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2. November 2001
Dr. Hoch's Konservatorium, Frankfurt a.M.

Ernesto Méndez (Argentinien), Gitarre

Folklore und Kunstmusik zur Einheit verschmolzen
Europa-Debut des argentinischen Gitarristen Ernesto Méndez

Von Ingo Negwer

In seiner Heimat Argentinien genießt Ernesto Méndez bereits einen hervorragenden Ruf als Gitarrist und Folklore-Musiker. Der 1968 in Paraná, in der Provinz Entre Rios, geborene Méndez ist u.a. Dozent am Konservatorium seiner Heimatstadt. Er konzertiert sowohl solistisch als auch in verschiedenen Ensembles. Über 100 Aufnahmen sowie die Solo-CD "Alma Guaraní" dokumentieren seinen künstlerischen Werdegang.

Nun kam Ernesto Méndez erstmals nach Europa und gab sein Konzert-Debut auf dem "alten" Kontinent im Clara-Schumann-Saal des Hoch'schen Konservatoriums in Frankfurt a.M. Er spielte neben eigenen Werken Kompositionen u. a. von Isaco Abitol, Atahualpa Yupanqui und Damasio Esquivel.

Schon die "großen" Komponisten der südamerikanischen Gitarrenmusik, wie etwa Agustín Barrios Mangoré, Heitor Villa-Lobos oder Leo Brouwer, schöpften bzw. schöpfen aus dem Reichtum der Folklore ihrer Heimat. Die Grenzen zwischen Volks- und Kunstmusik scheinen in Lateinamerika ununterscheidbar ineinander zu fließen. So präsentierte sich auch das Programm von Ernesto Méndez als eine facettenreiche Revue argentischer Musik schlechthin. Die Werke, deren Schöpfer auch dem mit Gitarrenmusik vertrautem Zuhörer weitgehend unbekannt sind, basieren auf traditionellen Tänzen Argentiniens, wie dem Gato, der Guarania der Indios oder dem Chamamé aus der Region von Paraná. Sie zeichnen sich durch eine Synthese aus rhythmischem Drive und verhangener Melancholie aus.

Ernesto Méndez betont die fragile Sensibilität dieser Musik. Er läßt die Gitarre singen; das perkussiv begleitende Element bleibt dezent im Hintergrund. Anders als im andalusischen Flamenco stört kein Aufschrei die musikalischen Bilder. Virtuosität, etwa in der Eigenkomposition A dos aguas, gerät nie zum Selbstzweck. Ein bemerkenswertes Konzert, in dem die Verbindung aus Folkore und kammermusikalischem Solospiel den Darbietungen die Strenge, aber nicht die künstlerische Ernsthaftigkeit nahm. Das zahlreich erschienene Publikum feierte den Gitarristen mit herzlichem Applaus.




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