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Rossini Opera Festival

Pesaro
11.08.2018 - 23.08.2018


Von Thomas Molke

Das Teatro Rossini in Pesaro von außen

Zum 39. Mal findet in diesem Jahr in dem kleinen beschaulichen Pesaro an der Adria das Rossini Opera Festival statt, mit dem die Stadt jedes Jahr im August ihren wohl berühmtesten Bürger feiert. Gewidmet ist das Festival den bekannten und unbekannten Werken des Pesaresen. So werden in jedem Jahr drei Opern szenisch zur Aufführung gebracht. Als Spielort dient zum einen das Teatro Rossini im Zentrum der Altstadt, das 1673 als Teatro del Sole gebaut wurde. 1818 wurde es in seiner jetzigen Form neu errichtet und erhielt 1855 seinen Namen. 1980 wurde das Theater restauriert und bietet ungefähr 650 Zuschauern Platz. Zum anderen finden Aufführungen auch in der etwas außerhalb der Stadt gelegenen Adriatic Arena statt, einer modernen Mehrzweckhalle, die 1996 fertig gestellt wurde und in der bei Opernaufführungen circa 1.200 Personen Platz finden. Wegen der steigenden Kartennachfrage bei den Festspielen werden mittlerweile zwei Produktionen in der Adriatic Arena gespielt.

Die Adriatic Arena in Pesaro

Den Anfang macht in diesem Jahr in der Adriatic Arena die Neuinszenierung von Rossinis Dramma serio per musica Ricciardo e Zoraide. Mit der 1818 in Neapel uraufgeführten Oper konnte Rossini zwar einen riesigen Erfolg feiern, der sogar dazu führte, dass sich seine damaligen Kritiker mit dem neuen Musikstil des Pesaresen aussöhnten. Die Wiederentdeckung 1990 beim Rossini Opera Festival konnte allerdings nicht an diesen großen Erfolg anknüpfen. Nun versucht man erneut, in einer hochkarätigen Besetzung die Begeisterung für die Geschichte um den jüngeren Bruder des Kreuzritters Rinaldo, Ricciardo, zu wecken, der sich mit den Paladinen Karls des Großen gegen eine riesige afrikanische Armee durchsetzt und am Ende die Tochter des afrikanischen Königs, die bei Rossini Zoraide heißt, gewinnt. So übernimmt die Partie des Ricciardo der Startenor Juan Diego Flórez, der dem Festival seit vielen Jahren eng verbunden ist. Als Zoraide ist Pretty Yende zu erleben, die in Pesaro vor zwei Jahren als Amira in Ciro in Babilonia ihr umjubeltes Debüt feierte. Als König von Nubien, Agorante, kehrt Sergey Romanovsky nach Pesaro zurück, der im letzten Jahr als Néoclès in Le Siège de Corinthe auf der Bühne stand. Seine intrigante Ehefrau Zomira wird von Victoria Yarovaya interpretiert. Die Regie übernimmt Marshall Pynkoski. Die musikalische Leitung des Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai liegt in den Händen von Giacomo Sagripanti. (Termine in der Adriatic Arena: 11., 14., 17. und 20. August 2018 jeweils um 20.00 Uhr)

Blick in den Zuschauerraum des Teatro Rossini in Pesaro

Weiter geht es im Teatro Rossini mit einer Neuproduktion von Rossinis einaktiger Farsa Adina. Auch dieses Stück zählt zu Rossinis weniger beachteten Werken, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass die Oper zu Rossinis Lebzeiten wahrscheinlich nur ein einziges Mal zur Aufführung kam, und das noch nicht einmal in Italien. Den Kompositionsauftrag erhielt Rossini nämlich im Dezember 1817 von einem heute unbekannten Auftraggeber aus Lissabon. Doch auch dort kam das für 1818 bestellte Werk zunächst nicht zur Uraufführung, sondern wurde erst acht Jahre später am 22. Juni 1826 in Lissabon im Rahmen einer Benefizvertanstaltung zusammen mit dem 2. Akt von Semiramide von dem renommierten Bass Giovanni Orazio Cartagenova aufgeführt. In Pesaro übernimmt Lisette Oropesa die Titelpartie. Als Califo ist Vito Priante zu erleben. Für die Regie zeichnet Rosetta Cucchi verantwortlich. Die musikalische Leitung des Orchestra Sinfonica G. Rossini übernimmt Diego Matheuz. (Termine im Teatro Rossini: 12., 15., und 21. August 2018 jeweils um 20.00 Uhr und 18. August 2018 um 16.00 Uhr)

Blick auf die Bühne des Teatro Rossini in Pesaro

Auch die dritte Oper ist eine Neuproduktion. Eigentlich war eine Wiederaufnahme von Il barbiere di Siviglia in der alten Inszenierung aus dem Jahr 2005 von Luca Ronconi geplant. Aber nach dem großen Erfolg mit La pietra del paragone im letzten Jahr, beschloss man, Pier Luigi Pizzi für eine Neuinszenierung zu verpflichten. Auch ein Teil des Ensembles aus dem letzten Jahr ist in dieser Produktion wieder dabei. Maxim Mironov, der in La pietra del paragone als Cavalier Giocondo mit seinem strahlenden Tenor begeisterte, übernimmt die Partie des Almaviva. In der Titelpartie ist Davide Luciano zu erleben, der im letzten Jahr als Macrobio komische Akzente setzte. Als Rosina kehrt Aya Wakizono nach Pesaro zurück, die noch als Marchesa Clarice in bester Erinnerung sein dürfte. Pietro Spagnoli ist als Bartolo, Michele Pertusio als Basilio zu erleben. Die musikalische Leitung des Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai übernimmt Yves Abel. (Termine im Teatro Rossini: 13., 16., 19. und 22. August 2018 um 20.00 Uhr)

Des Weiteren ergänzen zahlreiche Konzerte das Programm. Neben den beliebten Belcanto-Konzerten im Auditorium Pedrotti mit Yolanda Auyanet (19. August 2018) und Michele Pertusi (20. August 2018) jeweils um 16.30 Uhr soll noch auf ein Konzert mit Lisette Oropesa am 14. August 2018 um 16.00 Uhr im Teatro Rossini, Grandi scene Rossiniane mit Nicola Alaimo und Remo Girone am 16. August 2018 ebenfalls um 16.00 Uhr im Teatro Rossini, ein Cabaret Rossini mit Anna Bonitatibus, Sofia Mchedlishvili, Daniele Antonangeli und Ruzil Gatin am 18. August 2018 um 21.00 Uhr im Auditorium Pedrotti und ein Konzert mit Carlo Lepore am 21. August 2018 um 16.00 Uhr im Auditorium Pedrotti hingewiesen werden. Den Abschluss macht dann am 23. August 2018 um 21.00 Uhr im Teatro Rossini die Petite messe solennelle mit Carmela Remigio, Daniela Barcellona, Celso Albelo und Nicolas Courjal, wobei die konzertante Aufführung wieder live auf die Piazza del Populo übertragen wird.

Natürlich dürfen auch in diesem Jahr die beiden Vormittagsaufführungen im Teatro Rossini von Il viaggio a Reims nicht fehlen, die in jedem Jahr von Sängerinnen und Sängern der Accademia Rossiniana bestritten werden, die im Juli in einem Wettbewerb ausgewählt worden sind. (Termine: 15. und 17. August 2018 um 11.00 Uhr)

Weitere Informationen finden Sie unter  www.rossinioperafestival.it.

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unsere Rezensionen:

 

 

Ricciardo e Zoraide

Adina

Il barbiere di Siviglia

Il viaggio a Reims



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