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Englische Raritäten im Frankfurter RömerVirtuose Flötenkonzerte mit der Capella Academica Frankfurt
Von Dr. Ingo Negwer
Mit virtuosen Flötenkonzerten aus England setzte das Forum Alte Musik die Kaisersaalkonzerte im Frankfurter Römer fort. Unter der Leitung von Petra Müllejans und Michael Schneider bot die Capella Academica Frankfurt ein kurzweiliges Programm mit Werken eher unbekannter Barockmeister der britischen Insel.
Die Capella Academica ist ein bemerkenswertes Projekt, in dem Dozenten und Studierende der Frankfurter Musikhochschule gemeinsam auf einem Niveau musizieren, das dem vieler renommierter Barockorchester durchaus ebenbürtig ist. Hier werden talentierte Nachwuchsmusikerinnen und -musiker gezielt auf eine Karriere in der Alten Musik vorbereitet, in der die internationale Konkurrenz immer größer wird. Im Mittelpunkt des Konzerts im Kaisersaal standen die vielfältigen Flöteninstrumente, die sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreuten: die Blockflöten in ihren verschiedenen Größen und Stimmungen, aber auch die seinerzeit ins Rampenlicht tretende Traversflöte - jeweils dargeboten von Studierenden der Frankfurter Hochschule für Musik und darstellende Kunst.
v.l.n.r.: Michael Schneider, Juliane Renz und Lisa Markmann (Foto: Ingo Negwer)
Zum Auftakt erklang Michael Christian Festings Concerto grosso c-moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo. Die jungen Solisten dieses in der Tradition Corellis stehenden Werks waren Semedar Schidlowsky und Jonas Zschenderlein. Im folgenden Concerto D-Dur von Robert Woodcock wurden die Solopartien von zwei Sixth-Flutes gespielt: Blockflöten, die eine große Sexte höher als die "gewöhnliche" Altflöte gestimmt sind. Michael Schneider und Jung-Hyun Yu bildeten hier, wie auch später in Woodcocks Concerto h-Moll (ebenfalls für Sixth-Flutes) und in William Babells Concerto für zwei Altflöten ein harmonisch aufeinander abgestimmtes Solistenduo. Woodcocks Concerto e-Moll ist eines der frühesten Solokonzerte für die Traversflöte, die von Rei Nakashina sehr präsent mit warmem Ton gespielt wurde. Mit dem Doppelkonzert für zwei Traversflöten, Streichern und Continuo von John Alcock endete der erste Teil des Konzerts. Hier konnten die Solisten Lorenzo Gabriele und Katherine Spencer überzeugen.
Im Kaisersaal sorgten nach der Pause Michael Schneider (Altflöte), Petra Müllejans (Violine), Annette Schneider (Violoncello) und Sabine Bauer (Cembalo) gleichsam als die "Altvorderen" der Capella Academica mit Händels Triosonate d-Moll für ein kammermusikalisches Intermezzo. Den Schlusspunkt des Programms bildete ein weiteres Concerto grosso von Michael Christian Festing, nun mit zwei Traversflöten, interpretiert von Juliane Renz und Lisa Markmann. Das Publikum, das wieder zahlreich in den Kaisersaal gekommen war, dankte allen Akteuren für ein außergewöhnliches Konzert und wurde mit einer Gavotte von Robert Woodstock als Zugabe verabschiedet.
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Kaisersaalkonzert im Römer Frankfurt am Main, 21. September 2014 AusführendeCapella AcademicaSolisten: Semedar Schidlowsky,Violine Jonas Zschenderlein, Violine Michael Schneider; Blockflöte Jung-Hyun Yu, Blockflöte Rei Nakashina, Traversflöte Lorenzo Gabriele, Traversflöte Katherine Spencer, Traversflöte Michael Schneider, Altflöte Petra Müllejans, Barockvioline Annette Schneider, Barockcello Sabine Bauer, Cembalo ProgrammMichael Christian Festing:Concerto grosso op.3/2 c-Moll Robert Woodcock: Concerto Nr. 5 D-Dur Concerto Nr. 8 e-Moll William Babell: Concerto Nr. 6 F-Dur Willliam Alcock: Concerto Nr. 1 D-Dur Georg Friedrich Händel: Triosonate d-Moll HWV 386 Robert Woodcock: Concerto Nr. 4 h-Moll Michael Christian Festing: Concerto grosso op.3/9 G-Dur
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