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Donnerstag, 1. März 2001
Harenberg City-Center, Dortmund


Carl Philipp Emanuel Bach
Sonate a-Moll für Flöte solo Wq 132

Richard Strauss
Introduktion, Thema und Variationen AV 56

Franz Schubert
Introduktion und Variationen e-Moll D 802

Robert Schumann
Drei Romanzen op. 94

Olivier Messiaen
La merle noir

François Borne
Fantaisie brillant sur Carmen

Sharon Bezaly, Flöte
Cordelia Höfer, Klavier

Ein Abend voller Virtuosität
Sharon Bezaly brachte dem Publikum virtuos die Flötentöne bei

Von Anke Westermann



Cover
Es war ein großartiger Abend, den das Publikum im Dortmunder Harenberg City-Center erleben durfte. In der Reihe "The Next Generation - Künstler für das 21. Jahrhundert" trat mit Sharon Bezaly eine der hierzulande unbekannten Flötistinnenpersönlichkeiten auf. Zusammen mit der Pianistin Cordelia Höfer verzauberte sie das Publikum.

Das aussergewöhnliche Programm erstreckte sich vom galanten Stil Carl Philipp Emanuel Bachs bis hin zur avantgardistischen Musik Olivier Messiaens. Dazwischen ein bisschen Romantik mit Franz Schubert, Robert Schumann und Virtuoses von François Borne.

Sharon Bezaly eröffnete den Abend mit der "Sonate a-Moll Wq 132 für Flöte solo". Leider musizierte sie dieses Werk zu nichtssagend. Der Kopfsatz, sowieso schon mit langen Pausenwerten durchsetzt, geriet zu einer Ansammlung von Phrasen. Mehr nicht. Die zwei weiteren Sätze der Sonate gelangen ihr flüssiger, wenn auch nicht überzeugender. Vielleicht lag es auch an anfänglicher Nervosität, denn Sharon Bezaly bot nach dem missglückten Solo die hohe Kunst des Flötenspiels.
So wurde Richard Strauss´"Introduktion, Thema und Variation AV 56" brillant vorgetragen. Virtuosität, klare Melodieführung und ein runder, voller, in extremen Höhen allerdings etwas gequetscht wirkender Ton, machten das unbekannte Werk des Spätromantikers zu einem Erlebnis.
Auch Franz Schuberts "Introduktion und Variationen e-Moll D 802" sowie die "Drei Romanzen op. 94" aus der Feder Robert Schumanns wurden ihrem Gestus nach in Perfektion dargeboten. Vor allem in den Romanzen konnte die Pianistin Cordelia Höfer ihr Können unter Beweis stellen, war sie hier mehr Dialogpartnerin als reine Begleiterin. Sie löste die ihr vom Komponisten gestellte Aufgabe, wie auch zuvor bei Strauss und später bei Messiaen und Borne, mit Bravour.

Aus flötistischer Sicht betrachtet waren die Werke von Olivier Messiaen und François Borne die Höhepunkte des Abends. Den Gesang der Amsel zum Vorbild, komponierte Olivier Messiaen 1951 "La merle noir" für Flöte und Klavier. Den Part des Vogels wurde in die Flötenstimme gelegt, das Klavier agiert im Dialog dazu. Die beiden Musikerinnen trugen dieses Werk exemplarisch vor, klare Rhythmen und, an den entsprechenden Stelle, die nötige Agressivität, ließen dieses Werk zu einem etwas fremdartigen Hörgenuss werden.
Die Krönung des Abends sollte die "Fantaisie brillant sur Carmen" des Franzosen François Borne werden. War das Programm nicht schon anspruchsvoll genug, so sollte hier Sharon Bezaly alles abverlangt werden. Höchste technische Ansprüche und absolute musikalische Virtuosität zeichnen dieses Stück aus. Hochkonzentriert legte sie die Interpretation des Werkes vor, die dem Zuhörer den Atem verschlug.

So war das Ende des Abends dann auch abzusehen: tosender Beifall für ein, bis auf den Beginn, überzeugendes und wunderbar zusammengestelltes Programm. Als Dank gaben die beiden Musikerinnen zwei Zugaben: Auszüge aus der Oper "Carmen" von George Bizet sowie die Variationen über ein Thema von Rossini von Frédéric Chopin - eine Originalkomposition für Flöte und Klavier des Tastenvirtuosen.





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