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"Junge Wilde"

Baiba und Lauma Skride




Konzert am 6.12.2006
im Konzerthaus Dortmund
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Konzerthaus Dortmund (Homepage)
"Junge Wilde" - vielseitig, sensibel und begeisternd

Von Gerhard Menzel / Fotos von © Mark Wohlrab


Die mit „Junge Wilde“ titulierte Konzertreihe im Konzerthaus Dortmund ist nicht nur als reißerischer Aufmacher gedacht, sondern tatsächlich Programm. Jeweils am Vormittag des Konzertes begeben sich die jungen Künstler in eine Dortmunder Schule, um sich und ihre Musik dort den Jugendlichen vorzustellen. Ziele dabei sind natürlich, zu zeigen, dass sich junge Menschen auch mit „anderer“ Musik auseinander setzen können, Interesse für „klassische“ Musik zu wecken und dass durch dieses Engagement hoffentlich neues Publikum gewonnen werden kann.
Junge Künstler werben die Jugend.

Vergrößerung in neuem Fenster

Zu Gast in Dortmund waren dieses Mal die 1981 geborene Geigerin Baiba Skride und ihre jüngste Schwester, die 1982 ebenfalls in Riga geborene Pianistin Lauma Skride.

Während Baiba Skride bereits früh mit den großen Orchestern auftrat, machte sich ihre Schwester Lauma zunächst als deren kongeniale Partnerin einen Namen. Inzwischen tritt Lauma Skride auch vermehrt als Konzertsolistin auf.
Gemeinsame Duoabende führten das Geschwisterpaar bereits nach Paris, Beijing und Tokyo; sie gastierten auch beim Festival de Montpellier, beim Lockenhaus- Festival, dem Delfter Kammermusikfestival und dem Oslo Chamber Music Festival.
Neben kammermusikalischen Auftritten mit der Schwester und Bratschistin Linda Skride, bilden Baiba und Lauma seit einiger Zeit mit der Cellistin Sol Gabetta ein Trio, das sofort für Furore sorgte und sich als festes Ensemble etablierte.

Vergrößerung

Das Programm, das Baiba und Lauma Skride in Dortmund präsentierten war äußerst vielseitig und sehr anspruchsvoll. Neben Ludwig van Beethovens eher beschwingten und spielfreudigen frühen Sonate für Klavier und Violine Nr. 3 Es-Dur op. 12 zu Beginn und Maurice Ravels wirkungsvoll akrobatischer »Tzigane« für Violine und Klavier am Ende des Programms, bildeten zwei schwergewichtige Werke des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt des Abends.

Alfred Schnittkes große Faszination für Schostakowitschs 1. Violinkonzert (das eine Woche zuvor mit Leila Josefowicz in einem Heinersdorff-Meisterkonzert in Düsseldorf zu hören war) hat ganz deutliche Spuren in seiner Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 aus dem Jahr 1963 hinterlassen. Von unheimlich und geisterhaft daherkommenden Stimmungen, wie im einleitenden Andante, bis zum derb und wild wirbelnden Allegretto scherzando am Ende, bietet Schnittkes Sonate eine reichhaltige Palette an musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten.

Spieltechnisch höchste Ansprüche an Virtuosität und Klangfülle fordert auch Sergej Prokofiews Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-Moll op. 80. Die 1946 nach acht Jahren fertig gestellte Sonate führt den Hörer durch eine Vielzahl verschiedenster Stimmungen. Dynamisch vom leisesten Pianissimo, bis zum klangvollen Forte und zu aggressiv scharfen Tönen, ist sie eine große Herausforderung an beide Solisten.

Baiba und Lauma Skride meisterten nicht nur die technischen Hürden außerordentlich bewunderungswürdig, sondern boten dem begeisterten Publikum auch – durch innigste musikalische Harmonie geprägte – leidenschaftlich musizierte Interpretationen dieser anspruchsvollen und tiefgründigen Kompositionen. Leider entsprach die Qualität des Flügels nicht den künstlerisch angestrebten Klangvorstellungen, da er gerade in der Höhe viel zu stumpf, dünn und farblos klang.

Nach ihrer Zugabe mit »Tambourine Chinois« von Fritz Kreisler wurden Baiba und Lauma Skride mit Standing Ovations vom dankbaren Dortmunder Publikum verabschiedet.



Weitere Konzerte der Reihe "Junge Wilde":

24.01.2007, 19:00 Uhr
Antti Siirala

21.02.2007, 19:00 Uhr
Martin Fröst

28.02.2007, 19:00 Uhr
Annette Dasch

14.03.2007, 19:00 Uhr
Gautier Capuçon

09.05.2007, 19:00 Uhr
Patricia Kopatchinskaja

23.05.2007, 19:00 Uhr
Janine Jansen



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Baiba Skride
Violine

Lauma Skride
Klavier



Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier und Violine
Nr. 3 Es-Dur op. 12

Alfred Schnittke
Sonate für
Violine und Klavier Nr. 1

Sergej Prokofiew
Sonate für Violine und Klavier
Nr. 1 f-Moll op. 80

Maurice Ravel
Tzigane für
Violine und Klavier



Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Konzerthaus Dortmund
(Homepage)

Baiba Skride
http://www.sonyclassical.de/

Lauma Skride
http://www.sonybmgclassical.de/



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