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Waltraud Meier & Concerto Köln

16. März 2007

Philharmonie Essen
Alfried Krupp Saal
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Philharmonie Essen (Homepage)
Kundry meets Barock

Von Gerhard Menzel / Fotos: Klaus Rudolph

Wer hätte es gedacht, dass sich die in ihren verschiedenen musikalischen Welten so einzigartigen und führenden Musikerpersönlichkeiten jemals zu einem gemeinsam Musizieren zusammenfinden würden: Waltraud Meier, eine der international bedeutendsten Wagnersängerinnen unserer Zeit, und das Spezialistenensemble für Alte Musik, das Concerto Köln.
Zu dieser Konstellation kam es, nachdem die für dieses Konzert vorgesehene Barbara Bonney ihren Auftritt absagen musste.

Vergrößerung in neuem Fenster Waltraud Meier

Trotz dieser "fachfremden" Umbesetzung erfuhr das ursprünglich für diesen Abend vorgesehene Programm nur eine Änderung. Statt einer Mozart-Arie präsentierte Waltraud Meier Rezitativ und Arie "Abscheulicher! Wo eilst du hin?" aus Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio". Die aufgewühlten Gefühle der Leonore, die als Mann verkleidet und zu allem bereit, ihren schon lang vermissten, zu unrecht verhafteten Mann im Gefängnis sucht und pflichtbewusst ihren inneren Trieben der Gattenliebe folgend, die Hoffnung nie aufgibt, gestaltete Waltraud Meier mit ungeheurer Intensität und Ausdruckskraft.
Neben anderen "starken Frauen" aus dem italienischen und französischen Fach gehört auch diese Partie zu den Paraderollen von Waltraud Meier, die vor allem als Kundry und Isolde Rezeptionsgeschichte schrieb.

Auch die Solokantate D-Dur für Sopran und Orchester "Berenice che fai" von Joseph Haydn ist eine hochdramatische Szene. Der Text stammt aus dem 3. Akt des Dramas "Antigono" von Pietro Metastasio, den Joseph Haydn 1795 für ein Konzert in London mit der damals berühmte Sängerin Brigida Banti vertonte.
Obwohl zeitlich und stilistisch weit entfernt vom eigentlichen Repertoire Waltraud Meiers, bewältigte sie die musikalische Herausforderung mit Bravour und verlieh der verzweifelten Berenice durch ihre intensive Interpretation noch eine ganz besonders tragische Dimension. Auch ohne Bühne und Kostüm fesselte Waltraud Meier durch stimmliche Ausdruckskraft, emotionale Präsenz und großes Charisma.

Vergrößerung in neuem Fenster

Concerto Köln

Emotional aufgeladene Interpretationen sind auch die Stärke von Concerto Köln. Das an diesem Abend in "großer Besetzung" musizierende Spezialensemble für historische Aufführungspraxis begleitete Waltraud Meier aufmerksam und mit gewohnt großer Leidenschaft.

Aus ihrem reichhaltigen Schatz an besonderen, aber wenig bekannten Werken, hatten sie die Sinfonia Es-Dur (Wey 630) des tschechischen Komponisten und Mozartfreundes Josef Myslivecek und die Symphonie c-Moll (VB 142) von Joseph Martin Kraus mit in das Programm aufgenommen. Das große "Finale" bildete dann Wolfgang A. Mozarts allseits bekannte Sinfonie Nr. 40 g-Moll (KV 550).

So bescherte dieses ungewöhnliche Konzert, in dem sich Koryphäen der "Romantik" und des "Barock" in der Mitte = "Klassik" trafen, dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm mit emotionalen und stilistisch unterschiedlichen Höhepunkten, das mit der Ouvertüre zu "Olympia" von Joseph Martin Kraus als Zugabe, einen krönenden Abschluss fand.




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Waltraud Meier
Mezzosopran

Concerto Köln




Josef Myslivecek
Sinfonia Es-Dur, Wey 630

Ludwig van Beethoven
Rezitativ und Arie "Abscheulicher"
aus "Fidelio"

Joseph Martin Kraus
Symphonie c-Moll, VB 142

Joseph Haydn
"Berenice che fai"
Solokantate D-Dur
für Sopran und Orchester

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 40 g-Moll, KV 550



Weitere Informationen

Waltraud Meier
www.waltraud-meier.com/

Concerto Köln
www.concerto-koeln.de/

Philharmonie Essen
www.philharmonie-essen.de



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