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Dienstag, 24. April 2001
Harenberg City-Center, Dortmund


Johannes Brahms
7 Fantasien op. 116
3 Intermezzi op.117

Frederic Chopin
Fantasie f-Moll op. 49

Johannes Brahms
6 Klavierstücke op.118
4 Klavierstücke op.119

Alexander Skrjabin
Fantasie h-Moll op. 28

Anna Gourari, Klavier

Freude am Musizieren

Anna Gourari spielt ein Fantasienprogramm beim Festival "The Next Generation" in Dortmund

Von Martin Rohr



Cover

Bescheidenheit gehört nicht zu den hervorstechenden Eigenschaften der Initiatoren des internationalen Musikfestivals "The Next Generation - Künstler für das 21. Jahrhundert" im Harenberg-City-Center in Dortmund: "Dieses Festival wird ein Stück Musikgeschichte schreiben. Künstler, die im neuen Jahrhundert die Konzerte in den Musikmetropolen bestimmen werden, sind (...) in einer einzigartigen Zusammenschau zu hören."

Bei diesem außergewöhnlichen musikalischen Anspruch verwundert es schon, dass man als Veranstaltungsort einen so ungünstigen Raum wie den Amphi-Saal gewählt hat, der mit seiner trockenen Akustik dem Künstler keineswegs entgegenkommt. Dennoch gelang der in Russland geborenen Pianistin Anna Gourari das Kunststück, den Raum mit außergewöhnlichen Klängen zu füllen.

Im Zentrum dieses Fantasienprogramms stand das Spätwerk für Klavier von Johannes Brahms in der Gestalt der 7 Fantasien op. 116, der 3 Intermezzi op. 117, der 6 Klavierstücke op. 118 und der 4 Klavierstücke op. 119. Bei aller Verschiedenheit ist diesen Werken doch gemeinsam, dass widersprüchlichste Charaktere zusammenführen: Wuchtiger und kantiger Gestus steht neben gesanglichen und zurückhaltenden Passagen.
Dieses Wechselspiel wurde von Anna Gourari mit nahezu eruptiver Energie und höchster Klangsensibilität verwirklicht. Dabei herrschte gerade in den intimen und leisen Passagen weniger der Eindruck künstlerischer Disziplin vor: Die außergewöhnliche Wärme des Tons entstand bei Anna Gourari eher aus der Freude am Zuhören und an den Klängen ihres Spiels - eine Freude, die sich auf das Publikum übertrug.
Auch die beiden anderen Werke des Abends, die Fantasie f-Moll op. 49 von Frederic Chopin und die Fantasie h-Moll op. 28 von Skrjabin fesselten in einer ernergiegeladenen Interpretation, der jegliche Sentimentalität fehlte. Gerade die Fantasie von Chopin zeigt den Komponisten von einer ungewöhnlichen Seite, denn sie ist weniger von eleganten und verspielten Elementen geprägt als vielmehr von kraftvoller Entschlossenheit. Eine folgerichtige Steigerung dieses energischen Charakters fast ins Wüste stellte die Komposition von Skrjabin dar, mit der ein überzeugendes Programm seinen Abschluss fand.

Alles in allem darf man nach diesem Konzert gespannt sein und sich freuen auf die weiteren Interpreten der "Next Generation".





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