Robert Schumann Ouverture, Scherzo und Finale op. 52 Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 129 Symphonie Nr. 4 d-moll op. 120 (Originalfassung)
Die Orchesterleistung war bezüglich der Abstimmung und Perfektion überdurchschnittlich. Schon in der Ouverture, aber inbesondere in der Symphonie Nr. 4 spürte man etwas von hoher Disziplin und Nuancen in der Akzentuierung der Instrumentengruppen, die im Positiven ungewöhnlich waren. Perfekt im Rhythmus, in der Intonation gestochen kamen Hörner über den Orchesterklang in der Durchführung, die schön transparent auf dem Piano der Streicher lagen. Was ich mit diesem Beispiel sagen will: Die Partituren schienen mit Liebe zum Detail durchgerabeitet, was zu schönen, überraschenden Klangergebnissen führte.
Was mir allerdings fehlte - die gute Leistung des Cellisten Alban Gerhardt ausgenommen - war ein Phänomen, das in meinen Augen für eine künstlerische Leistung essentiell ist, damit sie sich anderen mitteilen kann: Die Hinwendung zu den Zuhörern. Über weite Passagen spielten die Musiker und Musikerinnen wie für sich allein. Ich denke, daß dies viel mit dem fast introvertierten Dirigat Johannes Goritzkis zu tun hatte, der erst im Scherzo der Symphonie die rechte Körperspannung hatte, die so notwendig ist, um den Funken überspringen zu lassen.