Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Musikfestspiele
Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum



Winter in Schwetzingen

Das Barock-Fest im Rokokotheater des Schlosses

15.12.2013 - 15.02.2014


Von Thomas Molke

Seit Heribert Germeshausen, der Operndirektor des Theaters Heidelberg, die künstlerische Leitung des Barock-Festivals Winter in Schwetzingen vor zwei Jahren als künstlerischer Leiter übernommen hat, wird der Schwerpunkt auf die Neapolitanischen Meister der frühen italienischen Oper gelegt. Mit dieser Ausrichtung hat sich das kleine, aber feine Festival in den letzten Jahren einen überregionalen Ruf erworben, der die Besucher auch während der kalten Jahreszeit in das pittoreske Rokokotheater im Nordwesten Baden-Württembergs lockt. Im mittlerweile achten Jahr hat sich dieses Barock-Fest nun bereits fest neben den alljährlichen Schwetzinger SWR Festspielen im Frühjahr fest etabliert.

Nach Alessandro Scarlatti und Nicola Antonio Porpora wurde für die diesjährige Opernproduktion ein Komponist ausgewählt, der einerseits zu den bedeutendsten Repräsentanten der scuola napoletana zählte, sich andererseits aber auch während seines Wien-Aufenthaltes in den frühen 1760er Jahren als Opernreformer profilierte. Die Rede ist von Tommaso Traetta, dessen Iphigenie auf Tauris ein Jahr nach Glucks Orfeo ed Euridice in Wien zur Uraufführung gelangte und als erste abendfüllende Oper gilt, die im engsten Kreis der Wiener Reformer entstand. Gluck beschäftigte sich mit diesem Stoff erst 16 Jahre später in Paris. Die deutsche Erstaufführung von Traettas Oper über die Geschwister Orest und Iphigenie, die sich auf Tauris wieder begegnen, nachdem Orest nach dem Mord an der Mutter auf der Flucht vor den Furien dorthin gelangt ist, wohin die Göttin Diana Jahre zuvor seine Schwester gebracht hatte, die für eine sichere Überfahrt nach Troja in Aulis geopfert worden war, wird von Rudolf Frey in Szene gesetzt. Die musikalische Leitung des Philharmonischen Orchesters Heidelberg liegt in den Händen von Wolfgang Katschner. Aleksandra Zamojska und Artem Krutko sind als Ifigenia und Oreste zu erleben. Die Premiere findet am 15. Dezember 2013 um 18.00 Uhr im Rokokotheater des Schlosses statt. (Weitere Termine: 21. und 28. Dezember 2013, 10., 14., 16. und 27. Januar 2014, 7. und 13. Februar 2014 jeweils um 19.30 Uhr und 9. Februar 2014 um 15.00 Uhr)

Des Weiteren ergänzen zahlreiche Konzerte das Festival, in denen die neapolitanischen Meister in Bezug zu wichtigen Zeitgenossen gesetzt und die Wechselwirkungen mit anderen musikalischen Zentren untersucht werden. Ein Höhepunkt dürfte ein Konzert mit dem Countertenor Valer Sabadus am 24. Januar 2014 im Schlosstheater sein, in dem er unter dem Titel Barocke Helden Arien von Händel, Hasse und Gluck präsentiert, die für den Starkastraten Giovanni Carestini komponiert wurden, einen großen Rivalen Farinellis. Spannend dürfte auch das Silvesterprogramm sein, in dem bereits am 29. Dezember 2013 die Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner mit dem Schauspieler Peter Wöhler eine Lesung aus den Tagebüchern des englischen Barockschriftstellers Samuel Pepys mit Musik von Purcell, Byrd und vielen anderen als "Daily Soap" des Barock auf die Bühne bringt. Neben einem Weihnachtskonzert am 19. Dezember 2013 mit Werken von Bach und Vivaldi, das ebenfalls im Rokokotheater stattfindet, dienen auch die Schlosskapelle Schwetzingen und die Peterskirche in Heidelberg als Aufführungsorte für weitere spannende Konzerte.

Auch in diesem Jahr empfiehlt also ein recht abwechslungsreiches Programm, bereits im Winter den Weg nach Schwetzingen anzutreten. Das komplette Programm ist hier abrufbar.

 

 

Homepage

 

 

Rezension:

 

 

Iphigenie auf Tauris

 

 

 

 

 

 



Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum

© 2013 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de

- Fine -