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Tiroler Festspiele Erl Winter

26.12.2022 - 08.01.2023


Von Thomas Molke / Fotos: © Peter Kitzbichler

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Das neue Festspielhaus

Seit Juli 1998 finden im beschaulichen österreichischen Städtchen Erl nahe der deutschen Grenze jedes Jahr die Tiroler Festspiele statt und locken Opern- und Konzertliebhaber aus nah und fern in die Berge. Während für die Aufführungen zunächst nur das Passionsspielhaus als Spielstätte zur Verfügung stand, wurde auf  Betreiben des damaligen Festspiel-Präsidenten Dr. Hans Peter Haselsteiner 2012 direkt neben dem Passionsspielhaus das neue Festspielhaus errichtet, das am 26.12.2012 mit den ersten Winterfestspielen eingeweiht wurde, die seitdem einen festen Bestandteil des Festspielprogramms bilden. Während man sich im Sommer traditionell eher den großen Opern Wagners im Passionsspielhaus widmet, stehen im Winter häufig Opernraritäten auf dem Programm. So gab es beispielsweise im letzten Jahr L'amico Fritz von Pietro Mascagni (siehe auch unsere Rezension) und Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam (siehe auch unsere Rezension).

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Panoramablick auf das Passionsspielhaus (links) und das neue Festspielhaus (rechts)

In diesem Winter hat man sich für eine Mischung aus Rarität und gängigem Repertoire entschieden. Den Anfang macht - nach einem Weihnachtskonzert am zweiten Weihnachtsfeiertag - mit Gaetano Donizettis letzter komischer Oper Don Pasquale ein recht bekanntes Stück, das sich seit der Uraufführung 1843 dauerhaft auf den Spielplänen der Opernhäuser gehalten hat. Der "Vielschreiber" aus Bergamo greift darin mit dem aus der Commedia dell'arte bekannten Personal zwar einerseits die Form der Opera buffa wieder auf, verleiht aber andererseits in der musikalischen Gestaltung den Figuren mehr Tiefgang, als dies  in den Typenkomödien des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts der Fall ist, was wahrscheinlich für den durchschlagenden Erfolg dieses Werkes ausschlaggebend ist. In Erl ist der Vollblutkomödiant Donato di Stefano in der Titelrolle zu erleben. Bianca Tognocchi und Brayan Avila Martinez versuchen als Norina und Ernesto, den heiratswütigen Alten mit Hilfe von Danilo Matviienko als Dottore Malatesta zu überlisten. Regie führt Caterina Panti Liberovici. Die musikalische Leitung des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl liegt in den Händen von Giuliano Carella. Die Premiere findet am 27. Dezember 2022 um 18.00 Uhr im Festspielhaus statt. (Weitere Termine: 4. und 6. Januar 2023 jeweils um 18.00 Uhr)

Einen Tag später folgt dann am 28. Dezember 2022 um 18.00 Uhr im Festspielhaus die österreichische Erstaufführung von Saverio Mercadantes Francesca da Rimini. Obwohl Mercadante rund 58 Bühnenwerke komponierte und mit seinem "canto drammatico", der die Gesangsvirtuosität in einen dramatischen Gesamtbogen einfügt, eine Reform der italienischen Oper nach Rossini anstieß, sind seine Werke heute äußerst selten auf den Opernbühnen zu erleben. Francesca da Rimini, die 1830 entstand, kam zu Mercadantes Lebzeiten sogar gar nicht zur Aufführung, sondern erlebte ihre Uraufführung erst 2016 beim Festival della Valle d'Itria in Martina Franca (siehe auch unsere Rezension). Die Titelpartie übernimmt Anna Nekhames. In der Hosenrolle ihres Geliebten Paolo Malatesta ist Karolina Makuła zu erleben. Theo Lebow setzt als Francescas Ehemann Lanciotto dem Liebesglück der beiden ein tragisches Ende. Regie führt bei dieser Produktion, die ab Ende Februar auch an der Oper Frankfurt zu sehen ist, Hans Walter Richter. Die musikalische Leitung liegt wie bei Don Pasquale in den Händen von Giuliano Carella. (Weitere Termine: 3. und 7. Januar 2023 jeweils um 18.00 Uhr)

Neben den beiden Opern runden noch weitere Konzerte und Specials die Festspiele ab. Das komplette Programm finden Sie hier.

 

 

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unsere Rezensionen:

 

 

Don Pasquale

Francesca da Rimini
(Aufführung in Frankfurt



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