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Voca People


Aufführungsdauer: ca. 1h 30' (keine Pause)

Samstag, 5. Januar 2019, 20.00 Uhr
Großer Saal im Konzerthaus Dortmund

 


(Homepage)

Musikalischer Gruß vom Planeten Voca

Von Thomas Molke / Foto: © Kfir Bolotin

Lange Zeit feierten in Deutschland die Wise Guys mit ihrem als "Vokal-Pop" bezeichneten Musikstil als A-cappella-Musikgruppe großen Erfolg, bevor sie sich 2017 auflösten. Auch in anderen Ländern erfreuen sich Bands, die mit beeindruckenden Stimmvariationen ohne weitere Instrumente auskommen, großer Beliebtheit. In Israel hatte beispielsweise vor zehn Jahren der preisgekrönte israelische Schauspieler, Produzent und Comedian Lior Kalfo die Idee, A-cappella-Gesang mit Beat-Box-Kunst und einer gewaltigen Portion Comedy zu verbinden, und gründete die Voca People. Gemeinsam mit dem israelischen Musikproduzenten und Komponisten Shai Fishman starteten sie zunächst mit Musikclips auf YouTube, bevor dann Tourneen in Amerika und Europa folgten. Nun kehren die Voca People nach Deutschland zurück und treten unter anderem erstmals an zwei Abenden im Konzerthaus Dortmund auf.

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Die Voca People

Der Name der Gruppe spielt einerseits mit der Idee, dass die insgesamt acht Gesangssolisten, die in alternierender Besetzung auftreten, lediglich mit ihrer Stimme arbeiten und auf weitere Instrumente verzichten, dabei mit Beat Box aber einen derart gewaltigen Klang erzeugen, dass man kaum merkt, dass die Performance allein aus Vokalkunst besteht. Andererseits steht "Voca" für den Planeten aus einer fernen Galaxie, aus der die fünf Sänger und drei Sängerinnen in der Show auf der Erde landen. Um den außerirdischen Charakter zu unterstreichen, tritt die Gruppe vollständig in Weiß mit weiß geschminkten Gesichtern auf. Unter dem Motto "Musik ist Leben und Leben ist Musik!" unterstreichen sie mit einem knapp 90-minütigen Zug durch die Musikgeschichte von Klassik bis Pop und Rock, dass Musik die größte Energiequelle des Universums ist und als Brücke zwischen den Kulturen dient. Mit dieser Musik gelingt es ihnen, ihr Raumschiff mit der nötigen Energie aufzufüllen, um wieder zu ihrem Heimatplaneten Voca zurückzukehren.

Im Programm der Voca People spielt auch das Publikum eine wichtige Rolle. Nach der "Bruchlandung" auf der Bühne zu Beginn der Show muss erst einmal ein Herr aus dem Publikum als "Transmitter" fungieren, damit sich die Gruppe in das irdische Sprachsystem einloggen kann. Es folgt ein musikalisches Medley durch die "Evolution des Menschen", in der geschickt zahlreiche Evergreens von "The Lion Sleeps Tonight" bis "Mister Sandman" kombiniert werden. Bemerkenswert ist der nahezu bruchlose Übergang zwischen den verschiedenen Songs. Anschließend gibt es einen Streifzug durch berühmte Filmmusiken. Auch hier beeindrucken die Solisten mit enormer Stimmakrobatik, die stellenweise ein ganzes Orchester imitiert. Danach benötigt man erneut die Inspiration des Publikums. Einzelne Besucher werden an die Rampe gebeten, damit man mit Auflegen der Hand ermitteln kann, welche Musik die jeweilige Person im Kopf hat. Dabei kommt auch der Comedy-Gedanke der Band zur Geltung. So wird kurzerhand ein Paar getrennt, weil das musikalische Kopfkino des Mannes besser zu einer anderen Dame im Publikum passt. Im Kopf eines anderen Besuchers finden die Voca People hingegen überhaupt keine Musik, was ebenfalls mit großer Komik zelebriert wird.

Danach begeben sich die Solisten in den Saal und imitieren mit einzelnen Zuschauern unterschiedliche Instrumente. Der Arm der Zuschauer wird dabei als Geige oder Blasinstrument benutzt. Auch hierbei entwickelt sich wieder eine kurze komödiantische Episode. Tubas findet nämlich sehr großen Gefallen an einer Zuschauerin, mit der er einen Dudelsack nachstellt. Das gefällt Alta aber überhaupt nicht, so dass sie sehr eifersüchtig auf seinen Flirt reagiert. Alta präsentiert sich trotz fehlender Größe sehr resolut und bestimmend. Im Folgenden dürfen die fünf Sänger eine Dame aus dem Publikum mit den unterschiedlichsten Liebesliedern anhimmeln. Die junge Frau macht auch begeistert mit, bevor die drei Sängerinnen dann einen Schlussstrich ziehen und sich mit drei Herren aus dem Publikum revanchieren. Auch hier spielt Alta erneut mit ihrer fehlenden Größe, indem sie sich einen besonders großen Herren aus dem Publikum auswählt. Während Mezzo und Soprana während des Medleys vor ihrem jeweiligen Herren in die Knie gehen, stellt Alta fest, dass sie eigentlich stehen bleiben kann, um die gleiche Höhe wie ihre Kolleginnen zu erreichen.

Nach diesen sehr unterhaltsamen Blöcken ist der Energiebehälter des Raumschiffs wieder fast gefüllt. Captain Beat On und sein erster Kommandant Scratcher üben nun mit den Zuschauern den A-cappella-Gesang und studieren eine kleine Nummer ein, die mit dem Publikum wunderbar funktioniert. Als weiterer Höhepunkt folgt dann noch ein großartiges Queen-Medley, in dem die Voca People erneut mit atemberaubender Stimmvielfalt begeistern. Damit ist das Raumschiff zum Rückflug zum Planeten Voca startbereit. Doch so schnell will das Dortmunder Publikum die Voca People nicht ziehen lassen. So gibt es noch eine "Disco"-Zugabe, bevor sich die Voca People endgültig verabschieden.

FAZIT

Die Voca People beeindrucken in einem bunten Mix aus Hits von Klassik bis Pop und einer wunderbar komödiantischen Show.


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Ausführende

Voca People

Besetzung
Beat On
Scratcher
Tubas
Tenoro
Alta
Mezzo
BariTone
Soprana


Weitere Informationen
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Konzerthaus Dortmund
(Homepage)



Da capo al Fine

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