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Winter in Schwetzingen

Das Barock-Fest

29.11.2017 - 09.02.2018


Von Thomas Molke

Zum mittlerweile zwölften Mal lockt das Barock-Fest Winter in Schwetzingen zahlreiche Besucher in das pittoreske Rokokotheater im Nordwesten Baden-Württembergs und hat sich so neben den alljährlichen Schwetzinger SWR Festspielen im Frühling fest etabliert. Seit der Operndirektor des Theaters Heidelberg, Heribert Germeshausen, 2011 die künstlerische Leitung dieses Festivals übernommen hat, liegt der Schwerpunkt auf den im heutigen Repertoire völlig vernachlässigten Neapolitanischen Meistern der frühen italienischen Oper. In einem auf sieben Jahre angelegten Zyklus gab es in den vergangenen Jahren mit Marco Attilio Regolo von Alessandro Scarlatti, Polifemo von Nicola Antonio Porpora, Ifigenia in Tauride von Tommaso Traetta, Fetonte von Niccolò Jommelli, Didone abbandonata von Leonardo Vinci und Giulietta e Romeo von Niccolò Antonio Zingarelli einen Querschnitt durch die komplette Epoche, der nun im siebten Jahr endet, bevor Germeshausen zum Ende der Spielzeit Heidelberg verlassen und in Dortmund als Opernintendant Jens-Daniel Herzog nachfolgen wird.

Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr nicht zuletzt wegen des 250. Todestages erneut ein Werk von Nicola Antonio Porpora: Mitridate. Die letzten Tage des Königs von Pontos sind heutzutage vor allem noch in der Vertonung durch Wolfgang Amadeus Mozart bekannt. Einige Jahrzehnte vorher widmete sich Porpora diesem Stoff und erstellte direkt zwei Fassungen: eine für Rom, die 1730 zur Uraufführung gelangte, und eine für London, mit der er 1736 Georg Friedrich Händel direkte Konkurrenz machte. Beim Winter in Schwetzingen hat diese zweite Version als deutsche Erstaufführung am 29. November 2017 im Rokokotheater Schloss Schwetzingen um 19.30 Uhr Premiere. Für die Titelpartie konnte der renommierte Countertenor David DQ Lee verpflichtet werden. Als sein Sohn Sifare sind alternierend Antonio Giovannini und Ray Chenez zu erleben. Shahar Lavi übernimmt die Partie des anderen Sohns Farnace. Jacopo Spirei führt Regie. Die musikalische Leitung des Philharmonischen Orchesters Heidelberg liegt in den Händen von Felice Venanzoni. (Weitere Termine: 8., 16., 19. und 28. Dezember 2017, 11., 13. und 15. Januar 2018 und 9. Februar 2018 jeweils um 19.30 Uhr und 10. Dezember 2017 und 28. Januar 2018 jeweils um 15.00 Uhr)

Des Weiteren ergänzen zahlreiche Konzerte im Rokokotheater, der Schlosskapelle Schwetzingen und der Peterskirche in Heidelberg das Festival. Den Anfang macht am 1. Dezember 2017 um 20.00 Uhr im Rokokotheater Schwetzingen ein Galakonzert mit der Sopranistin Yasmin Özkan und dem Countertenor Antonio Giovannini unter dem Titel Alto Giove, in dem die Höhepunkte der Opernproduktionen aus den letzten Festivaljahren noch einmal zu hören sind. Es folgen am 14. und 17. Dezember 2017 um 19.30 Uhr im Rokokotheater Schwetzingen die Weihnachtskonzerte des Heidelberger Barock Orchesters unter der Leitung von Thierry Stöckel. Im Zentrum stehen Werke von Georg Philipp Telemann. Am 23. Dezember 2017 findet dann um 19.00 Uhr in der Peterskirche Heidelberg das 2. Bachchor-Konzert mit Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium I-VI statt. Kurz vor dem Jahreswechsel lässt am 29. Dezember 2017 um 19.30 Uhr im Rokokotheater Schwetzingen die Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner die Geigerlegende Heinrich Ignaz Biber aus dem 17. Jahrhundert auf den Tangogott Astor Piazzolla treffen. Terry Wey präsentiert am 14. Januar 2018 um 19.30 Uhr im Rokokotheater Schwetzingen Psalmenvertonungen von Benedetto G. Marcello. Schließlich gibt es am 27. Januar 2018 um 19.30 Uhr in der Schlosskapelle Schwetzingen ein Preisträgerkonzert mit Stipendiaten der Austria Barock Akademie, wobei der musikalische Schwerpunkt auf Georg Philipp Telemann liegt.

Vom 30. November 2017 bis zum 1. Dezember 2017 findet in Heidelberg ein interdisziplinäres Symposion mit dem Thema "Affekt! Barock-Oper heute" statt, das gemeinsam mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg veranstaltet wird und bei dem Experten aus Theorie und Praxis zu den Themen "opera napoletana und Monteverdi-Rezeption" miteinander ins Gespräch kommen. Das komplette Programm ist hier abrufbar.

 

 

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Mitridate

 

 

 

 

 

 



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