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Klassik - Konzerte
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Sonntag, 25.06.2000, 18.00 Uhr, Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster


Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-03)

Symphonieorchester der Stadt Münster
Will Humburg, Dirigent



Saison-Abschluss in Münster mit Mahlers 5. Symphonie

10. Symphoniekonzert des Symphonieorchesters Münster unter Leitung des GMD Will Humburg

Von Martin Rohr

Gerne wird Gustav Mahler als Vollender der Deutschen Symphonik in der Tradition Beethovens gesehen. Mit seiner Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-03) gelang dem Symphonieorchester der Stadt Münster unter seinem Generalmusikdirektor Will Humburg ein würdiger Abschluss der Konzertsaison 1999/2000.

Das Werk markiert im Schaffen des Komponisten den Beginn einer neuen Phase, in der die Ebene allgemein-menschlicher Sujets, verkörpert in den Texten der Sammlung altdeutscher Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn", zugunsten des individuell-subjektiven Erlebens zurückgedrängt wird. Literarisch findet dieses Erleben seinen Ausdruck in den zeitgleich vertonten Texten von Friedrich Rückert. Das musikalische Material dieser Lieder klingt auch in der fünften Symphonie an - am deutlichsten im Adagietto.

Mit seinem ersten rein instrumentalen Werk seit der Beschäftigung mit der Wunderhorn-Thematik betritt Mahler auch formal Neuland. Im Zentrum des fünfsätzigen Werkes steht das ausladend wuchtige Scherzo, das nicht nur kompositorisch, sondern auch spieltechnisch und interpretatorisch ein Kraftakt ist.

Trotz einiger rhythmischer Ungenauigkeiten im Zusammenspiel gelang dem Orchester eine sehr energische Interpretation des Werkes, das die unterschiedlichen klanglichen und charakterlichen Facetten der Symphonie zur Geltung brachte. Vor allem der Solohornist Michael Koch trug mit der ausdrucksvollen Gestaltung des äußerst schwierigen und solistischen Parts zu der vielschichtigen Interpretation bei.

Will Humburg baute den Spannungsbogen nicht nur in den kraftvollen Passagen der Symphonie auf, sondern vermochte ihn auch in dem nur mit Streichern und Harfe besetzten Adagietto zu halten, ohne dabei in Sentimentalität zu verfallen.

Nach dieser "Verklärung" findet das Werk seinen Abschluss in einem triumphalen Finale, das die Zuhörer geradezu euphorisch aufnahmen.

Diese Symphonie bedeutete den stimmigen Abschluss einer vielseitigen Saison, in der immer wieder das Populäre mit Unbekanntem und Neuem verbunden wurde. So kann man gespannt sein auf die kommende Saison in Münster.



Da capo al Fine

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