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Musikfestspiele
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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

16.07.2019 - 27.08.2019


Von Thomas Molke

Zum mittlerweile 43. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauer aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Unter dem Motto "Glanzlichter" stehen in diesem Jahr mehrere Persönlichkeiten der Vergangenheit im Zentrum der diesjährigen Festwochen. Zum einen öffnet Intendant Alessandro De Marchi im Gedenkjahr für Kaiser Maximilian I. eine Schatzkiste mit Musik von Habsburger Hofmusikern wie Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer. Zum anderen darf natürlich das 350. Todesjahr von Pietro Antonio Cesti nicht unberücksichtigt bleiben, wirkte Cesti doch als Sänger und Komponist mehr als ein Jahrzehnt am Innsbrucker Hof und verfasste dort zahlreiche Opern. Auch der nach ihm benannte Gesangswettbewerb feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum, weil er vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. Im Bereich der Oper gibt es in diesem Jahr wieder drei Produktionen in Innsbruck zu erleben.

Das Tiroler Landestheater in Innsbruck von außen

Den Anfang macht am 7. August 2019 um 18.00 Uhr im Tiroler Landestheater Merope von Riccardo Broschi, der das Dramma per musica für seinen berühmten Bruder, den Kastraten Farinelli, komponierte. Farinelli sang damals die Partie des Epitide, des Sohnes der Titelfigur, der als einziger ein Mordkomplott im Machtkampf der Herakliden überlebt und im Exil im Königreich Ätolien lebt, wo er sich dann in die Königstochter verliebt. Mittlerweile plant sein intriganter Onkel Polifonte, die verwitwete Merope zur Frau zu nehmen und damit die Herrschaft über Messenien an sich zu reißen. Epitide gelingt es, die Heirat zu verhindern, seinen verräterischen Onkel zu entlarven und mit der ätolischen Prinzessin Hochzeit zu feiern. Für die Partie des Epitide konnte der australische Countertenor David Hansen verpflichtet werden, der in Innsbruck kein Unbekannter mehr sein dürfte. Die Titelpartie übernimmt Anna Bonitatibus. Die Regie liegt in den Händen von Sigrid T'Hooft, die sich seit einigen Jahren einen Namen als Spezialistin für historische Gestik gemacht hat und das Werk nach überlieferten Tanzbüchern choreographiert. Als neuformierter Originalklangkörper ist erstmals das Innsbrucker Festwochenorchester zu erleben, in dem De Marchi Spezialisten im historisch informierten Musizieren vereint hat. Die musikalische Leitung liegt selbstverständlich in den Händen des Intendanten De Marchi. (Weitere Aufführungen: 9. August 2019 um 18.00 Uhr und 11. August 2019 um 16.00 Uhr)

Anlässlich des 350. Todesjahres von Pietro Antonio Cesti gibt es am 24. August 2019 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater Cestis tragikomische Oper La Dori (La schiava fortunata ó vero La Dori), die 1657 am Hoftheater in Innsbruck ihre Uraufführung erlebte. Die Oper spielt am Hofe Babylons und steckt voller Liebesverwirrungen. Dori verkleidet sich als Mann, um ihren verschwundenen Geliebten zu suchen, wird aber wiederum von einem Mann in Frauenkleidern gesucht, der Dori wiederum für seine Schwester hält und in den sich, da er Frauenkleider trägt, wiederum ein anderer Mann verliebt. Francesca Ascioti übernimmt die Titelpartie. Für die Inszenierung und Choreographie zeichnet Stefano Vizioli verantwortlich. Musikalisch begleitet wird die Aufführung von der Accademia Bizantina unter der Leitung von Ottavio Dantone. (Weitere Aufführung: 26. August 2019 um 19.00 Uhr)

Als feste Institution hat sich das Akademie Projekt Barockoper:Jung etabliert. Zum mittlerweile zehnten Mal erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine szenische Aufführung, die bei gutem Wetter im Innenhof der Theologischen Fakultät präsentiert wird und bei schlechtem Wetter im Haus der Musik im Großen Saal stattfindet. In diesem Jahr gibt es als Koproduktion mit den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen und den Händel-Festspielen Halle Georg Friedrich Händels Ottone, Re di Germania. Die Inszenierung erarbeitet Anna Magdalena Fitzi. Das Orchester Accademia La Chimera leitet Fabrizio Ventura. (Termine: 18., 20. und 22. August 2019 jeweils um 20.00 Uhr)

Das Finalkonzert des 10. Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti findet am 8. August 2019 um 19.00 Uhr erstmals im Großen Saal im Haus der Musik Innsbruck statt, das im letzten Jahr fertiggestellt worden ist. Die FinalistInnen präsentieren sich mit Arien aus der Oper L'empio punito von Alessandro Melani und Stücken aus weiteren Barockopern. Die Vorrunden finden am 4. und 6. August 2019 statt und sind öffentlich und frei zugänglich. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schaffen zehn den Weg ins Finale, das erneut auch als Livestream unter www.altemusik.at/live übertragen wird.

Das komplette Programm  mit den weiteren zahlreichen Konzerten der diesjährigen Festwochen, unter anderem mit Valer Sabadus, finden Sie unter www.altemusik.at.

 

 

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Rezensionen:

 

 

Merope

10. Internationaler Gesangswettbewerb
für Barockoper Pietro Antonio Cesti

Farinelli und andere Helden
(Konzert mit Valer Sabadus)

Ottone, Re di Germania

La Dori (La schiava fortunata ó vero La Dori)

 

 

 

 



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