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3. Konzert der Konzertreihe
"Taktlos" für Jugendliche und Einsteiger


14. Februar 2008

Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster
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(Homepage)
Anmerkungen zu "Taktlos"

Von Ursula Decker-Bönniger


Irgendwie hat jeder Klassikliebhaber schon die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche nur schwer für Konzerte mit klassischer Musik zu begeistern sind. Und spätestens beim Hören klassischer Musik des 20.Jahrhunderts verspürt vielleicht auch mancher kunstinteressierte Erwachsene das Bedürfnis nach Hinweisen, Bildern, die den Zugang erleichtern und aus dem Zuhören ästhetischen Genuss werden lassen.

"Taktlos", eine in der Spielzeit 2007/08 eingerichtete Konzertreihe des Sinfonieorchesters Münster für Jugendliche und Einsteiger, will Einblicke hinter das Konzertgeschehen geben, Fragen stellen und Antworten für genussvolles Hören geben. Neben Klassikern der Romantik wie Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" oder Schumanns "Frühlingssinfonie" entdeckt man auch unbekanntere Werke wie Henzes "Los caprichos" - Werke, die auch im normalen Sinfoniekonzert zu hören sind.

Einführungsveranstaltungen vor dem eigentlichen Konzert? Kenne ich, werden Sie sagen: eine unüberschaubare Vielfalt an Infos über Entstehung, biographischer Einbettung, Formbesonderheiten und ihrer Bedeutung. Weit gefehlt! In diesem 3. Konzert, wo Schuberts "Unvollendete" dem Orchesterwerk "Requies" von Luciano Berio gegenübergestellt wurde, fiel weder der Begriff "Sonatenhauptsatzform", noch wurde Schuberts oder Ligetis Lebensgeschichte erzählt. Musikdramaturg Dr. Jens Ponath beschränkte sich auf wesentliche, sachkompetente Anleitungen zum Hören der jeweiligen Sätze. Er erläuterte z.B. die Dramatik der Satzbrüche, das Zustandekommen eines swingenden Rhythmus, er machte auf die unruhig wirkende Streicherbegleitung in Schuberts 1. Satz aufmerksam, wies auf schillernde Klangbesonderheiten des Unisono von Klarinette und Oboe in einem Thema hin - Hinweise, die jeweils vom Orchester anschaulich ergänzt wurden.

Einblicke in das Konzertgeschehen vermittelten auch die Musiker selbst. Als Einführung zu Berios "Requies" stellten sie kurz die besonderen Klangfarben ihrer Instrumente wie gestopfte Trompete, Marimbaphon, Celesta und Harfe vor, sprachen über sich und ihre persönliche Werkauffassung. Vor allem aber die musikalische Darbietung der Werke selbst unter der Leitung von Hendrik Vestmann überzeugte. Ob durch die langsame, besonders eindrucksvolle, Brüche und Kontraste betonende Interpretation der Schubert Sinfonie, ob in dem zittrig verhaltenen, ebenso spannungsvoll dargebotenen Klangaufbau der Komposition "Requies" von Berio, die überwiegend jugendlichen Zuhörer folgten interessiert.

Fazit:

In Auswahl und Präsentation eine empfehlenswerte und längst überfällige Einrichtung!



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Sinfonieorchester Münster

Hendrik Vestmann
Dirigent



Franz Schubert
Sinfonie Nr.7 h-Moll,
"Unvollendete", D 759

Luciano Berio
Requies



Weitere Informationen

Sinfonieorchester Münster
www.sinfonieorchester-muenster.de






Da capo al Fine

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