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Musikfestspiele
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Internationale Händel-Festspiele Göttingen
09.09.2021 - 19.09.2021


Von Thomas Molke

Es sollten Festspiele der Superlative werden. Zum 100-jährigen Jubiläum wollte man bei den Internationalen Händel-Festspielen in Göttingen alle 42 Operntitel in unterschiedlichen Formaten präsentieren. Dann bremste die Corona-Pandemie die hehren Ziele aus. Die Jubiläumsfeier musste abgesagt werden, und auch 2021 ist die Pandemie noch nicht überwunden, so dass zum gewohnten Zeitpunkt in Mai noch keine Festspiele angesetzt werden konnten. Aber man wollte nicht noch ein ganzes Jahr mit den Jubiläumsfeierlichkeiten warten, und so hat man das Festival nun in den September verlegt in der Hoffnung, dass steigende Corona-Zahlen bis zu diesem Zeitpunkt nicht schon wieder das öffentliche Leben in zu großem Maße einschränken. In der Pressekonferenz am 8. Juli 2021 äußern sich der Geschäftsführende Intendant Jochen Schäfsmeier und sein Vorgänger Tobias Wolf optimistisch und präsentieren ein Programm, das auch ein Jahr noch dem offiziellen 100. Geburtstag eines Jubiläums würdig ist.

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Deutsches Theater in Göttingen

Im Mittelpunkt muss in diesem Jahr natürlich eine Oper stehen, mit der am 26. Juni 1920 im Göttinger Theater alles begann: Rodelinda. Dieses dreiaktige Dramma per musica über die lombardische Königin Rodelinda, die standhaft den Thron für ihren im Exil befindlichen Gatten Bertarido verteidigt, entstand in Händels Blütezeit in London und kam 1725 kurz nach Giulio Cesar in Egitto und Tamerlano heraus.  Obwohl dieses Werk 1920 in Göttingen die "Händel-Renaissance" einleitete, steht es bis heute eher selten auf den Spielplänen der Opernbühnen. Die Inszenierung von Dorian Dreher ist eine Koproduktion mit dem Oldenburgischen Staatstheater. Die Premiere findet am 9. September 2021 um 18 Uhr im Theater Göttingen statt, und wird vom NDR Kultur aufgezeichnet. Als Live-Stream wird sie dann sowohl bei Arte Live Web gesendet als auch als kostenfreies Public Viewing in die Lokhalle Göttingen übertragen. In der Titelpartie ist Anna Dennis zu erleben, die unter anderem als Florinda in Händels Rodrigo 2019 noch in guter Erinnerung sein dürfte. Die musikalische Leitung des FestspielOrchesters Göttingen liegt in den Händen des in diesem Jahr scheidenden künstlerischen Leiter Laurence Cummings. (Weitere Aufführungen: 11. und 18. September 2021 jeweils um 18.00 Uhr, 17. September 2021 um 19.00 Uhr und 19. September 2021 um 15.00 Uhr).

Die gekürzte Familienfassung der Oper, die sich mittlerweile auch zu einem festen Bestandteil der Festspiele entwickelt hat, findet am 12. September 2021 um 15.00 Uhr in der Lokhalle Göttingen statt.

Szenisches Musiktheater gibt es außerdem am 12. September 2021 um 18.00 Uhr in der PS. Halle Einbeck mit Händels Ottone, einer Koproduktion mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die dort bereits 2019 zu erleben war (siehe auch unsere Rezension). Erstmals gastiert auch die Marionettenbühne Compagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli in der Stadthalle Osterode am Harz am 11. September 2021mit Händels Giustino. Diese Produktion war 2017 bei den Händel-Festspielen  in Halle (Saale) zu erleben (siehe auch unsere Rezension).

Weitere Höhepunkte sind unter anderem:
- eine konzertante Aufführung von Händels Ariodante am 10. September 2021 um 18.00 Uhr in der Lokhalle Göttingen unter der musikalischen Leitung von Laurence Cummings,
- eine Jubiläumsgala jeweils am 15. und 16. September 2021um 19.00 Uhr in der Lokhalle Göttingen, in der Cummings' Vorgänger Nicholas McGegan Auszüge aus Rinaldo, Cummings selbst Ausschnitte aus Serse und Cummings' Nachfolger George Petrou Ausschnitte aus Publio Cornelio Scipione zu Gehör bringen,
- das Preisträgerkonzert des 2017 ins Leben gerufenen Projektes göttingen händel competition am 15. September 2021 um 19.30 Uhr in der St. Blasius Kirche in Hann. Münden und
- Cummings' Abschiedskonzert am 18. September 2021 um 11.00 Uhr in der Aula der Universität, bei dem Cummings am Cembalo Auszüge aus Händels Muzio Scevola präsentiert.

Das Symposium am 18. September 2021 im Adam-von-Trott-Saal der Alten Mensa der Universität Göttingen beleuchtet unter dem Titel "Oper als Geschäft" Händels Opernästhetik und die Prämissen der Aufklärung. Einen Tag später gibt es dann noch einen Festvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger zum Thema "Händel und wir?"

Das komplette Programm ist unter Händelfestspiele abrufbar.

 

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Rezension:

 

 

Rodelinda



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