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Bruckner & Mozart mit Marek Janowski

28. September 2008

Philharmonie Essen
Alfried Krupp Saal
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Philharmonie Essen (Homepage)
Bruckner & Mozart

Von Gerhard Menzel - Fotos von Klaus Rudolph

Der mit diesem Konzert begonnene dreiteilige Bruckner-Mozart-Zyklus, mit dem Marek Janowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in der Philharmonie Essen gastieren, setzt die Serie der seit der Saison 2007/2008 stattfindenden Konzerte fort, in denen die Sinfonien Anton Bruckners einen thematischen Schwerpunkt bilden.

Die Sinfonien des bereits zu Lebzeiten für sein virtuoses Orgelspiel und seine Improvisationen gefeierten Organisten Anton Bruckner gehören heute immer noch zu den beliebtesten romantischen Orchesterwerken, die regelmäßig für große Aufmerksamkeit sorgen. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Marek Janowski, der seit 2002 der künstlerische Leiter dieses ersten rundfunkeigenen Sinfonieorchesters Europas ist, widmen sich inzwischen seit Jahren diesen großformatigen Kompositionen und bringen sie regelmäßig zur Aufführung. In den drei Konzerten in Essen werden Bruckners Sinfonien Nr. 9, Nr. 4 und Nr. 7 jeweils mit einem Instrumentalkonzert von Mozart kombiniert.

Vergrößerung in neuem Fenster Julia Fischer

Eröffnet wurde dieser Zyklus mit Mozarts D-Dur Violinkonzert. Solistin war die seit geraumer Zeit immer wieder mit Marek Janowski musizierende Julia Fischer. Dass beide nicht nur beim romantischen Repertoire auf einer Wellenlänge liegen (wie es beim Brahms-Konzert mit dem Pittburg SO in Wuppertal zu erleben war), sondern auch in der Klassik, konnte man hier in eindrucksvoller Weise bewundern. Was Julia Fischer mit gesanglich warmem, lyrisch beseeltem Ton, vor allem in der tiefen Lage, ihrem wunderbaren Instrument entlockte, war erneut ein ganz besonderes Hörerlebnis. Vor allem im langsamen Satz spannte sie mit strahlendem, leicht ansprechendem Ton weit ausladende Melodiebögen und ließ im finalen Rondo selbst die Vorschläge und Triller mit spielerischer Leichtigkeit funkeln und glitzern.
Dem begeistert applaudierenden Publikum bescherte Julia Fischer als Zugabe noch Paganinis Caprice Nr. 20 in D-Dur, ein Kabinettstück an klanglicher Raffinesse und spieltechnischer Akrobatik.

Vergrößerung in neuem Fenster

Marek Janowski

Beließ es Marek Janowski mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bei Mozarts Violinkonzert vornehmlich darauf, Julia Fischer und den wunderbaren Klang ihrer Guadagnini-Geige in vorteilhaftester Weise zu begleiten, zog er in der d-Moll-Sinfonie von Anton Bruckner alle Register seiner Dirigier- und Interpretationskunst und schöpfte das gesamte Potential von Bruckners Komposition in all seinen Facetten voll aus.

Auch in Bruckners Neunter sind alle typischen kompositorischen Bausteine und Merkmale vorhanden, wie sie in jeder seiner Sinfonien zu finden sind. Dieses Mal erscheinen sie allerdings, vor allem in harmonischer Hinsicht, bis zum - zumindest für Bruckner - Äußersten ausgereizt. Den Höhepunkt bildet dabei der dissonante, "schreiende" Tuttiakkord gegen Ende des letzten Satzes, dem eine spannungsvolle Generalpause folgt. Marek Janowski gestaltete dabei gewaltige Spannungsbögen, weniger analytisch und gefasst, wie es sein Kollege Lorin Maazel Anfang des Monats bei Bruckners 8. Sinfonie tat, sondern mehr emotional und dabei alle klanglichen Möglichkeiten vom leisesten Gesäusel bis zu den gewaltigen Fortissimoausbrüchen voll ausschöpfend.

Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das insgesamt - vor allem in den (Blech-) Bläsern - zwar nicht ganz so substanzvoll und homogen wie das New York Philharmonic unter Lorin Maazel klang (s. OMM-Rezension), steigerte sich zu einem glanzvollen, von schönen Streicherkantilenen geprägten Orchesterklang, für das es gemeinsam mit Marek Janowski vom begeisterten Publikum lautstark und ausgiebig gefeiert wurde.


FAZIT

Ein gelungener Auftakt der dreiteiligen Reihe "Bruckner & Mozart", der Lust auf mehr machte.



Die nächsten beiden Konzerte "Bruckner & Mozart" mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin & Marek Janowski

Bruckner-Zyklus II
Sonntag 11. Januar 2009, 18:00 Uhr
Arabella Steinbacher, Violine
Antoine Tamestit, Viola

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonia concertante Es-Dur, KV 364
für Violine, Viola und Orchester

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische"

Bruckner-Zyklus III
Sonntag 17. Mai 2009, 18.00 Uhr
Emanuel Ax, Klavier

Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert A-Dur für
Klavier und Orchester, KV 488

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 7 E-Dur



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Julia Fischer
Violine

Rundfunk-Sinfonieorchester
Berlin

Marek Janowski
Dirigent




Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert D-Dur für Violine
und Orchester, KV 218

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll



Weitere Informationen
erhalten Sie von der

Philharmonie Essen
(Homepage)



Julia Fischer
/www.juliafischer.com/

Marek Janowski
www.rsb-online.de/

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
www.rsb-online.de



Da capo al Fine

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