Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Konzerte
Zur Homepage Zur Konzert-Startseite E-mail Impressum



Herbert von Karajan Musikpreis 2009
an Thomas Quasthoff


Liederabend mit
Sylvia Schwarz, Sopran Bernarda Fink, Alt Michael Schade, Tenor Thomas Quasthoff, Bariton Malcom Martineau und Justus Zeyen, Klavier
20. November 2009
Homepage

Festspielhaus Baden-Baden
(Homepage)
Sängerpreis

Von Christoph Wurzel / Fotos: Eric Tran-Quang und Andrea Kremper

Künstlerfreundschaft hob diesen Konzertabend weit über die Sphäre eines normalen Konzerts hinaus. Es galt Thomas Quasthoff zu ehren, der in diesem Jahr von der Kulturstiftung des Festspielhauses den Herbert-von-Karajan-Musikpreis verliehen bekam und sich damit in eine illustre Reihe anderer Preisträger einreihen kann, von Anne-Sophie Mutter (2003) bis zuletzt Alfred Brendel (2008).

Dieser Preis bedeutet vor allem Ehre, aber auch Auftrag, denn das Preisgeld von 50.000 € aus dem Vermögen der Karajan-Familienstiftung ist zweckgebunden. Es soll der Förderung des musikalischen Nachwuchses dienen. Und so wird der Preisträger neben seiner künstlerischen Bedeutung auch danach ausgewählt, wie intensiv er oder sie sich auf diesem Felde engagiert. Thomas Quasthoffs Verdienste für den Liedgesang sind nicht zu überhören und auch nicht zu übersehen. In diesem Jahr fand erstmals auf seine Initiative hin der Gesangswettbewerb "Das Lied" statt, bei dem sich internationale Sängerinnen und Sänger speziell im Liedgesang messen konnten. Der weiteren Förderung dieser Wettbewerbsidee soll das Preisgeld zufließen.

Vergrößerung in neuem Fenster Aus den Händen des Vorsitzenden der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden, Senator Horst Weizmann (rechts) erhielt Thomas Quasthoff den Herbert-von-Karajan-Musikpreis 2009. Die Laudatio hielt Helmuth Rilling (links).
Foto: Eric Tran-Quang

Seine Laudatio spickte Helmuth Rilling humorvoll mit Anekdoten über seinen Freund Quasthoff und verpackte darin manch feinsinnige Charakterisierung des Sängers, den zwei Eigenschaften besonders auszeichneten: seine Natürlichkeit und seine Fähigkeit zu wahrhaftigem emotionalen Ausdruck. Dass auch eine große Portion Humor dazu gehört, bewies Thomas Quasthoff mit einer spontan demonstrierten Kostprobe für seine füllige Basstiefe und stieg locker zum tiefen D des "Gewürms" aus Haydns "Schöpfung" hinab.

Aber Humor spielte auch sonst eine wichtige Rolle, nämlich im überwiegenden Teil des Liedprogramms, zu dem sich neben Quasthoff der Tenor Michael Schade, die Altistin Bernarda Fink und seine ehemalige Schülerin Sylvia Schwarz (Sopran) freundschaftlich gesellt hatten. Zuerst standen Duette von Robert Schumann auf dem Programm, aus denen Wortwitz und musikalischer Schalk hervorblitzen. Hauptsache aber waren die Liebesliederwalzer von Schumanns Freund Johannes Brahms, die man im Konzertsaal wegen der Besetzung für vier Stimmen und zwei Pianisten nicht allzu oft zu hören bekommt, jedenfalls nicht so federnd leicht und beschwingt wie hier - zumindest im 1. Teil der Sammlung, dem Opus 52. Der 2. Teil (Opus 65) thematisiert eher das Liebesleid und auch hier war das Sängerquartett nicht minder ausdrucksstark. Es mag dem freudigen Anlass geschuldet gewesen sein, dass Sylvia Schwarz mit besonderer Emphase bei der Sache war und stimmlich bisweilen ihre Sangespartner überstrahlte. Dennoch kamen die eindringlich schön singende Bernarda Fink und der einnehmend lyrisch gestimmte Michael Schade hervorragend zur Geltung. Thomas Quasthoff fügte sich als primus inter pares bestens in das Quartett.

Vergrößerung

Liebesliederwalzer 2+4: Malcom Martineau und Justus Zeyen, Klavier, Sylvia Schwarz, Bernarda Fink, Michael Schade und Thomas Quasthoff, Gesang
Foto: Andrea Kremper

Und alle sechs beglaubigten in diesem außergewöhnlichen Konzert, was im letzten Lied der Liebesliederwalzer im Text Goethes tiefsinnig gesagt wird, nämlich dass wir den Musen den Balsam für die Seele verdanken. Und Polyhymnia, die Muse des Gesanges, teilte ihn an diesem Abend durch diese Künstler freigiebig aus.




Ihre Meinung
Schreiben Sie uns einen Leserbrief
(Veröffentlichung vorbehalten)
Sylvia Schwarz
Sopran

Bernarda Fink
Alt

Michael Schade
Tenor

Thomas Quasthoff
Bariton

Malcom Martineau
Justus Zeyen
Klavier




Robert Schumann
Duette für 2 Singstimmen
und Klavier

Johannes Brahms
Liebeslieder Op. 52
Neue Liebeslieder Op. 65
Walzer für vier Stimmen
und Klavier zu vier Händen





Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Festspielhaus Baden-Baden
www.festspielhaus.de/



Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Zur Konzert-Startseite E-Mail Impressum
© 2009 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de
E-Mail: konzerte@omm.de

- Fine -