flutes & Reeds
Mattias Ståhl: vibes




Track Listing:

1. Waltz for Koop
2. Tonight
3. Baby
4. Summer Sun
5. Soul for Sahib
6. Modal Mile
7. In a Heartbeat
8. Relaxin' at the Club F****n
9. Bright nights



Da capo al Fine

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