Veranstaltungen & Kritiken Konzerte |
|
|
Ein Abend voller Virtuosität
Sharon Bezaly brachte dem Publikum virtuos die Flötentöne bei Von Anke Westermann
Das aussergewöhnliche Programm erstreckte sich vom galanten Stil Carl Philipp Emanuel Bachs bis hin zur avantgardistischen Musik Olivier Messiaens. Dazwischen ein bisschen Romantik mit Franz Schubert, Robert Schumann und Virtuoses von François Borne.
Sharon Bezaly eröffnete den Abend mit der "Sonate a-Moll Wq 132 für Flöte solo". Leider musizierte sie dieses Werk zu nichtssagend. Der Kopfsatz, sowieso schon mit langen Pausenwerten durchsetzt, geriet zu einer Ansammlung von Phrasen. Mehr nicht. Die zwei weiteren Sätze der Sonate gelangen ihr flüssiger, wenn auch nicht überzeugender. Vielleicht lag es auch an anfänglicher Nervosität, denn Sharon Bezaly bot nach dem missglückten Solo die hohe Kunst des Flötenspiels.
Aus flötistischer Sicht betrachtet waren die Werke von Olivier Messiaen und François Borne die Höhepunkte des Abends. Den Gesang der Amsel zum Vorbild, komponierte Olivier Messiaen 1951 "La merle noir" für Flöte und Klavier. Den Part des Vogels wurde in die Flötenstimme gelegt, das Klavier agiert im Dialog dazu. Die beiden Musikerinnen trugen dieses Werk exemplarisch vor, klare Rhythmen und, an den entsprechenden Stelle, die nötige Agressivität, ließen dieses Werk zu einem etwas fremdartigen Hörgenuss werden. So war das Ende des Abends dann auch abzusehen: tosender Beifall für ein, bis auf den Beginn, überzeugendes und wunderbar zusammengestelltes Programm. Als Dank gaben die beiden Musikerinnen zwei Zugaben: Auszüge aus der Oper "Carmen" von George Bizet sowie die Variationen über ein Thema von Rossini von Frédéric Chopin - eine Originalkomposition für Flöte und Klavier des Tastenvirtuosen. Ihre Meinung ? Schreiben Sie uns einen Leserbrief |
© 2001 Online Musik Magazin
http://www.omm.de
- Fine -