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Cityring Konzerte
06.09.2019 - 08.09.2019

A Night Full of Stars

Broadway meets Pop (Musicalgala)

Aufführungsdauer: ca. 2h 35' (eine Pause)

Aufführung am Samstag, 7. September 2019, 19.30 Uhr
Friedensplatz Dortmund

 



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Pop trifft auf Musical

Von Thomas Molke / Fotos: © Stephan Schütze / Jan Heinze (Cityring Konzerte)

Wie in den vergangenen drei Jahren gibt es auch bei diesen Cityring Konzerten eine Musicalgala unter dem Titel A Night Full of Stars. Sie bildet allerdings nicht den Abschluss des dreitägigen Musikfestivals, sondern steht zwischen der klassischen Operngala am Freitag und einem Querschnitt durch die Filmmusik von John Williams auf dem Programm und ersetzt somit den bisherigen Clubabend, der in den vorherigen Jahren am Samstag stattgefunden hat. Die Sorge um das Wetter dürfte an diesem Abend noch größer gewesen sein als am Tag zuvor bei der Operngala. Bis 40 Minuten vor der Vorstellung regnet es noch auf dem Friedensplatz. Doch Dirk Rutenhofer, Initiator und Vorsitzender der Cityring Konzerte, hält sein Versprechen, dass es während des Konzertes trocken bleibt. Der Regen verzieht sich, und den fleißigen Helferinnen und Helfern gelingt es sogar, noch vor der Vorstellung die Stühle trocken zu wischen. Von spätsommerlichen Temperaturen kann zwar an diesem Abend trotzdem nicht gesprochen werden, aber, wie sagt Patricia Meeden so schön: "Wenn man sich bewegt, wird einem gleich wärmer." Im vierten Jahr erweist sie sich nun schon als hervorragendes Zugpferd für diese Veranstaltung und kann mittlerweile als genauso fester Bestandteil wie die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster betrachtet werden. Auch Ensemble-Mitglied Morgan Moody ist wieder dabei, der mit Meeden und Alexander Klaws bereits bei der ersten Musicalgala 2016 zu erleben war und auch einen Tag zuvor bei der Operngala mitwirkte. Dritter im Bunde ist David Jakobs, der in Dortmund ebenfalls kein Unbekannter sein dürfte. Zu Beginn seiner Karriere war er hier 2011 als Jerry Lukowski in The Full Monty von David Yazbek zu erleben und sang drei Jahre später den Judas in Webbers Jesus Christ Superstar an der Seite von Alexander Klaws.

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"This is the moment": David Jakobs als Dr. Jekyll

Die Musikauswahl steht ganz im Zeichen des Untertitels der Veranstaltung, Broadway meets Pop, und präsentiert neben zahlreichen Songs aus neueren Musicals oder Musikfilmen auch bekannte Lieder, die (bis jetzt noch) keinem Musical entstammen, was sich in den nächsten Jahren auf dem stetig wachsenden Musical-Markt durchaus ändern kann. Dabei geben Meeden und Jakobs auch einen Ausblick auf kommende Projekte. Meeden hat ihren ersten Auftritt an diesem Abend mit "Anywhere but here" aus dem Musical Pretty Woman, das 2018 seine Uraufführung in den USA erlebte und in dem sie ab Ende des Monats die Hauptrolle der Vivian Ward in der Produktion im Theater an der Elbe in Hamburg übernehmen wird. Von den zahlreichen Fans, die Meeden im Publikum hat, dürfte ein Großteil der Besucher wohl auch nach Hamburg fahren, um sie dort zu erleben. David Jakobs wird in der kommenden Spielzeit für das Musical Jekyll & Hyde von Frank Wildhorn in der Titelpartie ans Opernhaus zurückkehren und präsentiert daraus "This is the moment", in der Dr. Jekyll seine erste Verwandlung in Mr. Hyde plant. Auch Jakobs' Interpretation ist ein gutes Aushängeschild für die Produktion, die ab 28. September im Opernhaus zu erleben sein wird.

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"Have you met Miss Jones?": Morgan Moody (links) mit Philipp Armbruster (rechts) und den Dortmunder Philharmonikern

Der erste Song, mit dem sich Morgan Moody vorstellt, "Have you met Miss Jones?", hat eine recht lange Geschichte und stammt ursprünglich aus der Musical Comedy I'd rather be Right von Richard Rodgers. Am bekanntesten dürften wahrscheinlich die Versionen von Frank Sinatra und Robbie Williams sein. Letztere wurde in dem Film Bridget Jones' Diary verwendet. Moody interpretiert diese Fassung gewohnt lässig und markant. Gleiches gilt für den Song von Michael Bublé nach der Pause, "Feeling good". Bei so viel Charisma vergisst man nahezu, wie kühl es auf dem Friedensplatz ist. Jakobs eröffnet den Abend ebenfalls mit einem Song von Michael Bublé, der das Motto des Abends darstellen soll: "It's a beautiful day". Bei diesem Song stimmt die Abmischung der Technik allerdings noch nicht ganz. Vielleicht hat sich durch die Witterung auch einiges verstellt. Jedenfalls ist er gegen die unter der Leitung von Philipp Armbruster großartig aufspielenden Dortmunder Philharmoniker stellenweise kaum zu hören. Im weiteren Verlauf des Abends können diese Probleme jedoch behoben werden. Meeden begeistert vor allem mit ihren Interpretationen von "Simply the best" aus dem Musical Tina! und Shirley Basseys "Diamonds are forever". In beiden Nummern stellt sie unter Beweis, dass sich ihre soulige Stimme noch weiter entwickelt hat.

