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Viel Sound, wenig Dramatik Erstes Dortmunder Meisterkonzert im Konzerthaus Von Bileam Kümper Nun sind auch die "Dortmunder Meisterkonzerte", die bisher in einer der Westfalenhallen zu finden waren, ins neue Konzerthaus umgezogen. Die Programme der Privaten fügen sich hier nahtlos in das Konzept des Hauses ein: bekannte Namen, was Komponisten und Interpreten angeht, eine gewisse Exklusivität beim Drumherum. Bisher ein Erfolgskonzept - auch dieses Mal kamen wieder fast 1500 Zuhörer, um den Meistern zu lauschen. Das Gewandhausorchester Leipzig spielte dann auch tatsächlich meisterlich, zumindest was den ausgewogenen, weichen und runden Klang angeht, der in beiden Stücken durchweg zu hören war. Innerhalb dieses Klangideals spielten die Musiker äußerst differenziert und konnten die gesamte dynamische Bandbreite ausschöpfen, was vor allem Streicher und Blechbläser bei Bruckner eindrucksvoll bewiesen. Die Holzbläser waren eher bei Beethoven mit Spritzigkeit und Virtuosität gefragt, was auch kein Problem zu sein schien.
Bruckners Sinfonie schien dies doch deutlich besser zu vertragen. Blomstedt wählte auch hier oft recht langsame Tempi. Er verstand es, eine große Ruhe in die Sinfonie zu bringen, wodurch einige statische Abschnitte, wie der Anfang des vierten Satzes, zu besonders nachdrücklicher Wirkung gelangten. Aber auch bei Bruckner scheint mir die Ruhe nicht immer angebracht. Insgesamt war es sicher ein "schöner" Abend, der aber leider nur wenige bleibende Eindrücke hinterlässt.
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