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Schaum-Performancevon Ursula Decker-Bönniger / Fotos von Marc Coudrais
Wie ein Wasserfall fließt weißer Schaum auf den Bühnenboden, wächst und türmt sich zu einem riesigen Kuchen auf. Flüssigkeit und Körper zugleich - wie Eiweißschnee, nur dass diese Masse erst "fließt" und dann fester zu werden scheint, bevor sie in sich zusammensackt und als glitschiger Bodenbelag endet. Begleitet von einem zunächst fahlen Licht und einem zarten Geräusch, das an das Kratzen einer auslaufenden Schallplatte erinnert, beobachtet man erwartungsvoll, wie diese kristallin glitzernde Masse geräuschlos, ohne Unterlass Raum greift und sich wie in Trance auf und ab bewegt. Hier und da erheben sich gigantisch hoch werdende Schaumgebirge, schälen sich - zunächst schemenhaft - schaumbedeckte Akteure aus der Masse, und beginnen, bedrohlich hohe Wände aus Schaum zu schultern. Die Bewegungen sind langsam und weich. Die Haltungen erinnern an Skulpturen.
Als sich die Schaummasse der ersten, von jugendlichen
Jurymitgliedern besetzten Reihe bedrohlich
nähert, ruft jemand spontan "Iiiii" und "weg" in
den Raum. Man sieht erste hektische Abwehrbewegungen
aber auch Hände, die den Schaum fassen,
ergreifen, spielerisch aufgreifen wollen. Derweil ist
aus den Schaumbergen eine Art Höhle geworden, in
der sich zwei der Schaumtänzer wohlig und
verspielt balgen. Während eine subtile Lichtregie wunderbar die dramaturgische Spannung der Perfomance und skulpturalen Bilder unterstützt, lässt ein in der Auswahl der komponierten Geräusche erkennbarer, musikalischer Humor keinen roten Faden erkennen. Hinzu kamen beim gegen Ende erklingenden kinderliedähnlichen Song in der Premiere extrem überdrehte Bässe. Den Rahmen bildet das oben erwähnte zarte Knistergeräusch einer auslaufenden Schallplatte.
FAZIT
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ProduktionsteamKonzeptMathilde Monnier Dominique Figarella Choreographie Mathilde Monnier Bühne Dominique Figarella Licht Eric Wurtz Sound Olivier Renouf Kostüme Laurence Alquier Musik Animal Collective Geoff Soule Neutral Milk Hotel
Solisten
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- Fine -