Freilichtbühne im ehemaligen Rittersaal des Schlosses (© Oliver Vogel)

Als erste große Oper ist in diesem Jahr allerdings nicht wie vor zwei Jahren Don Carlo von Giuseppe Verdi geplant sondern Tannhäuser  und der Sängerkrieg auf Wartburg von Richard Wagner in der Dresdner Fassung. Die Premiere findet am 1. Juli 2022 um 19.00 Uhr im Rittersaal im Schloss Hellenstein (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus) statt. Auch für die Titelfigur der Oper heißt es gewissermaßen "Da Capo", wenn er sich von dem von sinnlicher Liebe bestimmtem Leben mit der heidnischen Göttin Venus verabschiedet, um im Kreis der Sänger auf der Wartburg wieder Fuß zu fassen und Elisabeth, die Nichte des Landgrafen, im Sängerwettstreit zur Frau zu gewinnen. In der Titelpartie sind alternierend James Kee und Corby Welch zu erleben. Die Kanadierin Leah Gordon übernimmt die Rolle der Elisabeth. Des Weiteren sind Anne Schuldt und Heike Wessels als Venus und Birger Radde als Wolfram von Eschenbach zu nennen. Musikalisch begleitet wird die Produktion von den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung des künstlerischen Direktors der Festspiele, Marcus Bosch. Für die Regie zeichnet Georg Schmiedleitner verantwortlich, der hier bereits 2017 Wagners fliegenden Holländer inszeniert und gemeinsam mit Bosch 2013 bis 2015 in Nürnberg einen Ring des Nibelungen geschmiedet hat. (Weitere Termine: 3., 8., 9., 16., 22. und 30. Juli 2022 jeweils um 19.00 Uhr)

Das Festspielhaus Congress Centrum in Heidenheim gegenüber vom Schloss (© Günther Bayerl)

Fortgesetzt wird der 2016 begonnene Zyklus mit Verdis Frühwerken in chronologischer Reihenfolge. In diesem Jahr steht Verdis sechste Oper I due Foscari auf dem Programm. Das Libretto zu diesem venezianischen Krimi nach dem gleichnamigen Schauspiel von Lord Byron stammt erneut von Francesco Maria Piave, mit dem Verdis erfolgreiche Zusammenarbeit 1844 mit Ernani begann. Die Premiere findet am 21. Juli 2022 um 20.00 Uhr im Festspielhaus statt. Als Francesco Foscari ist Luca Grassi zu erleben. Die Partie seines Sohnes Jacopo Foscari übernimmt Héctor Sandoval. Sophie Gordeladze versucht als Jacopos liebende Gattin Lukrezia Contarini, ihren Mann vor den Intrigen des "Rates der Zehn" und den Machenschaften des bösen Loredanos zu bewahren, der von Robert Pomakov interpretiert wird. Regie führt Philipp Westerbarkei. Das von Bosch 2011 gegründete Festspielorchester Cappella Aquileia, das zum zehnjährigen Jubiläum mit dem OPUS KLASSIK für die "Beste Operneinspielung des 18. Jahrhunderts" ausgezeichnet worden ist, begleitet die Produktion wie schon die übrigen Opern des Zyklus musikalisch. (Weiterer Termin: 23. Juli 2022 um 20.00 Uhr)

Neben zahlreichen Konzerten und neuen Formaten, die das Programm ergänzen, darf auch das Programm für die jungen Zuschauer*innen nicht fehlen. In diesem Jahr steht eine "Küchenoper in fünf Szenen" unter dem Titel Wurst auf dem Programm. Das Stück erzählt von den beiden Kindern Lisa und Hagen, die allein zu Hause sind und gerade dabei sind, einen Geburtstagskuchen für den Vater zu backen, als sich der Schwartenmagen aus dem Kühlschrank plötzlich zu einer großen Gefahr entwickelt. Die Musik stammt von Sebastian Schwab. Das Libretto hat Kai Weßler verfasst. Premiere hat das Stück am 22. Juni 2022 um 18.00 Uhr im Opernzelt im Brenzpark. Weitere Termine folgen am Vormittag und Nachmittag bis zum 6. Juli 2022.

Das vollständige Programm der Festspiele finden Sie hier.

Homepage

Rezensionen:

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

I due Foscari