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Klaus Saeger (Text) - Friedemann Fey (Fotos) - Andreas Wolf (Orgel)
Musik für Gottes Ohr

Geschichten von oberbergischen Orgelbauern und oberbergischen Orgeln

Klaus Saeger hat einem bislang ungeschliffenen Rohdiamanten Facetten und Feuer gegeben

Von Frank Becker

Der in Herford geborene Klaus Saeger, selbt Musiker und spezialisiert auf kirchliche Architektur, hat schon einige Bücher über das Bergische Land veröffentlicht und mit wachem Blick fürs Detail angeschaut, was von flüchtigen Betrachtern vielleicht gering geschätzt oder einfach übersehen wird. Mit  "Erbaut zur Ehre Gottes", einem umfangreichen Werk über Kirchenbauten im Oberbergischen Land hat er sich schon 1994 intensiv dem Thema genähert, das ihn nun dreieinhalb Jahre umgetrieben hat, bis sein jüngstes Werk fertiggestellt war: "Musik für Gottes Ohr". Der umfangreiche und großformatige, dem Gegenstand seiner Untersuchungen und Betrachtungen angemessen prachtvoll ausgestattete Band aus dem Verlag Gronenberg in Wiehl erzählt die Geschichte von und Geschichten um ausgewählte Orgeln und Orgelbauer zwischen Gummersbach, Waldbröl, Hückeswagen, Wipperfürth, Radevormwald und Bergneustadt.

Saeger ist dazu den Spuren oberbergischer Orgelbauer-Dynastien wie Nohl, Kleine und Roetzel gefolgt, hat bis zurück in die Zeit von Barock und Rokoko geforscht, Literatur, Urkunden und Kirchenbücher ausgewertet und zu einem gleichermaßen informativen wie unterhaltenden Standardwerk über ein Thema verarbeitet, das bislang nicht seiner Bedeutung entsprechend behandelt worden ist. Er füllt damit eine Lücke und gibt interessierten  Heimatkundlern, Musikfreunden im allgemeinen und Orgelliebhabern im besonderen ein Standardwerk an die Hand, mit dessen Hilfe es nicht nur leicht fällt, sondern zum reinen Vergnügen wird, sich auf den Spuren der Musik- und Kirchengeschichte auf die Reise nach u.a. Klaswipper, Remlingrade, Sinspert, Holpe, Dahlerau, Wipperfeld oder Ründeroth zu machen, um einmal selbst die wunderschönen Instrumente anzuschauen oder gar zu hören. Die ausgezeichneten farbigen Fotos von Friedemann Fey dazu machen das Buch auch zum optisch opulenten Genuss.

Saeger erzählt die Entstehungsgeschichten u.a. der Klais-Orgel in der Kath. Kirche St. Nikolaus in Wipperfürth, der Ibach-Orgel der Ev. Johanniskirche in Hückeswagen, der Kleine-Orgel der Ev. Kirche Gummersbach, der (vermutlichen) Nohl-Orgel der Ev. Kirche Lieberhausen und der Itter-Orgel der Ev.-luther. Kirche in Radevormwald. Doch auch ungelöste Rätsel greift er auf: wer hat die Orgel der über 800 Jahre alten Wehrkirche zu Müllenbach gebaut? Vielleicht Peter Weidtmann d.Ä.? Wir wissen es nicht. Die Lektüre des flüssig angelegten Buches ist ein Vergnügen, die Informationen haben Hand und Fuß.  Die Dispositionen der königlichen Instrumente werden dargestellt, die Orgelprospekte gezeigt und  Friedemann Feys Übersichts- und Detail-Fotos tun das ihre.

Einen genußvollen Vorgeschmack gibt die dem Buch beigelegte CD mit 17 raren Klangbeispielen, von Andreas Wolf hervorragend auf 11 der 23 im Buch beschriebenen und anhand ihrer Disposition erläuterten Orgeln eingespielt. Matthias Reuland (Klangport Musikproduktion 2005) zeichnet für die brillanten Tonmitschnitte, die ungetrübten Hörgenuß vermitteln.  Buch und CD sind ohne Einschränkung zu empfehlen.



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Bilder


Klaus Saeger u.a.
Musik für Gottes Ohr

Kirchenorgeln im Oberbergischen

Verlag Gronenberg, 2005
152 Seiten mit vielen farbigen Fotos, Tabellen und Erläuterungen -
sowie einer CD
Geb., Großformat
29,60 ¤

CD:
(P) + © Klangport
Musikproduktion 2005 :

17 Stücke von Dietrich Buxtehude, Georg Böhm, Georg Phillip Telemann, Alexandre Guilmant, Gabriel Pierné, Max Reger, Johann Melchior Dreyer, Dudley Buck, Jan P. Sweelinck, J. S. Bach, Louis-Claude Daquin und einem anonymen Komponisten um 1540 
- Andreas Wolf spielt auf 11 der beschriebenen 23 Kirchenorgeln

Gesamtzeit:  53:39

Weitere Informationen unter:
www.gronenberg.de/verlag




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