Online CDs
Rock - Pop - Jazz etc.
Homepage  zur&uumlck  e-mail  Impressum





Unbelievable Truth
SorryThankYou



Geschwistervergleich nicht erwünscht!



Längst müsste allgemein bekannt sein, dass Andy Yorke (Chef von Unbelievable Truth) der kleine Bruder von Thom Yorke (Radiohead) ist. Doch Vergleiche sind, wie immer in solchen Fällen, nicht angebracht. Oder doch? Jedenfalls haben die beiden Brüder die Vorliebe für das Schwermütige gemeinsam. Andy Yorke legt mit Unbelievable Truth nun sein zweites Album vor. Und am zweiten, gerade wenn das erste (Almost Here) so überaus gut gelungen ist, wird gemessen, ob man nur eine Eintagsfliege ist oder doch zu einer beständigen Größe werden kann.

Irgend etwas muss in der Kindheit der beiden Brüder vielleicht schief gelaufen sein, wenn man sich so genüsslich in Schwermut und Balladeskem ergeht. Aber was soll´s, wir können uns an wunderschön schaurigen und melancholischen Songs erfreuen. Die Schönheit erschließt sich aber nicht direkt, man muss schon ein paar mal hinhören, und das lohnt sich auf jeden Fall.

Gleich der an Talk Talk erinnernde Opener "Landslide" gibt die Richtung vor. Die Themen, die in den Songs abgehandelt werden, sind die ganz großen und nichts weniger. Unerwiderte Liebe, nicht funktionierende Zwischenmenschlichkeit und der Wunsch auszubrechen. Das von sehr schöner Slide-Gitarre begleitet Lied "Home Again" ist ein Kleinod, das es verdient hätte, neben Radiohead zu bestehen. Laut Yorke ist es der einzige autobiographische Song, der vom Heimkommen nach dem Touren, dem profanen Jetlag und Schlaflosigkeit handelt. Das mit seinem Country-Appeal schon fast tanzbare "Daylight", wird wieder nicht mit fröhlichen Texten versehen. Bei "Shed Your Skin", einer wunderschöne Ballade, nur mit Klavier und Akkustikgitarre vorgetragen, wird Yorke von Laura Kramer unterstützt. Eine hoffnungslos melancholische Beschreibung von Menschen, die - laut Bandaussage - ihren Körper hassen. Große Gefühle auch bei "Covers": Ein Lied, das leise verhuscht und eine pessimistische Sicht der Dinge widergibt, und mit einer sehr schönen Melodie im Chorus aufwarten kann, die durch die gebrochene Stimme von Yorke noch zusätzlich an Verletztheit gewinnt. Mit "Hypnotist" nehmen sich Unbelievable Truth auch den ernsten Themen an, die mehr sind als eine Attitüde. Laut Aussage der Band ein "Christmas song for those left of centre". "I can´t wait" beginnt mit einem Verweis auf Portishead. Und hier ist sie wieder, die Verletzlichkeit, die unerwiderte Liebe und die Sehnsucht nach der oder dem Anderen. Dies alles in elegischer Breite dargeboten. Da wird sich in der Depression nur so gewälzt, daß einem ganz anders zumute wird.

Doch den Abschluß dieser Reise in die Tiefen der Psyche gestaltet die Band dann doch freundlich. Ein kleines Lächeln gegen die Tränen. Eine CD, die für die traurigen Stunden im Leben geradezu prädestiniert ist, ohne noch mehr in den Abgrund zu reißen. So wie man es sich wünscht.
Und nun muss er doch kommen der unausweichliche Vergleich mit dem großen Bruder. "Unbelievable Truth" muss sich keineswegs vor der erfolgreicheren Band des Bruders verstecken. Auch mit ihrem zweiten Album, das bereits 1998 aufgenommen wurde, hat die Band die Erwartungen erfüllen können. Dabei klingt die CD erstaunlich frisch und übehaupt nicht angestaubt. Vielleicht war die Zeit des Wartens ja gar nicht so schlecht für diese Scheibe. - Alles ist gut.





Von Andreas Höflich








Unbelievable Truth: "SorryThankYou"



Produced by Nigel Powell
Recorded: 1998
Published by: Chrysalis Music
©2000 Shifty Disco
Distribution via Efa-Medien
CD 70017-2

Unbelievable Truth:
Andy Yorke: Vocals, Guitar, Backing Vocals
Jason Moulster: Bass Guitar, Guitar, Backing Vocals
Nigel Powell: Drums, Percussion, Guitar, Bass Guitar, Keyboards, Backing Vocals




Track Listing:

1. Landslide
2. A Name
3. Disarm
4. Pedestrian
5. Home Again
6. Daylight
7. Shed Your Skin
8. Advice To A Lover
9. Agony
10. Covers
11. Hypnotist
12. I Can´t Wait
13. Let It Flow



Da capo al Fine

Homepage  zur&uumlck  e-mail  Impressum

© 2000 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de

- Fine -