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Der Nußknacker


Ballett von Youri Vàmos
nach Charles Dickens und E. T. A. Hoffmann.
Musik von Peter I. Tschaikowsky

Premiere am 14. Dezember in der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf

Besetzung
Rezension
Fazit
Fotos
Kartenbestellung
von Anne-Kathrin Koch und Christian Hoser




Besetzung

Musikalische Leitung: Shuya Okatsu
Inszenierung und Choreographie: Youri Vàmos
Einstudierung: Joyce Cuoco, Uwe Schröter
Bühnenbild und Kostüme: Michael Scott


Scooge					Marc Wenke
Bob Cratchit / Der Todesgeist		Jörg Simon
Frau Cratchit / Der Weihnachtsgeist	Joyce Cuoco
Clara, ihre Tochter 			Marina Antonova
Der Nußknackergeist			Guy Albouy

Drosselmeier				Wolfgang Enck    
Marley					Lazo Turozi
Gardisten				Olivier Deguine, Stefan Friedeneich, Sergei Ignatjev, 
					Jörg Mannes, Spencer Soloman
Spanischer Tanz				Monica Caturegli, Fiona Fielding, Barbara Korge, 
					Cecile Tuzii, Spencer Soloman
Russischer Tanz				Daniel Otevrel, Marc Ribaud
Chinesischer Tanz			Young-Soon Hue
Jackie in the Box			Eleonora Citterio                                           
Ihre Harlequine				Nicolas Blanc, Thomas Kolbe, Michal Matys, Catalin Tiganasu
Arabischer Tanz				Fiona Fielding, Barbara Korge
Stimmen des Düsseldorfer Mädchenchores
Einstudierung: Rudolf Staude
Kinder der Ballettschule der Deutschen Oper am Rhein
Die Düsseldotfer Symphoniker




Ein Traum mit viel Liebe zum Detail

Das Düsseldorfer Symphonieorchester unter Shuya Okatsu beeindruckte an diesem Abend das Publikum. Es zeichnete sich sowohl durch den im Ensemble fein abgestimmten Klang aus, als auch durch die enorme dynamische Spannbreite vom leisesten pizzicato bis zum kraftvollen, wuchtigen fortissimo; so ergab sich ein Klang, der der Komposition Tschaikowskys gerecht wurde. Man spürte, daß die Musiker die Notentexte der einzelnen Stücke nicht nur tadellos spielten, sondern mit ganzen Herzen bei der Sache waren. .

Die Interpretation Tschaikowskys „Nußknacker“ verknüpft mit Dickens inhaltlich deutlich überwiegender „Weihnachtsgeschichte“ bot dem Publikum einen selten zu bewundernden stimmigen Dualismus von Kostümen und Bühnenbild (Michael Scott) auf der einen und Choreographie(Youri Vàmos) auf der anderen Seite. Diese beiden schaffen eine Geschichte, in der Hoffmanns Clara erst zum Opfer von Dickens geizig - griesgrämigem Ebenezer Scrooge wird, und am Ende, nachdem diesem bittere Läuterung durch rotglühende Teufel und die spielerisch zaubernde Weihnachtsfee widerfuhr, zum ersten Objekt seines von da an nicht mehr enden wollenden Wiedergutmachungswillen wird.

Michael Scott ist ein Bühnenbild zu verdanken, das einem Märchenbuch des 19. Jahrhunderts entstammen könnte. So gelingt es ihm mit viel Liebe zum Detail, eine Winteratmosphäre einzufangen, in dieser das Publikum in die Stille und Melancholie der Weihnachtsnacht zu versetzen und mit sicherem Adventsgespür eine so traumhafte Welt zu schaffen, daß das Publikum dem Geschehen ohne Unterlaß mit vergnügten Augen folgen kann und der Funke auf die Anwesenden übersprang, der sie den Traum Scrooges mitträumen ließ. Wer dies mit Kitsch verwechselt, sieht nicht, daß er sich dabei nie ins banale und oberflächliche verliert, sondern mit Kinderphantasie und -augen einen in sich abgeschlossenen Traum darstellt.

Unter Youri Vàmos Leitung korrespondieren die szenegerecht aufwendig eingekleideten Tänzerinnen und Tänzer mit diesem Bühnenbild, indem sie sich vor den Augen des oft rat- wie hilflosen Scrooge mit einer Leichtigkeit und geschlossenen Homogenität bewegen, als wären sie von geisterhafter, sicherer Hand geführt.

Eine glänzende Leistung erbrachten Marina Antonova (Clara) und Guy Albouy (Nußknacker) mit ihren Tanzstücken im zweiten Akt, die über die Musik hinaus mit als einziges originalgetreu aus der Vorlage Hoffmanns übernommen wurden. Marc Wenke alias Scrooge boten sich zwar nicht viele tänzerische Darbietungen, dafür überzeugte er mit seinen pantomímischen Fähigkeiten.

Das ausverkaufte Düsseldorfer Opernhaus bedankte sich bei den Tänzern mit stehenden Ovationen und vielen Vorhängen. .




Fazit

Die Deutsche Oper am Rhein bietet einen wundervollen Abend für alle Liebhaber verspielten Balletts, für alle, die ein wahrhaft weihnachtliches Stück sehen möchten, und nicht zuletzt für alle Kinder, die sich staunend von dem farbenprächtigen Märchen begeistern lassen.




Fotos



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