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Patricia Meeden in ihrem Element

Die Moderation zwischen den einzelnen Nummern läuft recht improvisiert ab. Auch hier punktet vor allem Meeden mit frechem Wortwitz und redet sich um Kopf und Kragen, ohne dass man es ihr übel nehmen könnte. So interviewt sie einzelne Musiker der Dortmunder Philharmoniker und fragt, ob sie bereits vergeben seien. Dabei muss sie feststellen, dass die Philharmoniker scheinbar nicht nur musikalisch sondern auch in Liebesdingen sehr erfolgreich sind. Dann fordert sie ihre Mutter auf, aufzustehen und einmal kurz zu winken, weil sie doch extra für sie einen Song von Tina Turner ins Programm aufgenommen habe, und erzählt, dass sie jetzt total nervös sei, ihn zu singen, da ihre Mutter doch immer so kritisch sei. Außerdem flirtet sie mit Moody, so dass er vor dem Duett mit ihr äußert, jetzt doch ein wenig aufgeregt zu sein. Als Meeden ihm anbietet, sich zu verstecken und ganz leise zu sein, kontert er süffisant, wie das denn gehen solle. Jakobs zeigt sich im Schlagabtausch nicht ganz so glücklich wie Moody oder Meeden. Mit dem Flachwitz über Moodys Vornamen Morgan (nicht heute) und der englischen Aussprache von Patricia Meeden kann er weder bei seinen Kollegen noch beim Publikum punkten.

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Schlussapplaus mit Sonnenblumen: von links: Morgan Moody, David Jakobs, Patricia Meeden, Dirk Rutenhofer und Philipp Armbruster

In den Duetten findet er hingegen sowohl mit Moody als auch mit Meeden zu einer musikalischen Harmonie. Einen Höhepunkt stellt sicherlich "Don't let the sun go down on me" kurz vor Ende dar, wenn Moody und Jakobs auch optisch in die Rollen von George Michael und Elton John schlüpfen und diesen eindringlichen Song mit viel Leidenschaft präsentieren. Mit Meeden punktet Jakobs vor allem bei der gefühlvollen Interpretation von Phil Collins' Klassiker "Against all odds", bei dem die beiden auch von drei stimmgewaltigen Background Sängerinnen unterstützt werden. Ein weiterer Glanzpunkt des Abends ist "A million dreams" aus dem Musikfilm The Greatest Showman, in dem Meeden und Moody  wunderbar aufeinander abgestimmt begeistern. Bei den beiden Schlussnummern "Can you feel it" und "Roxanne / Higher ground" sind dann alle drei auf der Bühne und leiten bereits die Zugaben ein, die an diesem Abend natürlich nicht fehlen dürfen. Zunächst gibt es "Seasons of Love" aus dem Musical Rent, gefolgt von der "Dortmund-Hymne" "You'll never walk alone", die eigentlich aus dem Rodgers / Hammerstein Musical Carousel stammt. Als das begeisterte Publikum die drei danach immer noch nicht gehen lassen will, folgt als Rausschmeißer noch "Don't Stop Believin'" der US-amerikanischen Rockband Journey.

FAZIT

Meeden, Jakobs und Moody heizen an diesem kühlen Septemberabend dem Publikum auf dem Friedensplatz mit einer abwechslungsreichen Folge von Musical- und Pophits kräftig ein, so dass man die kühlen Temperaturen leicht vergessen kann.

Programm des Konzertes

Michael Bublé: "It's a beautiful day" (David Jakobs)

Bryan Adams, Jim Vallance: "Anywhere but here" aus Pretty Woman (Patricia Meeden)

Robbie Williams: "Have you met Miss Jones?" (Morgan Moody)

John Debney, Joseph Trapanese: "A million dreams" aus The Greatest Showman (Patricia Meeden, Morgan Moody)

Frank Wildhorn: "Dies ist die Stunde" aus Jekyll & Hyde (David Jakobs)

Phil Collins: "Against all odds" (Patricia Meeden, David Jakobs)

John Debney, Joseph Trapanese: "From now on" aus The Greatest Showman (Morgan Moody)

Lady Gaga, Bradley Cooper: "Shallow" (Patricia Meeden, David Jakobs)

Queen: "Hammer to fall" aus We will rock you (David Jakobs, Eva Opalla)

Tina Turner: "Simply the best" aus Tina! (Patricia Meeden)

Michael Bublé: "Feeling good" (Morgan Moody)

Sylvester Levay, Michael Kunze: "Kitsch" aus Elisabeth (David Jakobs)

Shirley Bassey: "Diamonds are forever" (Patricia Meeden)

Alan Menken: Ouvertüre zu Beauty and the Beast (Orchester)

Justin Hurwitz: "Start a fire" aus La La Land (Morgan Moody)

Whitney Houston: "I wanna dance with somebody" (Patricia Meeden)

Alan Menken: "Draußen" aus Der Glöckner von Notre-Dame (David Jakobs)

Jule Styne: "My man" aus  Funny Girl (Patricia Meeden)

George Michael, Elton John: "Don't let the sun go down on me" (David Jakobs, Morgan Moody)

The Jackson 5: "Can you feel it" (Patricia Meeden, David Jakobs, Morgan Moody)

Stevie Wonder, Sting: "Roxanne / Higher ground" (Patricia Meeden, David Jakobs, Morgan Moody)


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Philipp Armbruster

Dortmunder Philharmoniker

 

Solisten

Patricia Meeden
David Jakobs
Morgan Moody

Backing Vocals
Dominica
Eva Opalla
Christin Reiter


Weitere Informationen
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Cityring Konzerte
(Homepage)



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