Online Veranstaltungen & Kritiken
Musiktheater
Homepage zur&uumlck e-mail Impressum



Beethoven - Die Flammen des Prometheus

Ballett von Valery Panov
Musik von Gustav Holst und Ludwig van Beethoven

Premiere am 25. Mai 1997
in der Werkstattbühne der Oper der Stadt Bonn

Besetzung
Rezension
Fazit
Kartenbestellung


Von Ruth Schmüdderich



Besetzung

Inszenierung und Choreographie: Valery Panov
Dramaturgie: Pia Janke
Bühnenbild und Kostüme: Ruth Schaefer
Der Künstler	-	Danilo Mazzotta
Seine Geschöpfe	-	Natascha Hoffmann-Sitnikova
			Dino Baska
			Igor Mikhailov
Der Mächtige	-	Alec Robescu
Stimme		-	Folker Banik



Die Handlung des Balletts ist so kurz und bündig im Programmheft beschrieben, daß es sich einfach anbietet, daraus wörtlich zu zitieren:

"Der Künstler raubt dem Mächtigen das Feuer. Der Kosmos, in dem der Künstler schöpferisch ist, entsteht durch dieses Licht. Der Künstler schafft zwei Geschöpfe, einen Mann und eine Frau. Sie erscheinen ihm unvollkommen, seelenlos. Er will sie wieder zerstören. Doch dann gelingt es ihm, sie zu wahren, empfindsamen Menschen zu erwecken. Der Mächtige will den Künstler zurechtweisen. Er tötet den Rebellen, der es gewagt hat, gegen ihn aufzubegehren. Die Geschöpfe des Künstlers bleiben allein. Doch sie werden weiterleben."

Obwohl die Handlung übersichtlich gegliedert ist, lassen sich Details der Choreographie nicht ohne weiteres verstehen.

Zudem irritiert zunächst einmal die Musik, da der Titel des Balletts eher die Ballettmusik von Beethoven "Die Geschöpfe des Prometheus“ erwarten läßt. Statt dessen ist erst eine Klavierfassung von "Die Planenten", op. 32: Saturn (Gustav Holst) zu hören, zu der ein Text gesprochen wird; dann folgen zwei Klaviersonaten von Beethoven: Die "Appassionata" (Nr. 23, op. 57), die „Mondscheinsonate“ (Nr. 14, op. 27/2) und der zweite Satz aus einer weiteren Klaviersonate (Nr. 32, op.111).

Die Choreographie nimmt teilweise die Impulse der Musik genau auf, teilweise scheint sie relativ losgelöst, ohne daß eine tiefere Intention dahinter erkannt werden kann.

Mit den einzelnen Abschnitten des Balletts wird die Stimmung auf der Bühne durch verschiedenartige Ausleuchtung verändert. Die Bühne bietet dafür viele Möglichkeiten, da sie beispielsweise von durchlöcherten Wänden begrenzt wird, durch die Licht fallen kann. So wirkt sie anfänglich wie der Innenraum einer Kirche oder eines Tempels, später wähnt man sich eher an Deck eines Luxusliners.

Die Qualität der Aufführung war schwankend. Während anfangs beispielsweise die Tänze sehr synchron und technisch perfekt ausgeführt wurden, ließ diese Präzision im Laufe des Stückes nach.
Interessant ist die Darstellung des Mächtigen, der nicht als kraftvoller Herrscher gezeigt wird, sondern mehr an einen Salonlöwen der 30er Jahre erinnert. Dementsprechend ist er auch gekleidet: Dunkler Zweireiher und schwarz-weiße Schuhe, zudem sind seine Haare glatt zurückgekämmt. Seine Bewegungen korrespondieren mit diesem Bild, sie sind überaus geschmeidig und elegant. So drückt er seine überlegene Macht durch Distanz aus. Alec Rubescu erscheint wie geschaffen für diese Choreographie und gelangte gerade am Ende zu großer Ausstrahlung.
Aber auch Natascha Hoffmann-Sitnikova und Dino Baksa fallen durch gutes technisches Können auf, wobei letztere allerdings als empfindsames Geschöpf immer noch etwas seelenlos wirkte. Igor Mikhailov erscheint in der Mitte des Stückes als männliches Geschöpf auf der Bühne, während er mehrere Hebefiguren zu bewältigen hat, die jedoch kein ästhetischer Genuß waren, sondern wie Schwerstarbeit wirkten.
Der Künstler (Danilo Mazzotta) überzeugte durch seinen kraftvollen Tanz, wie man ihn schon von der "Josephslegende" her kannte.




Fazit

Wer keine Überraschungen erwartet, erlebt eine nette Aufführung.

impressum zur&uumlck e-mail zur&uumlck

Copyright © 1997 - Online Musik Magazin


*****"