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5.3. 2001
Historische Stadthalle - Wuppertal


Wolfgang Amadeus Mozart
Violin-Sonate Nr. 5 G-Dur, KV 301 (1778)
Franz Schubert
Violin-Sonate A-Dur, D 574, op.post.162 (1817)
Gabriel Fauré
Violin-Sonate A-Dur, op. 13 (1876)
Wolfgang Amadeus Mozart
Violin-Sonate Nr. 13 B-Dur, KV 378 (1779)

Anne-Sophie Mutter, Violine
Lambert Orkis, Klavier

Sonatenabend mit Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis - beeindruckend auf jeden Fall
2. Sonderkonzert der Wuppertaler Meisterkonzerte in Wuppertal

Von Monika Jäger



Schon im vierten Jahr in Folge gastierte Anne-Sophie Mutter in Wuppertal, diesmal mit ihrem langjährigen Kammermusikpartner Lambert Orkis im nahezu ausverkauften großen Saal der Stadthalle.

Diese Raumwahl folgte scheinbar der Maxime "Verlust an Musik, doch Gewinn an Publikumszahlen".

Schade, denn Kammermusik im großen Saal führt sich selbst ad absurdum - ebenso gut hätten die Künstler in der Schwimmoper nebenan auftreten können: Die hallige Akustik ließ Klavier und Violine mehr aufeinander zu schwimmen, als dass sie das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenspiel transparent gemacht hätte. Die kammermusikalische Unmittelbarkeit des Klanges ging dadurch vollkommen verloren.

Dennoch hinterließen die Sonaten von Mozart, Schubert und Fauré einen tiefen, wenn auch etwas zwiespältigen Eindruck.

Die Interpretationen fesselten vor allem durch ihre entschiedene Haltung. Schier unerschöpflich das Spektrum der eingesetzten Klangfarben, von dicht ausgespielter Expressivität bis hin zu fast sphärisch anmutenden Bogenstrichen.

Markant gesetzte Einschnitte ließen die Sonaten von Mozart und Schubert in völlig neuem Licht erscheinen, während die Vielfarbigkeit der Klänge in der Sonate A-Dur von Fauré organischer integriert wurde und damit das Stück in seinem lyrischen Charakter bestärkte.

Vor allem in der Sonate A-Dur von Schubert faszinierte die schillernde und nuancierte Bandbreite des Ausdrucks. Die sich überlagernden Linien und Figuren gewannen ihr jeweils eigenes Profil und machten dadurch die Komplexität des Werkes auf eindrucksvolle Weise durchhörbar.

Immer wirkten die Ausdruckswechsel exakt platziert, geradezu gemeißelt. Doch dadurch vermittelten sie gleichzeitig den Eindruck emotionaler Distanz. Fast hatte man das Gefühl, die Musik entstehe nicht live, sondern werde als Kunstwerk auf die Bühne transferiert, als erlebe man nicht die Interpretation, sondern eine Ausstellung derselben - zu spüren kein Hauch von Spontaneität oder Natürlichkeit, keine Konzession an den Augenblick, hingegen Rationalität bis in die kleinsten Nuancen.

Erst in den beiden Zugaben, Caprice Viennois und Liebesleid von F. Kreisler, sprang der Funke der Lebendigkeit im gemeinsamen Musizieren über.

So präsentierten sich Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis als künstlerisch unerreichbares, doch auch unnahbares Kammermusikduo - beeindruckend auf jeden Fall.




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