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Klassik - Konzerte
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Sonntag, 09.01.2000, 20.00 Uhr, Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster
5. Symphoniekonzert


Rodion Schtschedrin: "Carmen-Suite" für Streicher und Schlagzeug (1967)
Kurt Weill: Konzert für Violine und Blasorchester, op.12 (1924)
Joseph Haydn: Symphnie Nr. 104 D-Dur, Hob. I/104 ("Salomon"; 1795)

Symphonieorchester der Stadt Münster
Will Humburg, Leitung



Kurt Weill meets Kolja Blacher - gelungener Konzertabend in Münster

Von Monika Jäger

Im fünften Konzert dieser Saison setzten die Symphoniker in Münster mit einem attraktiven Konzertprogramm neue Maßstäbe. Mit Kolja Blacher, dem ehemaligen ersten Konzertmeister des Berliner Philharmonischen Orchesters, verfügten sie dabei im Konzert für Violine und Blasorchester von Kurt Weill über einen erstklassigen Solisten.

Mit faszinierender Selbstverständlichkeit verband Blachers Ton brillante Leichtigkeit mit markanter Ausdruckskraft und fügte sich bruchlos in den ebenso homogenen wie präzise ausdifferenzierten Klangkörper von Bläsern und Schlagwerk ein.

In ihrem Kontrastreichtum und der polyphonen Motivverarbeitung beeindruckt die Komposition angesichts des doch begrenzten Instrumentariums durch eine Vielfalt klanglicher Nuancen, die von den Interpreten voll ausgeschöpft wurde.

Trotz der sympathischen Ausstrahlung des Solisten und obwohl das Violinkonzert ein kantables und dadurch eingängiges Stück ist, erntete es wie generell Werke des 20. Jahrhunderts vom Münsteraner Publikum eher spärlichen Applaus.

Dankbarer war hier die Resonanz auf die Carmen-Suite für Streicher und Schlagzeug, die den Abend eröffnete: Der russische Komponist R. Schtschedrin legt in dieser Transkription den heiteren sowie den melancholischen Seiten von Bizets Carmen ein neues Gewand an und setzt durch die Dominanz rhythmischer Elemente neue, schmissige Akzente.

Abgerundet wurde das Programm durch J. Haydns "Londoner" Symphonie Nr. 104 D-Dur, von Will Humburg wie immer transparent und besonders im Menuett mit scharfer Akzentuierung und Witz interpretiert.

Ein Konzert, in dem sich Symphonieorchester und Solist auf höchstem Qualitätsniveau trafen.



Da capo al Fine

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