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Peter Klier
Als Lohengrin streikte

Geschichten, Variationen und Glossen über die Oper (mit Bleistiftzeichnungen des Verfassers)

Von Peter Bilsing

Autor und Allroundtalent Peter Klier ist seit einigen Jahren in der glücklichen Lage seine Steckenpferde hauptberuflich zu betreiben; er malt, schreibt und singt. Gerade eben hat er noch einen Blitzopernführer herausgebracht („Im 3.Akt sind alle tot.“ - wo in augenzwinkerndem Memoriam an Heinz Erhard, sich der Eilige in Sekunden mittels eines jeweils köstlichen Vierzeilers und einer göttlichen Zeichnung jedweden Operninhalt blitzschnell zu eigen machen kann), nebenher noch eine Kunstausstellung organisiert und einen Bildband mit historischen Ansichten seiner Heimatstadt gemalt hat, da liegt schon sein nächstes Werk vor uns: „Als LOHENGRIN streikte.“ Es enthält seine besten Glossen, schönsten Opernkarikaturen und in den „Variationen über Opern“ geht er sogar stilecht der Frage nach „Was wäre wenn...?“ Ganz werktreu !

Haben Sie sich nicht auch schon die Frage gestellt, wie die Geschichte ausgegangen wäre, wenn Lohengrin nicht abgereist wäre, Otello dem Jago mißtraut hätte, Salome ein anderes Geschenk hätte haben wollen, oder Siegfried vernünftig über seinen Stammbaum aufgeklärt worden wäre? Gut ! Dann sind Sie bereit für dieses herrliche Opernbuch.

Peter Klier will dabei niemals belehren, sondern Kunst humorvoll vermitteln um übers Lachen Zugang zu durchaus hintergründigen und tiefsinnigen Betrachtungen vermitteln. „Humor schärft den Sinn für alles Menschliche“, so der Autor, „Und ist Voraussetzung für die Liebe.“ Humorlose Menschen lieben auch nicht – so seine eigenwillige These; wie wunderbar formuliert! Man denke mal darüber nach.

Weiter: „Ohne die Liebe müsste man ohnehin verzweifeln in einer Welt, die immer materialistischer und brutaler wird und für Poesie keinen Sinn mehr zu haben scheint. Darunter leidet auch die Kunst, deren Wertschätzung immer weniger von ihren Inhalten abhängt, sondern davon, ob sie Aufsehen erregt, Eventcharakter hat und Geld bringt. Ehrfurcht vor den unsterblichen Meisterwerken der Jahrtausendgenies gilt als veraltet, Museum ist zum Schimpfwort geworden und mit dem Killerwort „verstaubt“ werden alle guten Traditionen von Banausen abgetan...“

Zwar bezeichnet sich Klier als einen „idealistischen Schöngeist“, doch er ist kein stockkonservativer Opernnarr. Wer ihn liest bzw. seine Bilder und Karikaturen kennt und verinnerlicht, wird, zwischen den Zeilen manch Boshaftigkeit, Satire, Zynismus und ein gerüttelt Maß an alltäglichem Lebenswahnsinn wieder finden. Hat uns doch in vielen Bereichen die Realsatire längst überholt.
 
Ein preiswertes und preiswürdiges Geschenk nicht nur für den eiligen Leser. Für den kritischen Opernfreund geradezu ein Muss – für Konservativisten biblische Unterhaltung.



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Bilder

Peter Klier
Als Lohengrin streikte


Geschichten, Variationen und
Glossen über die Oper (mit Bleistiftzeichnungen des Verfassers)

Nicht über den Buchhandel zu beziehen!

Ausschließlich: Privatverlag Peter Klier (Tel.09776 6696)

Mittlerer Hainbergweg 1
97638 Mellrichstadt

9,80 Euro.






Da capo al Fine

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