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Der Star ist die Mannschaft Das Königlich Philharmonische Orchester Stockholm zu Gast in Petite-Rosselle Von Sebastian Hanusa Mit ausgefallenen Gastspielen bietet die Forbacher Scène National "Le Carreau" immer wieder interessante Alternativen zum Saarländischen Kulturbetrieb. Oftmals setzen die unkonventionellen Programme einen Kontrapunkt zur latenten Provinzialität der Saarmetropole, bewahren herausragende Gastspiele die Wahrnehmung vor selbstzufriedener Gemütlichkeit. Kathartisch in letzterem Sinne war das Gastspiel des königlich schwedischen Sinfonie-Orchesters unter seinem jungen Chefdirigenten Alan Gilbert: Größte Musikalität, Präzision und eine atemberaubende Klangsensibilität zeichneten das Orchester aus, ließen den Gedanken an müde Orchester-Routine gar nicht erst aufkommen. Das Zusammenspiel der Musiker in den anspruchsvollen Stücken des Programms verriet eine fast blinde Vertrautheit, Tutti-Passagen als auch kammermusikalische Stellen vermittelten den Eindruck, den Gestaltungswillen jedes einzelnen Musikers. Bei aller Perfektion war der Eindruck jedoch nicht der eines gesichtslosen Hochglanzprodukts. Hierzu ist der außerordentlich runde Gesamtklang des Orchesters viel zu charakteristisch, hebt sich vom Mainstream vieler Einspielungen positiv ab. Zum Auftakt des Konzerts erklang Jan Sandströms Orchesterwerk Indri / Cave Canem. Das Stück, 1988 als Auftragswerk zum 75sten Geburtstag des Orchesters geschrieben, ist eine klangvollen Demonstration von dessen musikalischer Qualität. In zwei sehr rhythmisch betonten Eckteilen war es die mitreißende Interpretation der treibenden Strukturen, in dem an Filmmusik erinnernden, lyrischen Mittelteil der satte Streicherklang, mit welchem die schwedischen Musiker überzeugten.
Im folgenden, fünften Violin-Konzert von Sergej Prokofiev wurden diese Qualitäten um eine weitere ergänzt: Durch das gänzlich selbstverständliche, schlafwandlerisch sichere Zusammenspiel mit dem Solisten Nikolaj Znaider.
Indem sich Dirigent Alan Gilbert mit einer der vornehmsten Aufgaben des Orchesterleiters ausgezeichnet hatte - der gelingenden Begleitung eines Solisten-Konzerts, der hier verlangten mitgestaltenden Unterordnung -, hätte seine große Stunde mit der abschließenden Interpretation von Mahlers erster Sinfonie schlagen sollen. Leider wurde auch hier die Orchesterkultur in den Vordergrund gestellt; was indes Prokofievs virtuoser, wenngleich eher verspielter Kompositionweise entgegenkommt, scheiterte an der mahlerschen Sinfonik. So war es insgesamt das Erlebnis eines ausgezeichneten Klangkörpers, dessen Potential im Mahler leider nicht zur Gänze ausgeschöpft wurde, der das Konzert eindeutig zu einem Einzigartigen im Musikleben der Region gemacht hat.
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