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Klassik - Konzerte
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Do, 12.10.2000, 20.05 Uhr
München, Philharmonie im Gasteig
1. Konzert Reihe A

Ludwig van Beethoven
Die Weihe des Hauses, op. 124
Franz Schubert
Symphonie Nr. 6 C-Dur, D 589
Robert Schumann
Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97

Symhonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Riccardo Muti

Klassisch-romantischer Wohlklang von Rhein und Donau

Von Ingo Schüttke



Mit Orchesterwerken von Beethoven, Schubert und Schumann stand Klassik pur auf dem Programm des ersten Saisonkonzerts des BR-Symphonieorchesters. Zum Aufwärmen der Musiker und des Publikums gleichermaßen war die interessante, obschon bisweilen oberflächlich wirkende Konzertouvertüre zur Weihe des Hauses von Beethoven zu hören. Anlass der Komposition war die Eröffnung des Wiener Theaters in der Josefstadt. Das eher selten gespielte Werk stellt die letzte und größtangelegte Konzertouvertüre des Komponisten dar; sie zelebriert in Händelscher Feierlichkeit das Erhabene an sich. Besonders in der großen Doppelfuge zum Schluss lebte das Orchester auf und ließ - nach anfänglich schwachen Bläsern - schon die Geschmeidigkeit ahnen, mit der es den weiteren Abend gestaltete.

Nicht geringen Anteil an ebendieser Geschmeidigkeit hatte denn auch Riccardo Muti, dessen schwungvoll-elegantes - oft gar minimalistisches - Dirigat genau dem Duktus der Musik entsprach.

Weniger streng-feierlich als gelassen-heiter ist die Wirkung der "kleinen" C-Dur-Symphonie von Schubert, die bereits fünf Jahre früher als das Beethovensche Opus entstand. Auch wenn man zeitweise das Gefühl hatte, dass Muti das Werk eher als trivial aufzufassen neigt, so entlockte er dem Orchester doch insbesondere in den piano-Passagen sehr vielseitige Klänge und stellte die dynamischen Abstufungen eindrucksvoll heraus.

Die völlig andere Orchesterklangsprache Robert Schumanns, die uns in seiner "Rheinischen" Symphonie entgegentritt, überrascht nur , wenn man nicht bedenkt, dass über 30 Jahre Abstand zwischen diesem und den zuvor gehörten Stücken liegt. Das BR-Orchester gestaltete die tonmalerischen Wohlklänge zwar üppig, aber dennoch transparent und hob sich damit wohltuend von den vielen undifferenziert-fülligen Langeweile-Aufnahmen dieser Symphonie ab. Die Bläser steigerten sich insbesondere im ersten und fünften Satz zu ungeahnten Klängen.

Großes Lob für das kongeniale Zusammenwirken der Musiker und die überragende Leistung des Bleches in Form langanhaltenden Applauses.




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