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Tiroler Festspiele Erl Sommer

10.07.2014 - 03.08.2014


Von Thomas Molke / Fotos von Peter Kitzbichler

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Das neue Festspielhaus

Seit 1998 lockt das beschauliche österreichische Städtchen Erl nahe der deutschen Grenze fast zeitgleich zu Bayreuth Wagner-Freunde aus nah und fern in die Berge und präsentiert neben zahlreichen Konzerten vor allem das Opernschaffen Richard Wagners, wobei der künstlerische Leiter und Begründer der Festspiele, Gustav Kuhn, nicht nur als musikalischer Leiter bei den Opernaufführungen fungiert, sondern auch für die Inszenierungen selbst verantwortlich zeichnet. Nachdem er 2004 den ersten Ring-Zyklus abgeschlossen hatte, gab es 2005 erstmals den sogenannten 24-Stunden-Ring, der die komplette Tetralogie über ein Wochenende verteilt zeigte. Dieses Projekt erregte solches Aufsehen, dass Dr. Hans Peter Haselsteiner nicht nur im gleichen Jahr die Präsidentschaft der Tiroler Festspiele Erl übernahm, sondern sich gleichzeitig auch noch für den Bau des neuen Festspielhauses einsetzte, das am 26. Dezember 2012 direkt neben dem Passionsspielhaus festlich eingeweiht werden konnte. Seitdem finden in Erl auch im Winter zwischen dem 26. Dezember und dem 6. Januar Festspiele unter der künstlerischen Leitung von Gustav Kuhn statt.

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Panoramablick auf das Passionsspielhaus (links) und das neue Festspielhaus (rechts)

Anlässlich des 70. Geburtstags von Dr. Haselsteiner hat das Team um Gustav Kuhn für diesen Festspielsommer beschlossen, den kompletten Ring des Nibelungen in einer adaptierten szenischen Neufassung noch einmal ins Programm zu nehmen. Dabei gibt es zum einen eine zyklische Aufführung an zwei Wochenenden mit Das Rheingold am 18. Juli 2014, Die Walküre am 19.07.2014, Siegfried am 25.07.2014 und Götterdämmerung am 26.07.2014, zum anderen aber auch eine Neuaufnahme des sogenannten HPH-24-Stunden-Rings, wobei HPH für Hans Peter Haselsteiner steht. Während Das Rheingold separat am 1. August 2014 zu erleben ist, folgen die drei weiteren Teile dann Schlag auf Schlag: Die Walküre am 2. August 2014 ab 17.00 Uhr, Siegfried am gleichen Tag ab 23.00 Uhr und die Götterdämmerung am nächsten Morgen ab 11.00 Uhr morgens. Wer zwischen den letzten beiden Teilen nicht ins Hotel zurückfahren will, kann wohl auch im Festspielhaus übernachten, wo für diesen Zweck über 250 Liegen aufgestellt werden sollen. So verrückt dieses Vorhaben auch klingen mag, ist diese Veranstaltung bereits schon seit langem restlos ausverkauft.

Zur Einstimmung gibt es einen Tag vor dem HPH-24-Stunden-Ring eine Ring-Session, in der Sängerinnen und Sänger der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl unter der musikalischen Leitung von Thomas Mandl gemeinsam mit dem Javier Quartett, bestehend aus dem Saxophonisten und Komponisten Eduardo Javier Maffei, dem Pianisten Alessandro Altarocca, Marcello Sutera am E-Bass und Enrico Montanaro am Schlagwerk, ein neues und ungewöhnliches Klangerlebnis der zahlreichen Ring-Motive bieten.

Als weitere Oper ist in diesem Sommer im Festspielhaus Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg in der Regie von Gustav Kuhn zu erleben, wobei die musikalische Leitung des Festspielorchesters Erl hierbei allerdings Tito Ceccherini übernimmt. Die Partie des Blaubart übernehmen in den beiden Aufführungen am 11. und 12. Juli 2014 István Rácz und Andrea Silvestrelli, als Judith konnten Svetlana Kotina und Marianna Szivkova gewonnen werden. Danach besteht an beiden Tagen die Möglichkeit, Carl Orffs berühmtes Werk Carmina burana im benachbarten Passionsspielhaus zu erleben. Dieses Mal dirigiert auch Gustav Kuhn höchstpersönlich.

Ein Konzertschwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Anton Bruckner. In drei Matineen um 11.00 Uhr präsentiert Gustav Kuhn mit dem Orchester der Tiroler Festspiele Erl die Symphonie Nr. 7 in E-Dur WAB 107 (13. Juli 2014), Symphonie Nr. 8 in c-Moll WAB 108 (20. Juli 2014) und Symphonie Nr. 9 in d-Moll WAB 109 (27. Juli 2014). Auch im Eröffnungskonzert am 10. Juli 2014 ist Anton Bruckner mit dem Werk Helgoland für Männerchor und Orchester WAB 45 vertreten.

Die zahlreichen Kammermusikveranstaltungen spannen einen weiten Bogen von klassischer Musik (Mozart, Beethoven, Debussy, Strawinsky u. a.) bis zu Popmusik à la Frank Sinatra. Das komplette Festspielprogramm finden Sie hier.

 

 

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unsere Rezensionen:

 

 

Ring-Session

Das Rheingold

Die Walküre

Siegfried

Götterdämmerung



Da capo al Fine

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