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Ein Jazzlexikon von Format und Anspruch

Die deutsche Ausgabe des "Rough Guide Jazz" von Ian Carr, Digby Fairweather und Brian Priestley in zweiter Auflage


Von Frank Becker
November 2004


1350 Gramm kompakte, übersichtliche und vorzüglich aufgebaute Information über den Jazz und seine Macher bietet der jetzt nagelneu in zweiter Auflage vorliegende "Rough Guide - Jazz" aus dem Verlag J.B. Metzler, der mit seinen Verlagssegmenten Sachbuch, Lexika und Musik eine wichtige Stellung auf dem Markt einnimmt. Mit dem "Rough Guide Jazz", eigentlich Neuland für den Verlag, erobert Metzler auf Anhieb eine Spitzenposition auf diesem Sektor fachspezifischer Nachschlagewerke.

Von Ahmed Abdul-Malik bis Axel Zwingenberger enthält dieses prachtvolle Lexikon, von dem seine Herausgeber sagen, dass es der umfassendste und aktuellste Führer durch die immer komplizierter werdenden Welt des Jazz, seiner Stile und Entwicklungen sei, auf 769 Seiten mehr als 1800 Biographien von Jazz-Musikern und Bands. Ein zusätzliches 35-seitiges umfangreiches Glossar erläutert sehr griffig und kenntnisreich die gängigen Fachbegriffe. Es ist ein internationales Lexikon, zwar mit einem verständlichen Schwergewicht auf der amerikanischen Jazz-Szene, das aber für sich reklamiert, mehr Artikel über Nicht-Amerikaner zu enthalten als viele vergleichbare Werke. Ohne chauvinistisch sein zu wollen, kann das hier am leichtesten natürlich anhand der aufgenommenen deutschen Jazzer überprüft werden. Gunter Hampel, Alexander von Schlippenbach, Peter Kowald, Hans Reichel, Klaus Doldinger und Volker Kriegel sind neben vielen anderen dabei - Peter Trunk, Charlie Antolini, Paul Kuhn hingegen fehlen. Da misst sich die Aufnahme offensichtlich an der von dem englischen Autoren-Team eingeschätzten internationalen Bedeutung.

Was aber Eingang in den Rough Guide Jazz gefunden hat, und das ist ein unglaublich weites Spektrum des Jazz und seiner Entwicklung im 20. Jahrhundert in Europa, Amerika, Asien und Afrika, wird mustergültig dargestellt. Zu den Lebensdaten wird eine recht umfangreiche Genesis des Musikers gestellt, sein Stil erläutert, seine Person und Persönlichkeit beleuchtet und teils mit Original-Zitaten angereichert. Eine jedem Artikel angehängte Discographie gibt mit Kurzrezensionen herausragender Langspielplatten und CDs Empfehlungen zum Werk des Musikers - insgesamt mehr als 3000 Alben werden besprochen, das allein ist Grund genug, den "Rough Guide Jazz" anzuschaffen. Querverweise ermöglichen die verbindende Lektüre von Artikeln über Musiker, die für das Werk des Betreffenden von Bedeutung sind. Auch die Bedürfnisse anspruchsvoller Leser werden zufriedengestellt. Ergänzt durch umfangreiches Bildmaterial bekannter Jazz-Fotografen ist das Buch ein Kompendium, das dank der Qualität seiner Recherche und der Fachkundigkeit seiner Artikel in die Arbeitsbibliothek des Fachmanns ebenso gehört wie in das Bücherregal eines jeden passionierten Jazz-Freundes.





Cover


Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley:
Rough Guide Jazz
Der ultimative Führer zum Jazz. 1800 Bands und Künstler von den Anfängen bis heute.
Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2004
805 Seiten, Broschur, 29,95 Euro
ISBN 3-476-01892-X









Da capo al Fine

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