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Das Konzert mit der Maus



WDR Sinfonieorchester Köln


10. September 2017, Konzerthaus Dortmund


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Konzerthaus Dortmund (Homepage)
Musik mit Maus

Von Stefan Schmöe / Fotos: © Michael Aichberger

Die Maus geht ins Konzert. Zum ersten Mal, so heißt es. Dabei ist die Maus, genauer: Die Sendung mit der Maus, eine Fernsehinstitution sondergleichen, die mit ihren Lach- und Sachgeschichten seit 1971 so ziemlich alles Denkbare untersucht und medial aufbereitet hat. Jetzt also erobert die Maus auch den Konzertsaal, um Ravels Bolero ins Visier zu nehmen. Der WDR, der die Sendung produziert, schickt gleich sein Rundfunksinfonieorchester mit. Dass man ins Konzerthaus Dortmund zieht und nicht in die Philharmonie im heimischen Köln, mag damit zu tun haben, dass der Konzertsaal in Dortmund als "Schuhkarton" auf das Podium hin ausgerichtet ist, sodass man Filmausschnitte auf die riesige Leinwand dahinter projizieren kann.

Vergrößerung in neuem Fenster Moderator Johannes Büchs mit Orchester und Maus

Was tun, wenn das Orchester zu spät kommt, weil man sich in der Uhrzeit geirrt hat, und nun ein Musiker nach dem anderen eintrudelt, während das Publikum schon gespannt auf den Plätzen sitzt? Da kann Moderator Johannes Büchs die Neuankömmlinge gleich nach ihren Instrumenten befragen, und die Grundidee des Bolero, die Orchesterbesetzung mehr und mehr anwachsen zu lassen, spiegelt sich darin auch wieder. Ab und zu kommt auch die Maus, fegt die Bühne und staubt die Kinder in der ersten Reihe ab, und die Moderation wird immer wieder von kleinen Quizfragen unterbrochen. Das Publikum lernt den Grundrhythmus der Musik, leider nur den ersten Teil (da hätte man noch mehr draus machen können). Kurzum: Vergnüglich wird Kindern vom Grundschulalter an das Werk und das Orchester an sich nahe gebracht.

Vergrößerung in neuem Fenster

Konzert mit Maus

Sicher lässt sich am Konzept im Detail noch feilen. Die Einblendung der ersten und der letzten Partiturseite etwa erschließt sich wohl nur Kindern, die ein Instrument spielen. Dabei hätte man doch leicht visualisieren können, wie so eine Partitur "funktioniert". Okay, der Bogen einer Geige besteht aus Pferdehaar, aber warum eigentlich? (Solches zu erklären gehört doch zur Kernkompetenz der Sendung mit der Maus). Vielleicht möchte man sich nicht zu weit von der Musik selbst entfernen. Überzeugend ist die Unterteilung des Konzerts in diesen erläuternden Teil, in dem Moderator und Musiker in Alltagskleidung erscheinen, und den "richtigen" Konzertteil, zu dem sich alle umziehen - und dazu wird auch noch einmal thematisiert, dass man sich ruhig schön anziehen kann, weil ein Konzert etwas Besonderes ist, und dass man gerade am Anfang des Bolero gaaanz leise sein muss. (Ein wenig undefiniert bleibt die Pause dazwischen: "Wir machen in ungefähr 10 Minuten weiter; wer noch mal zur Toilette muss, kann das jetzt tun.")

Nach der Pause dann spielt das Orchester unter der Leitung von Howard Griffith, ergänzt um eine Reihe von Kindern, die zwischen den WDR-Musikern mit ihren Instrumenten Platz nehmen, erst einmal die Maus-Titelmelodie als fetziges, leicht jazziges Konzertrondo, bevor abschließend der Bolero in voller Länge erklingt. Die Musiker kosten die Klangeffekte, die sie ja vorher schon mit viel Spielfreude vorgestellt hatten, lustvoll aus. Ravels Musik entfaltet zuverlässig ihre Sogwirkung und hat für das junge Publikum auch die richtige Länge. Alles in allem eine runde Sache. Fortsetzung unbedingt erwünscht, liebe Maus.




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10. September 2017
13 Uhr und 16 Uhr
(besprochene Aufführung: 13 Uhr)

Das Konzert mit der Maus

für Kinder ab 6 Jahren
Dauer: 90 Minuten (eine Pause)



Johannes Büchs, Moderation

WDR Sinffonieorchester Köln

Leitung: Howard Griffith



Programm:

Maurice Ravel:
Bolero



Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Konzerthaus Dortmund
(Homepage)



Da capo al Fine

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