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Musikfestspiele
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Internationale Händel-Festspiele Göttingen
17.05.2019 - 26.05.2019


Von Thomas Molke

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Laurence Cummings, künstlerischer Leiter der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen (© Robert Workman).

Was am 26. Juni 1920 im Göttinger Theater mit Händels Oper Rodelinde begann, sollte in den Folgejahren eine regelrechte "Händel-Renaissance" auslösen, die dazu führte, dass in diesem Jahr bereits die 99. Internationalen Händel-Festspiele in Göttingen stattfinden und man schon das 100-jährige Jubiläum plant, bei dem alle 42 Operntitel in unterschiedlichen Formaten präsentiert werden sollen. Bevor man sich allerdings dieser Herausforderung stellt, widmet man sich beim diesjährigen Festival dem Motto "Magische Saiten" Neben der Festspieloper im Deutschen Theater Göttingen, für die der künstlerische Leiter Laurence Cummings wieder das FestspielOrchester Göttingen versammelt hat, haben Cummings und Intendant Tobias Wolff für dieses einzige Opernfestival in Niedersachsen ein abwechslungsreiches Festspielprogramm mit mehreren Chor- und Orchesterkonzerten, Veranstaltungen für Kinder aller Altersgruppen, einem Symposium und dem 2017 ins Leben gerufenen Projekt  "göttingen händel competition" zusammengestellt..

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Deutsches Theater in Göttingen

Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die letzte Händel-Oper, die in Göttingen noch nicht szenisch auf dem Programm gestanden hat: Rodrigo. Lange Zeit galt diese erste italienische Oper, die Händel nach seiner Zeit an der Oper am Gänsemarkt 1707 in Italien komponierte, als lediglich fragmentarisch erhalten. Erst 1974 tauchte das gedruckte Libretto wieder auf, und mit dem neun Jahre später in der Händel-Kollektion des Earl of Shaftesbury gefundenen dritten Akt konnte das Werk bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 1984 unter der Leitung von Alan Curtis wieder nahezu vollständig aufgeführt werden. Erzählt wird vom Ende der Regentschaft des letzten Königs der Westgoten, Roderich. In der Titelpartie stellt sich die Sopranistin Erica Eloff in Göttingen vor. Rodrigos Gattin Elisena wird von der jungen US-amerikanischen Sopranistin Fflur Wyn interpretiert. Als Florinda kehrt die Sopranistin Anna Dennis nach Göttingen zurück, die zuletzt 2016 als Erismene in Imeneo zu erleben war. Auch der Tenor Jorge Navarro Colorado dürfte vielen noch als Berengario in Lotario in guter Erinnerung sein. Dieses Mal übernimmt er die Partie des Giuliano, der gemeinsam mit seiner Schwester Florinda den König zu stürzen versucht. Die Inszenierung liegt in den Händen von Walter Sutcliffe. Am Pult des FestspielOrchesters Göttingen steht der künstlerische Leiter Laurence Cummings. (Premiere im Deutschen Theater Göttingen am 17. Mai 2019 um 18.00 Uhr, weitere Aufführungen: 19. und 26. Mai 2019 jeweils um 17.00 Uhr, 20. und 25. Mai 2019 um 15.00 Uhr und 22. Mai 2019 um 19.00 Uhr)

Auch ein Public Viewing wird es in diesem Jahr wieder geben. Am 19. Mai 2019 wird die Aufführung im ZHG, Hörsaal 011, ab 19.00 Uhr kostenfrei übertragen. Die Familienfassung der Opernproduktion hat sich ebenfalls zu einem festen Bestandteil der Festspiele entwickelt. Juri Tetzlaff, der bei Kindern und Jugendlichen als Moderator des "Tigerenten Clubs" bekannt sein dürfte, wird am 26. Mai 2019 um 12.00 Uhr im Deutschen Theater Göttingen gemeinsam mit den Solisten und dem FestspielOrchester unter der Leitung von Laurence Cummings eine gekürzte Fassung präsentieren.

Weitere Höhepunkte sind unter anderem:
- das Oratorium Saul mit Markus Brück in der Titelpartie am 18. Mai 2019 um 18.00 Uhr in der St. Blasius-Kirche in Hannover-Münden und
- ein Galakonzert mit Christophe Dumoux und dem FestspielOrchester Göttingen unter der Leitung von Laurence Cummings am 24. Mai 2019 um 18.00 Uhr in der St. Jacobi-Kirche

Da die Stadthalle Göttingen in diesem Jahr wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, finden zahlreiche Konzerte auch außerhalb der Stadt statt. Hierfür ist ein Bustransfer eingerichtet, der am Theater Göttingen startet.

Das 2017 ins Leben gerufene Projekt göttingen händel competition, das die früher über Herbst und Winter verteilten Konzerte der Göttinger Reihe Historischer Musik abgelöst hat, findet am 20. und 21. Mai 2019 wieder ganztägig im Adam-von-Trott-Saal in der Alten Mensa statt. Das Gewinner-Ensemble gestaltet nicht nur das Preisträgerkonzert am 22. Mai 2019 im Rosdorf, sondern kann sich auch noch über einen von der Göttinger Händel-Gesellschaft gestifteten Preis in Höhe von 5.000 Euro freuen.

Das Symposium am 18. Mai 2019 im Adam-von-Trott-Saal der Alten Mensa der Universität Göttingen beleuchtet unter dem Titel "Musik und Melancholie in Händels Aufklärung" die musikwissenschaftliche Sicht auf das Festspielmotto. Dr. Wilhelm Krull spricht im Festvortrag "Das Ende vom Anfang?" über den Ersten Weltkrieg, die Wiederentdeckung Händels und "das kurze 20. Jahrhundert".

Das komplette Programm ist unter Händelfestspiele abrufbar.

 

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Rezension:

 

 

Rodrigo



Da capo al Fine

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